Montag, 1. Juni 2015

Abwarten und Tee trinken

Eine ganze Blattlaus-Kolonie auf einem einzigen Blatt. Aber kein Grund zur Panik, ...
Als Biogärtner(-in) wird man oft auf  eine harte Probe gestellt. Unsere Zwetschge Hanita hat nicht nur ein paar Läuse, nein, sie wird massenweise davon heimgesucht. Auf etlichen Blättern hat sich ein dichter Flor tierischer Mitbewohner gebildet, die befallenen Blätter kräuseln sich schon ein. Auch bei anderen Pflanzen sieht das frische Maigrün nicht mehr ganz so schön aus - Löcher hier, Blattläuse da. Das ist schwer mitanzusehen, trotzdem: Zur Giftspritze zu greifen, käme uns nicht in den Sinn.
... denn die erste Marienkäferlarve ist schon im Anmarsch.
Abzuwarten und Tee zu trinken, scheint der bessere Rat. Pferde gehen ja auch nicht auf einen brachliegenden Acker, um zu warten, bis das Gras wächst. Und Blattlausjäger kommen auch erst dann auf den Plan, wenn es Blattläuse gibt, sie legen sich nicht schon Wochen vorher auf die Lauer. Auf diesen Zeitplan dürfen wir uns getrost verlassen, egal, wie jämmerlich manche Blätter bis dahin aussehen. So hat es mich gar nicht verwundert, als ich heute die ersten Jäger auf den Zwetschgenblättenr entdeckt habe: Marienkäferlarven in unterschiedlichen Entwicklungsstadien, die die "Blattlauswiese" abweiden. Der Befallssdruck nimmt bereits ab, einige Blätter sind fast freigefressen. Zu den Marienkäfernachkömmlingen kommen die Meisen, die die Blätter eifrig absuchen.
Also abwarten und Tee trinken und gelassen bleiben, der Rest ruckelt sich, vorausgesetzt, dass wir nicht nur den "Schädlingen", sondern auch den "Nützlingen" in unserem Garten durch vielfältige Gestaltung eine Chance geben, sich zu vermehren, damit sich ein Gleichgewicht einstellt, das vielleicht ein bisschen den Lack vom Maigrün kratzt, aber keine Pflanze das Leben kostet.

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