Mittwoch, 26. August 2015

Endlich: die ersten eigenen Tomaten

Nein, die Tomaten sind nicht zu klein geraten. Es handelt sich um Cocktailtomaten, die wir lieber mögen, weil sie aroma-
tischer sind als die großen.
Ernsthafte Zweifel waren angebracht: Werden wir die ersten eigenen Tomaten erst mit den ersten Nachtfrösten ernten können? Die aus Samen selbst herangezogenen Pflanzen haben sich prächtig entwickelt, die Kraut- und Braunfäule ist (bislang) kein Thema, reichlichen Fruchtansatz gibt es auch, nur rot wollten die Früchte einfach nicht werden. Seit heute sind wir beruhigt, unsere Tomaten werden doch rot, und besonder lecker sie haben mit veganem Tofu als Mozzarellaersatz und frischen Blättchen von unserem Strauchbasilikum auch geschmeckt.
Für den Anfang noch nicht viel, aber für ein Abendessen 
reicht es.
Das Phänomen, dass sich die Tomaten in diesem Jahr mit dem Rotwerden besonders lange Zeit lassen, scheint nicht nur unser Problem zu sein. Ich habe jetzt von mehreren Hobbygärtnern – auch solchen, die ihre Pflanzen in wunderbarer geschützter Südlage ziehen – gehört, dass alle Tomaten noch grün sind, obwohl die Erntezeit selbst in unserem Klima längst hätte beginnen müssen. Ich persönlich führe es auf die kalten Nachttemperaturen im Juni zurück. Zu dieser Zeit standen die Tomatenpflänzchen schon draußen, aber fühlten sich sichtlich unwohl und sind mit Wachstumsverzögerung in den Sommer gestartet.
Jetzt scheint doch noch alles gut zu werden. Die erste rote Tomate landete jedoch nicht auf dem Teller zum sofortigen Verzehr, sondern in der Küche, wo ich das Fruchtfleisch mit den Samen herauskratzte. Dies wird die Grundlage für den Tomatennachwuchs im nächsten Jahr sein. Die "Unaussprechliche" (die eigentlich Vesennij Micheurinski heißt) überzeugt in Blattgesundheit und Fruchtansatz, auch die Schwarze Kirsche und Onkel Gustav werden in die Pflanzliste fürs nächste Jahr aufgenommen. Im Freilandtest durchgefallen ist Old German. Diese von deutschen Auswanderern in den USA kultivierte Fleischtomate hat es (nicht nur bei uns) vorgezogen, nicht einmal richtig zu blühen. Vielleicht ist es ihr hier einfach zu kalt.

2 Kommentare:

  1. Puh, wirklich schwierig zu sagen, ob die verspätete Tomatenernte etwas mit den kalten Juninächten zu tun hat. Die ersten Tomaten konnte ich schon Anfang Juli ernten... An diesem Plätzchen bekommen sie zwar die Klinkerwärme ab, nicht aber übermäßig viel Sonne. Auch die großen Tomaten auf dem Balkon haben nicht lange auf sich warten lassen, sodass ich schon recht früh auch oben ernten konnte. Ich weiß leider nicht, ob es mit den Sorten zusammenhängen könnte - vermutlich eher nicht. Denkbar wäre auch die Tatsache, dass ich meine Tomaten schon sehr früh vorziehe (Anfang März), und sie aus diesem Grund schon früher dran sind.

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  2. Wir sind hier vergleichsweise mit allem spät dran. Wenn andere mir von ihrer Zucchiniernte erzählen, haben unsere noch nicht einmal begonnen zu blühen. Das mit dem kalten Juni ist nur eine Vermutung, weil Ende August ist selbst für unsere Verhältnisse sehr spät, und den ganzen Juni über sind die Pflanzen kaum gewachsen, sodass ihnen nun vielleicht der Monat fehlt. Aber das ist nur eine Vermutung, vielleicht gibt es noch einen anderen Grund.

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