Die Ernte vom Wegesrand in der Küche arrangiert. |
Tagtäglich muss ich an einem Straßenkreisel ein wenig das Tempo drosseln und kann meinen Blick ein bisschen schweifen lassen, zum Beispiel zu dem Birnbaum direkt am Straßenrand, den ich in vielen Jahren habe wachsen sehen und der seit ein, zwei Jahren Früchte trägt. Als Straßenbaum hat er niemanden, der ihn bepflückt, aber offensichtlich auch niemanden, der sich um das Fallobst zu seinen Füßen schert. Ich entdecke sie sofort – lauter Birnen liegen da im Gras. Auch noch, als ich am Abend wieder am Birnbaum vorbeikomme. Da muss ich nicht lange überlegen, stelle das Auto ab und sammle Birnen, sie sehen super aus, fest, nicht angefressen, wunderbar, ich sammle die Früchte, die keine Stellen haben, komplett ein, neugierig beäugt von den anderen passierenden Autofahrern. Den Geschmackstest mache ich noch im Auto. Ein bisschen hart sind sie noch meine Birnen, aber lecker, ohne Fraß oder Fäule, und es hängen noch viele weitere Früchte am Baum.
Auf dieselbe Art hatte ich schon neulich bei einem unserer Wochenendspaziergänge eine wilde Grünschnittmüllkippe im Wald untersucht. Mein "Rüsselgespür" war zwar eher auf Pflanzenschätze für unseren Garten aus, aber unter frischem Grasschnitt fand ich mehrere Kilo der leckersten Birnen. Mir ist völlig schleierhaft, wie jemand sich die Mühe machen kann, die Früchte aufzusammeln, in den Wald zu karren, um sie dort unter Grasschnitt zu "entsorgen". Warum verschenkt man die nicht an die Nachbarn oder legt sie wenigstens offen aus, damit die Tiere im Wald sie finden können?
Wir selbst haben keinen Birnbaum, der, den wir gepflanzt haben, ist leider eingegangen. Aber durch konsequentes "Rüsseln" haben wir ja jetzt doch noch eine ganz stattliche Ernte zusammengebracht.
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