Samstag, 14. Juni 2014

Schweinealarm

Nein, hier war keine Horde Wildschweine am Werk, sondern nur ein einziges Minischwein namens Lilli.
O nein! Das kann doch nicht wahr sein! Als ich heute nach dem Abendessen – Marion ist noch bei der Arbeit – die Tür zum Hof öffne, um Lilli zu fragen, ob sie nicht mal allmählich wieder in ihren Stall gehen will, trifft mich fast der Schlag. Das Minischwein, das im Gegensatz zu seiner Freundin Klein-Alma überhaupt keine gärtnerischen Ambitionen hatte, hat doch tatsächlich unseren Rasen zerstört und steht nun – offenbar ganz stolz über ihre Leistung – freundlich grunzend vor mir. Gut, dass ich mich mit dem Essen beeilt habe, damit ich noch vor Sonnenuntergang ein paar Kilometer mit einem der Hunde laufen kann! So sind nur rund zwei Quadratmeter betroffen. Wir werden es verschmerzen, zumal wir ja sowieso keinen "englischen" Rasen haben.
Kaum in den Stall geschickt, macht Lilli schon wieder kehrt
und flitzt zurück auf den Hof, um sich erneut gärtnerisch zu
betätigen.
Die kleine Übeltäterin merkt natürlich, dass ich "not amused" bin und verschwindet im Haus (der Weg zu ihrem Stall führt durch die Waschküche). Doch als ich gerade damit beschäftig bin, den Rasen aus lauter Einzelteilen, die mit der grünen Seite nach unten und den Wurzeln nach oben da herumliegen, wieder zusammenzupuzzeln, sehe ich im Türspalt den schwarzen Minischweinerüssel – und schwupp ist das ganze Schwein schon wieder im Hof. "Du gehst sofort wieder 'rein!", befehle ich, "Du hast für heute schon genug Schaden angerichtet." Lilli denkt gar nicht daran, der Anordnung Folge zu leisten. Ich flitze hinter ihr her, kreuz und quer über den ganzen Hof, aber bekomme sie nicht zu fassen. Da hilft nur noch Bestechung. In der Waschküche auf der Waschmaschine liegt stets griffbereit eine Tüte Rosinen. Ich brauche sie nur in die Hand zu nehmen, dann spitzt Lilli sofort die Ohren und steht vor mir, um ihre Belohnung für die Gartenarbeit einzufordern.

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