Sonntag, 27. August 2017

Durch die "Wildnis"

Der Weg vom Moor in den Wald führt durch die "Wildnis".
Kilometerweit führen die Wege als von Bäumen gesäumte Dämme ins Moor hinein – und dann enden sie abrupt mitten in der "Wildnis". Wir könnten natürlich einfach querfeldein weitergehen, aber das wäre sogar jetzt im Sommer eine feuchte Angelegenheit. Noch nicht einmal mit Gummistiefeln kämen wir trockenen Fußes vom Moor in den dahinter liegenden Wald. Eine Rundtour fällt somit flach. Schade eigentlich ...
Aber einen Verbindungsweg gibt es doch. In den amtlichen Landkarten der Landesvermessung ist er sogar eingezeichnet. Ein kleiner, brauner Strich, der sich durch die Landschaft schlängelt. Wir sind ihn schon oft gegangen, waren aber außer ein paar Jägern und Holzfällern offenbar die einzigen, die sich dorthin "verirrt" hatten. Mittlerweile ist der Weg so zugewachsen, dass wir demnächst ein Buschmesser bräuchten, um auf ihm voran zu kommen. Besonders fies sind die Brombeerranken mit ihren Dornen. Die Hunde tragen wir über die Dornen hinweg. Neuerdings müssen wir auch noch über einen umgestürzten Baum klettern. Erst dann können wir auf einem immer morscher werdenden Steg, der aus einem schmalen, rutschigen Brett besteht, den kleinen Bach überqueren. Über den breiteren Bach am Waldrand gibt es zum Glück eine kleine Brücke.
Es ist jedes Mal eine kleine Expedition, so durch die "Wildnis" zu stapfen, aber es macht auch Spaß, denn es hat ja auch etwas von einem Abenteuer.

Sonntag, 20. August 2017

Kleine Belohnung nach dem Wandern

Buchweizenwaffeln mit pürierten Brombeeren und veganer Schlagsahne.
Wenn wir von einer unserer zehn bis zwanzig Kilometer langen Wandertouren mit den Hunden zurückkommen, freuen wir uns auf die Kaffeepause. Zum Kaffee gab es heute als schöne Alternative zu Kuchen Buchweizenwaffeln aus frisch gemahlenem Buchweizenmehl mit pürierten Brombeeren aus unserem Garten und Schlagsahne – selbstverständlich alles vegan zubereitet. Sehr lecker – und vollwertig und vitaminreich obendrein.
Natürlich bekamen auch die Hunde eine kleine Belohnung nach dem Wandern: ihre Lieblings-Hundekekse.

Unerwünschter Einwanderer

Drüsiges Springkraut, heute an einer Graben-
böschung fotografiert.
Wunderschön blüht jetzt vielerorts das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) – zur Freude der Bienen und Hummeln. Allerdings gilt die auch als Indisches Springkraut oder Himalaya-Balsamine bekannte Pflanze als unerwünschter Einwanderer, den es zu bekämpfen gilt.
Im Juni setzte die EU das Springkraut auf die Liste inversiver Arten, deren Verbreitung Anlass zur Sorge gibt, da sie einheimische Arten verdrängen könnten. Die Naturschutzverbände begrüßen diesen Schritt der Brüsseler Bürokraten. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen, die darauf verweisen, dass das in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Gartenzierpflanze aus Indien nach Europa eingeführte Springkraut als späte Bienenweide eine erhebliche Bedeutung hat. Fakt ist jedoch, dass sich das Springkraut am manchen Standorten explosionsartig ausbreitet. Das liegt auch an seinem geradezu genialen Verbreitungsmechanismus, bei dem die reifen Samenkapseln unter anderem durch mechanischen Reiz aufspringen und die Samen weit herausgeschleudert werden. Nicht nur für Kinder ist es ein Riesenspaß, die reifen Samenkapseln mit dem Finger anzutippen, um sie aufspringen zu lassen.

In der Blüte unten rechts ist gerade eine Hummel verschwunden. Oben links sind schon einige dicke, reife Samenkapseln zu sehen, die bei Berührung aufspringen – und namensgebend für die Gattung Springkraut sind.

