Sonntag, 30. April 2017

Fienes erste Radtour

Mit Sicherheitsgurt: Fiene in ihrem Fahrradkorb.
In wenigen Tagen wird Fiene ein Jahr alt. Höchste Zeit, dass sie das Fahrradfahren lernt. Natürlich kann sie nicht selbst in die Pedale treten (Beine zu kurz), aber auch das Mitfahren im Fahrradkorb will gelernt sein.
Heute war es endlich warm genug, um mit ihr zu einer Radtour zu starten. Wir fuhren nach Wienhausen bei Celle, denn Marion hatte zwei Freikarten für das Gartenfestival, das dort an diesem langen Wochenende stattfindet. Allerdings war uns dort zu viel Gedränge, sodass wir nach einem Rundgang das Festivalgelände schnell wieder verließen, allerdings nicht ohne zuvor an zwei Bio-Ständen drei kleine Pflänzchen gekauft zu haben - ein kleines Mitbringsel für den Garten. Da die vielen Menschen auch Stress für Fiene bedeuteten, trug ich sie während des Rundgangs auf dem Arm.
Im nahe gelegenen Klosterpark war dagegen kaum etwas los, und so machten wir dort noch einen schönen Spaziergang, bevor wir uns wieder auf die Räder schwangen.
Auf dem Rückweg mussten wir gegen heftige Windböen antreten, und wir waren froh, dass wir für die 70-Kilometer-Tour Pedelecs gewählt hatten. Mit Unterstützung durch den Elektromotor war es nicht gar so anstrengend. Unterwegs machten wir, wie auch schon auf der Hintour, eine kleine Pause, damit das kleine Jack-Russell-Terrier-Mädchen etwas Bewegung bekam.
Zuhause bekam Fiene dann ein dickes Lob von uns ("Das hast Du ganz toll gemacht!") und eine extragroße Portion zum Abendessen, denn Radfahren macht hungrig.

Freitag, 28. April 2017

Lieber mit Löwenzahn

Kaum zu glauben, dass manche Leute den Löwenzahn in ihrem Rasen bekämpfen.
Eine gepflegte und akkurat geschnittene Rasenfläche hat durchaus ihren Reiz, aber lieber als diese sattgrünen Monokulturen mag ich doch Wiesen, in denen Löwenzahn und Gänseblümchen blühen und allerlei Kräuter zu entdecken sind. Und es bricht mir fast das Herz, wenn ich sehe, wie Leute, stoisch auf ihrem Rasentraktor sitzend, über die Blumen hinweg fahren und dabei sämtliche Blüten abrasieren.

Jede Löwenzahnblüte ist doch wie eine kleine Sonne im Garten.

Dienstag, 25. April 2017

Hin- und hergerissen

Einer der Falken, die unter dem Dach der Scheune im Hintergrund nisten, hat Beute gemacht.
Wenn ich so etwas beobachte wie heute, bin ich immer hin- und hergerissen zwischen Faszination und Ekel: Einer der beiden Falken, die – wie in jedem Frühjahr - ihr Nest unterm Dach von Nachbars Scheune bezogen haben, sitzt auf dem Schuppendach nebenan und zerrupft seine Beute – einen kleinen Vogel. Ja, so grausam geht es zu in der Natur, und Raubtiere müssen nun einmal Beute machen, um zu überleben und ihren frisch geschlüpften Nachwuchs vor dem Hungertod zu bewahren.
Trotzdem tut es mir leid, wenn die Singvögel, die wir mit unserem ganzjährig bestückten Futterhaus in unseren Garten locken, den Falken zum Opfer fallen. Sollen wir das Füttern vielleicht lieber lassen, damit die Singvögel wegbleiben? Nein, dann würden nicht nur viele Singvögel verhungern, sondern auch die Falken hätten weniger zu fressen. Wir werden also den Singvögeln weiterhin Futter anbieten und hoffen, dass die Singvogel-Population dadurch so groß und stark wird, dass sie einige Verluste durch die Falken verkraften können.
Wir Menschen richten ja sowieso mehr Schaden an als alle Raubtiere zusammen. Raubtiere jagen und töten, um zu überleben, und sie machen nicht mehr Beute, als sie zum Überleben benötigen. Das war einst auch bei den Menschen so üblich. Doch heutzutage werden Tiere aus Habgier getötet. Das fängt beim Wettangeln an und endet in den Tierfabriken, die der industriellen Fleischproduktion dienen. So gesehen ist der (Fleisch fressende) Mensch das schlimmste aller Raubtiere und sollte sich deshalb kein Urteil über das Jagdverhalten der Falken erlauben. Und auch ich werde mich, obwohl ich Veganerin bin, zurückhalten und mich aufs Beobachten und Fotografieren dieser Greifvögel beschränken.

