Freitag, 28. August 2015

Vollmondnacht

So zeigte sich der Mond heute kurz vor Mitternacht über unserem Haus.

Auf unserer spätabendlichen Runde mit den Hunden brauchten wir heute keine Taschenlampe. Der Vollmond sorgte für ausreichende Beleuchtung. Das vom Mond reflektierte Sonnenlicht war so hell, dass wir sogar Schatten warfen.
An diesen hellen, klaren Vollmondnächten liegt stets ein ganz besonderer Zauber über der Landschaft. Wenn dann noch, wie heute, Bodennebel hinzukommt, ist die märchenhafte, mystische Stimmung perfekt. Da wir sie mit unseren eigenen Worten nur unzureichend beschreiben können, bedienen wir uns in der Literaturgeschichte und zitieren einen Dichter der Spätromantik, nämlich Joseph von Eichendorff, der um 1835 folgendes schönes Gedicht schrieb:
Mondnacht
Es war, als hätt’ der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt'.
Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis’ die Wälder,
So sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.

2 Kommentare:

  1. Liebe Inka,
    vieles, was von dem, was im Alltag immer nur kommentarlos hingenommen wird, weil es als so normal und selbstverständlich oder auch bedeutungslos gilt, thematisiert Ihr in Eurem Blog. Es wäre schön, wenn Euer Bewusstsein bezogen auf die Natur und das Leben Schule machen würde.
    Gestern in der Abenddämmerung machten wir noch einen kleinen Strandspaziergang an der Ostsee. Keine Menschen mehr unterwegs. Der Mond stand über dem Meer, draußen auf dem Wasser noch ein einsames Segelboot direkt unter ihm. Ein Bild, das zum Einhalten gebot.
    Uns fiel das Gedicht von Matthias Claudius "Der Mond ist aufgegangen" ein. Auch dort steigt der Nebel ("wunderbar") auf. Die dritte und letzte Strophe regen besonders, finde ich, zum Nachdenken an.
    Grüße an Marion und Dich
    Felicitas

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    1. Liebe Felicitas,
      sorry, dass ich erst jetzt antworte. Ich war etwas krank. Danke für Deinen lieben Kommentar!
      Ja, am Strand ist der Zauber einer Mondnacht wahrscheinlich noch viel intensiver – wenn sich der Mond im Wasser spiegelt. Da bekomme ich gleich Sehnsucht nach dem Meer.
      Das Claudius-Gedicht ist natürlich der Klassiker der Mond-Lyrik schlechthin. Wir finden es auch sehr schön.
      Danke nochmals und liebe Grüße
      Inka

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