Sonntag, 6. Juli 2014

Erfolgserlebnis

Damit wir im Herbst wissen, was wir so alles aus
unserem Garten herausgeholt haben, kommen das
Obst und Gemüse erst einmal auf die Waage, bevor
es in der Küche verarbeitet wird.
Zwischendurch war ich schon ein wenig am (Ver)Zweifeln: So ein eigener Gemüsegarten, der bringt einem außer Arbeit und Ärger nicht viel ein. Erst die Plackerei, um aus Wiesenland halbwegs brauchbare Beete zu machen, dann Nacktschneckenattacken, denen über Nacht die gerade erst gesäten Radieschen, Mohrrüben Erbsen, Bohnen und Salat zum Opfer fielen.
Das wird so nichts, dachte ich manchmal bei mir sammelte brav die Schnecken ab, jätete Unkraut, säte nach und siehe da. Unser kleines Gärtchen schenkt uns jetzt jeden Tag etwas Essbares und zudem die Gewissheit, dass es sich doch gelohnt hat, nicht gleich aufzugeben, und die Freude darüber, so wundervolles  Gemüse und Früchte ganz ohne Spritzmittel großgezogen zu haben.
Nein, Wahnsinns-Mengen holen wir noch nicht aus unserem Garten, aber doch genug. Einen besonderen Erfolg bescheren uns drei Zucchinipflänzchen. Ich selbst hatte keine vorgezogen, ich hatte nie Glück mit Zucchinis, entweder wurden sie gleich von Schnecken weggefressen, waren bitter oder aber bildeten nur männliche Blüten. Ich wollte eigentlich keine haben, obwohl wir sie gern essen. Dann habe ich bei einem Baumarktbesuch doch ein Töpfchen mit drei Jungpflanzen mitgenommen, und sie zu Hause gleich in größere Töpfe gesetzt und im Frühbeet untergebracht.  Sie gediehen wunderbar, trotz der Schnecken.
Ihr Tempo, mit denen die Früchte groß werden, überrascht mich immer wieder. Wenn ich denke, einen Tag können sie noch, dann sind sie am nächsten fast schon zu groß. 500 Gramm wogen  die ersten beiden Früchte jeweils. Inka machte daraus eine leckere Zucchini-Möhren-Pfanne. Kaum war sie mit Kochen fertig, brachte ich ihr heute gleich Nachschub, die nächsten beiden Früchte. Jetzt haben wir schon 1750 Gramm Zucchini geerntet, wobei die eine Pflanze noch gar nichts zur Erntemenge beigesteuert hat, sie hat jetzt aber auch weibliche Blüten angesetzt. In den nächsten Tagen müssten weitere drei bis vier Früchte ausreichend groß sein. Ich bin begeistert und lerne jeden Tag hinzu.
Im nächsten Jahr, das habe ich mir vorgenommen, sollen die Beete noch bunter werden, es ist einfach zu schön zu sehen, wie die Bienen und Hummeln den Borretsch umfliegen, um dann gleich noch den blühenden Brombeeren einen Besuch abzustatten. Ernte hat eben nicht nur mit selbst essen zu tun. Das wunderbare Zusammenspiel ganz vieler kleiner und großer Lebewesen im Boden und in der Luft, von Sonne und Regen, das erleben wir ganz unmittelbar mit. Ein Garten, mag er auch noch so klein sein, ist schon etwas Schönes, denke ich.

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