Montag, 19. Juni 2017

Sommersnack mit den Blauen aus Sibirien

Für Hunde mag so ein Beerencocktail nicht sonderlich interes-
sant sein, aber wir lieben diesen vitaminreichen Sommersnack.
Von den Meteorologen haben wir gelernt, dass ein Tag erst als ein heißer gilt, wenn die Tageshöchsttemperatur bei mindestens 30 Grad liegt. Heute lag sie, zumindest bei uns, zwei Grad darunter. Somit kann allenfalls von einem warmen Tag die Rede sein. Uns war es trotzdem viel zu heiß. Wir mögen es lieber etwas kühler, können ohnehin Kälte besser vertragen als Hitze. Unsere persönliche Wohlfühltemperatur liegt im Bereich von 15 bis 20 Grad. Damit gehören wir wahrscheinlich zu einer Minderheit hierzulande, aber egal.
Doch auch wir können der Hitze durchaus einen positiven Aspekt abgewinnen: Man hat weniger Hunger, sodass das abendliche Kochen – das Abendessen ist unsere Hauptmahlzeit – gerne ausfallen darf. Klar, wir haben ja auch schon in der Mittagshitze gebraten oder, korrekt ausgedrückt, wir sind gebraten worden.
Mittags haben wir lediglich Lust auf etwas Kleines, Leichtes. Wie gut, dass gerade Beerenzeit ist und der Garten einige süße und obendrein gesunde Leckereien bereit hält! Vor allem die dunklen Beeren strotzen ja nur so vor Antioxidantien, und man gar nicht genug davon essen. Geradezu begeistert sind wir von unseren Sibirischen Blaubeeren, die so heißen, weil ihre Heimat Sibirien und dort insbesondere die der sibirischen Pazifikküste vorgelagerte Halbinsel Kamtschatka ist. Daher lautet ihr offizieller Name auch Kamtschatka-Heckenkirsche (Lonicera caerulea var. kamtschatica). Der botanische Name verrät es: Es handelt sich um eine Varietät der Blauen Heckenkirsche (Lonicera caerulea),
Obwohl es auch in Sibirien im Sommer sehr heiß werden kann, denken wir beim Stichwort Sibirien doch wohl zuerst an die sibirische Kälte. Tatsächlich schmeckt die Sibirische Blaubeere mehr nach einer klimatisch rauen Gegend: etwas herber als unsere heimische Blaubeere und deren Zuchtform, die Kulturheidelbeere. Wir finden das nicht unangenehm. Im Gegenteil, es ist ein sehr interessantes Geschmackerlebnis, die länglichen, herben Blaubeeren mit süßen Beerenfrüchten zu kombinieren. Wir haben uns für Erdbeeren und Himbeeren entschieden. Den Beerencocktail essen wir am liebsten mit einem fermentierten Sojaprodukt der Geschmachksrichtung Natur. Bis vor wenigen Tagen hätten wir Soja-Joghurt geschrieben, aber die EU hat ja gerade derlei Bezeichnungen wegen der Verwechslungsgefahr mit Milchprodukten verboten. Nur Kokosmilch darf weiterhin ungestraft als solche bezeichnet werden. Warum? Weil Kokosmilch schon immer Kokosmilch hieß, argumentieren die Brüsseler Bürokraten.
Wie auch immer, wir finden so einen Sommersnack mit den Blauen aus Sibirien superlecker.

Wie kleine Glocken hängen sie am Strauch, die Sibirischen Blaubeeren.

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