Donnerstag, 12. März 2015

Wie ein Körnerkissen

Sonnenbad unterm Vogelfutterhaus.
"Nanu, warum machen die Vögeln denn so ein Gezeter?"
"Die beschweren sich."
"Wieso? Lauert da im Garten eine Katze?"
"Nein, komm doch mal raus und guck um die Ecke!"
Ich mache einen Schritt aus dem von der Hauswand etwas zurückgesetzten Dieleneingang auf den Hof hinaus und schaue in die Richtung, in die Marion gerade gezeigt hat – und wundere mich etwas:
"Wieso liegt denn Hund genau auf den Sonnenblumenkernen?"
"Ich denke, weil es dort schön warm ist."
"Stimmt! Das wäre eine Erklärung."
"Ja, ich denke, der macht sich das Prinzip des Körnerkissens zunutze."
"Ganz schön schlau ..."
Ein Körnerkissen, das üblicherweise mit Getreidekörnern oder Kirschkernen gefüllt ist, wird kurz im Backofen oder in der Mikrowelle erhitzt. Dann legt man es sich auf eine verspannte Körperpartie und genießt die wohltuende Wärme, die in den Getreidekörnern oder Kirschkernen gespeichert ist. Offenbar taugen auch Sonnenblumenkerne als Wärmespeicher. Unter dem Vogelfutterhaus, das im Apfelbaum hängt, hat sich den Winter über ein großer Fleck aus Sonnenblumenkernen gebildet. Unsere lieben Gartenvögel haben nämlich nicht die besten Tischmarnieren, und so landet ein nicht unbeträchtlicher Teil des Vogelfutters nicht in den Schnäbeln, sondern auf dem Rasen.
Heute war es ziemlich kalt, aber entgegen der Wettervorhersage überwiegend sonnig. Der Vierer wollte unbedingt Sonne tanken, aber nicht im kühlen Gras, und so hat er sich mit sicherem Gespür das wärmste Plätzchen im ganzen Garten gesucht – zum Leidwesen der Vögel, die sich nun nicht mehr an das gerade morgens erst frisch befüllte Futterhaus trauten.

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