Eine blutige Angelegenheit, aber im Gegensatz zu uns Menschen hat der Greifvogel keine Wahl bei der Zusammenstellung seines Speiseplans.

Montag, 24. April 2017

Alles andere als langweilig

Der Himmel verheißt nichts Gutes, sorgt aber für starke Kontraste und reizvolle Bilder.
Für Meteorologen gibt es nichts Langweiligeres als stabile Hochdrucklagen mit Sonne satt und strahlend blauem Himmel. Wir können das gut nachvollziehen, und deshalb schimpfen wir auch nicht über das ach so schlimme Aprilwetter, sondern genießen sogar ein bisschen den ständigen Wetterwechsel, der ja auch durchaus etwas Spannendes hat. Und aus fotografischer Sicht ist das Aprilwetter allemal attraktiver als die typische Himmelskulisse für die Schönwetterfotografie.
Bei unserer gestrigen Tour mit den Hunden erlebten wir wunderbar dramatische Szenen mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten, dank derer die Farben des Frühlings noch intensiver leuchteten.
Wir wanderten knapp zwölfeinhalb Kilometer durch eine nahezu menschenleere Landschaft mit weiten, unverbauten Ausblicken. Die meisten der dicken, schwarzen Regenwolken zogen über uns hinweg, ohne sich zu entleeren. Nur eine einzigen kurzen Schauer bekamen wir in den zwei Stunden ab, und das war weniger, als wir erwartet oder, besser gesagt, befürchtet hatten. Wegen des kalten Windes behielten wir zwar die meiste Zeit unsere Kapuzen auf, aber sobald zwischendurch wieder einmal die Sonne herauskam, wurde es richtig warm, und wir streiften die Kapuzen vom Kopf und öffneten unsere Parkas.
Ja, man muss sich bei diesem Wetter vielleicht ein wenig überwinden, aber es lohnt sich doch, für mehr als nur für einen Augenblick nach draußen zu gehen. Schon allein wegen der wunderbar klaren und frischen Luft, die sich so anfühlt, als würde sie direkt vom Meer kommen.

Nur ein paar Sekunden nach der Aufnahme oben entstand dieses Bild, vom selben Standpunkt aus, nur in eine andere Himmelsrichtung fotografiert. Über den blühenden Pflaumenbäumen am Bach ist tatsächlich reichlich blauer Himmel zu sehen, aber die nächsten Wolken sind im Anmarsch. 

Mittwoch, 19. April 2017

Frostschutz mit künstlerischer Note

Nicht schön, aber hoffentlich wirkungsvoll: In Frostschutzvlies eingepackte Pflanzen.
Ich komme mir vor wie Verpackungskünstler Christo. Nur, dass ich mir nicht das Brandenburger Tor, sondern unseren Garten vorgenommen habe. Minus vier Grad soll es heute Nacht geben, zu kalt für all die vielen Bäume und Sträucher, die wir gerade erst gepflanzt haben und die jetzt ihre ersten Blätter bekommen. Vom Landhandel habe ich heute Schutzvlies von der Rolle mitgenommen, 50 Meter, besser als nichts, und – das ist das Wichtigste – es soll Nachtfröste abhalten.
Gar nicht so einfach, 20 Meter Hainbuchenhecke damit einzupacken, der Wind macht mein Werk immer wieder zunichte, bis ich das Vlies mit Wäscheklammern befestigt, mit Holzlatten an den Enden beschwert, alle kleinen Äste darunter versteckt habe.
Für die Obstbäume bastele ich kleine Hauben, mangels anderer Schnur mit Geschenkband oben und unten verschnürt, sieht lustig aus. Dann verschwindet der Beetstreifen am Haus mit den neu gepflanzten Rosen unter der weißen, hauchdünnen Decke, den Rosenstöcken etwas weiter stülpe ich Eimer über den Kopf, schleppe Töpfe mit Rosmarin, Kamelien und noch nicht gepflanzten Beerensträuchern herein. In der Diele sieht es jetzt aus wie in einer Gärtnerei. Ein paar kleineren Pflänzchen setze ich noch schnell Zeitungspapierhauben auf, auch die Rosen an ihrem metallenen Bogen bekommt noch etwas wärmenden Lesestoff verpasst.
Über den blühenden Pflaumen und Kirschen funkeln Sterne am schwarzen Nachthimmel, sie müssen ohne Hilfe diese bitterkalte Nacht überstehen. Ob das Vlies den Frost genug abhalten kann, weiß ich nicht, aber wenigstens habe ich es versucht.