Freitag, 18. August 2017

Auf dem Berg leuchten Kerzen

Auf dem brach liegenden Wildacker oben auf dem Hässelberg haben sich Königskerzen breit gemacht. 
Kerzengerade und
über zwei Meter hoch.
Oben auf dem Hässelberg bei Hankensbüttel befindet sich ein Wildacker. Solche Flächen sind eigentlich überhaupt nicht schön, werden sie doch angelegt, um Rehe und Hirsche anzulocken, damit der Jäger sie vom Hochsitz aus abknallen kann. Doch auf diesem Wildacker wachsen in diesem Jahr weder Mais oder Rüben noch andere Futterpflanzen, sondern er liegt brach und bietet allerlei Pflanzen, die sich vorzugsweise auf Brachflächen breit machen, einen Lebensraum. Zurzeit ist der Wildacker ein einziges Kerzenmeer. Dicht an dicht stehen dort die Königskerzen mit ihren leuchtend gelben Blüten. Die meisten von ihnen sind mindestens zwei Meter hoch.
Obwohl die Königskerze in Europa weit verbreitet ist und auch schon von Hippokrates und Hildegard von Bingen als Heilpflanze beschrieben wurde, erscheint sie ziemlich exotisch, fast wie eine Prärie- oder Wüstenpflanze.

Sind Königskerzen nicht wunderschöne Wildpflanzen?

Sonntag, 13. August 2017

Lila Landschaft

Blühendes Heidekraut – heute am Wegesrand auf dem Hässelberg südlich von Hankensbüttel fotografiert.
Wer Lust auf lila Landschaften hat, sollte jetzt zu uns in die Heide kommen. Zwar wird die die Heideblüte voraussichtlich erst Ende dieses Monats ihren Höhepunkt erreichen, aber vielerorts steht die Besenheide (Calluna vulgaris) bereits jetzt in voller Blüte – nicht nur auf den weitläufigen Heideflächen, sondern auch an Wald- und Wegrändern.
Tipp: Beim Tourismusverband Lüneburger Heide lässt sich die Entwicklung der Heideblüte anhand eines täglich aktualisierten "Blütenbarometers" – das zeigt zurzeit 25 Prozent an – und aktueller Fotos auch aus der Ferne verfolgen.

Dienstag, 8. August 2017

Blick aus dem Küchenfenster

Im Halbschatten unter dem Blätterdach des großen Nussbaums im Innenhof fühlt sich die Rispenhortensie offenbar so richtig wohl und entwickelt jedes Jahr aufs Neue üppige, champagnerfarbene Blütenrispen.
Das Schöne an Hortensien ist, dass sie ohne großen Pflegeaufwand so üppig und ausdauernd blühen. Sie sollten deshalb in keinem Garten fehlen. Auch wir haben etliche Exemplare. Allerdings stehen wir nicht so sehr auf die in kräftigen Blau- und Rottönen blühenden Hortensien. Umso mehr lieben wir unsere weiß blühende Kletterhortensie an der Nordwand und die Rispenhortensie mit ihren geradezu riesigen, champagnerfarbenen Blüten im Innenhof. Der Blick aus dem Küchenfenster begeistert uns jeden Tag aufs Neue.

So schön ist zurzeit der Ausblick aus dem Küchenfenster.

Mittwoch, 2. August 2017

Blühstreifen gegen Betonköpfe

Unser Blühstreifen vor dem Vorgartenzaun bzw. der Vorgartenmauer.
"Eine Schande" urteilten 70+-Dorfbewohner über unseren artenvielfältigen, naturnahen Vorgarten, in dem nichts in Reih und Glied steht. Uns ist egal, was die Leute sagen – wenn sie denn sonst keine Probleme haben ... . Uns gefällt der "wilde" Vorgarten, und die Bienen, Hummeln und Schmetterlinge lieben ihn.
In diesem Sommer sind wir noch einen Schritt weiter gegangen und haben den eine Handbreit schmalen Streifen zwischen Gartenzaun und dem hässlichen Betonverbundsteinpflastergehweg in einen Blühstreifen verwandelt. Die Betonköpfe im Dorf sollen selbst entscheiden, ob sie das als Provokation oder Charme-Offensive empfinden.
Wir haben bereits viele Komplimente für den Blühstreifen erhalten – allesamt von Auswärtigen.

Zwischen dem grauen, toten Beton sprießt buchstäblich das blühende Leben.