Sonntag, 22. März 2015

Blaue Frösche und fliegende Glücksboten

Ein Moorfrosch. Intensiv blau gefärbt ist er allerdings nicht. Vielleicht handelt es sich um ein Weibchen? Blau sind ja
nur die Männchen und das auch nur für wenige Tage während der Balz.
In vielen Ländern, vor allem in Japan, aber auch in unserer zweiten Heimat Schweden gilt der Kranich als Bote des Glücks. Umso mehr hat es uns gefreut, dass wir heute so viele Kraniche auf einmal sahen wie selten zuvor.
Kraniche an einem Moortümpel.
Wir waren vor dem deprimierenden Anblick unserer verkohlten Küche und dem beißenden Rußgestank geflüchtet, wollten heute einmal nicht an das Feuer und seine Folgen denken, sondern einfach nur zusammen mit den Hunden den schönen, sonnigen Tag genießen und unsere strapazierten Lungen mit möglichst viel frischer Luft füllen. Unser kleiner Sonntagsausflug führte uns in das Postmoor – dort wurden nicht etwa Briefe versenkt, sondern der Name ist vom dort heimischen Gagelstrauch, der auch als Porst oder Post bezeichnet wird, abgeleitet. Eigentlich hatten wir gar nicht den Kranich im Sinn, als wir uns für das Postmoor entschieden. Wir wollten vielmehr endlich einmal live den Moorfrosch sehen, dessen männliche Vertreter in der Balzzeit, die etwa zeitgleich mit dem Frühling beginnt – für wechselwarme Tiere außerordentlich früh –, eine intensive Blaufärbung entwickeln. Auf diese Weise wollen sie für die Weibchen attraktiver werden. Bei uns Menschen funktioniert das ja nicht. Männer, die blau nach Hause kommen, sind ja wohl alles andere als attraktiv und meist auch nicht mehr fähig zu balzen.

Die Thermik nutzend, schrauben sich diese Kraniche in immer größere Höhe.
Am Weg, der von Westen ins Postmoor führt, wurde vor einigen Jahren ein Vogelbeobachtungsturm aufgestellt. Von dort oben scannten wir das Moor mit dem Fernglas – und bekamen viel zu sehen: Zwei Rehe, ein Rehbock, ein Wildschwein, Kiebitze, Bussarde – und ein großer Trupp Kraniche. Die scheuen Vögel rasteten an einem Moortümpel. Und dann hörten wir sie, bevor wir sie sahen: die Moorfrösche. Leider waren sie zu weit vom Weg entfernt, sodass wir keinen in Großaufnahme fotografieren konnten.
Auf dem Rückweg hatten wir richtig viel Glück: Genau über uns schraubten sich in der guten Thermik, die an diesem Tag herrschte, etwa 50 Kraniche in die Höhe, bis sie in so großer Höhe waren, dass wir sie mit bloßem Auge kaum noch sehen konnten.

2 Kommentare:

  1. Materielle Schäden lassen sich meistens immer wieder beheben, und bei Eurer Energie bin ich zuversichtlich, dass Ihr das schaffen werdet. Ich hoffe aber, dass es Euch in Eurem Heim auch gelingt, wieder zu altem Wohlsein zurückzufinden. Worte helfen nur wenig, trotzdem wünsche ich Euch alles, alles Gute und viel Kraft für die nächste Zeit.
    Viele Grüße an Euch beide, liebe Inka und Marion!
    Felicitas

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    1. Liebe Felicitas,
      danke für die Aufmunterung und die guten Wünsche!
      Liebe Grüße
      Inka und Marion

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