Verpackungskunst im Vorgarten à la Christo.

Dienstag, 18. April 2017

Das Beständige ist das Unbeständige

In Zeiten des Klimawandels ist es irgendwie auch beruhigend, dass wenigstens auf den April noch Verlass ist. Der April macht, was er will, hieß es schon, als wir Kinder waren. Und daran hat sich (zum Glück!) bis heute nichts geändert. Das Beständige ist das Unbeständige. Sonne, Wolken, Regen, Hagel, Gewitter und sogar ein bisschen Schnee und dazu reichlich Wind haben wir in den ersten 18 Tagen dieses Monats schon erlebt. Und jetzt soll auch noch Frost kommen, und wir sorgen uns um die Blüten unserer Obstbäume und all die Pflanzen, die gerade erst aus ihrer Winterstarre erwacht sind, aber jetzt schon wieder von der Kälte heimgesucht werden. So gesehen wäre es vielleicht doch besser, wenn der April nicht so hartnäckig dem Klimawandel trotzen würde ...

Nach einem kühlen, trüben Apriltag gab es heute einen durchaus dramatischen Sonnenuntergang mit schwarzen Wolken
vor blauem Himmel.

Samstag, 15. April 2017

Familienglück

Papa Linus (links) und Mama Minou mit den beiden Ziegenkindern.
Unser schönstes Ostergeschenk sind die zwei Ziegenlämmer, die Minou vor zwei Wochen zur Welt gebracht hat und die jetzt schon mit ihr und Papa Linus zusammen auf der Weide herumspringen. Stundenlang könnten wir ihnen dabei zuschauen, wie die Minis zirkusreif beim Brennholz auf den noch nicht gespaltenen Baumscheiben balancieren und sich gegenseitig zum Spielen herausfordern.

Jeden Tag werden die Lämmer größer und kräftiger,

Freitag, 14. April 2017

Vom Sauerklee zum Rhabarberkuchen

Die Blüten des Waldsauerklees sind von violetten Äderchen durchzogen.
Während wir heute mit den Hunden auf Waldwegen wanderten, die mit weißen Blütenteppichen gesäumt waren, wartete zu Hause frischgebackener Rhabarberkuchen auf uns. Kurioserweise gibt es etwas, was beide verbindet: Sowohl der Rhabarber als auch der Waldsauerklee, der die kleinen, weißen Blüten hervorbringt, enthält Oxalsäure, und das kann man auch schmecken.
Die kleeartig gefiederten Blätter des Waldsauerklees (Oxalis acetosella) schmecken tatsächlich ähnlich säuerlich wie die roten Blattstiele des Rhabarbers (Rheum rhabarbarum). Für Kuchen würden wir sie zwar nicht verwenden, aber für Salate oder grüne Smoothies lassen sie sich durchaus verwenden. Man müsste schon sehr große Mengen verzehren, um sich mit der enthaltenden Oxalsäure zu vergiften.

Waldsauerklee besiedelt auch gerne die Moospolster, die sich auf Baumstümpfen gebildet haben.

Sonntag, 9. April 2017

Die Schlehen blühen

Auf unserer Radtour kamen wir heute an vielen blühenden Schlehenhecken vorbei.
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen? Nein, heute machten wir es genau umgekehrt. Nach dem Frühstück starteten wir zu einer kleinen Radtour, und den Nachmittag – nach einer Kaffeepause mit selbstgebackenem Rhabarberkuchen – nutzten wir zum Arbeiten auf dem Hof und im Garten. Für die Radtour wählten wir überwiegend kleine Nebenstraßen (asphaltierte Wirtschaftswege), um unterwegs möglichst wenigen Auto zu begegnen. Viele dieser Straßen sind gesäumt mit Wildgehölzhecken, in denen jetzt wunderschön die Schlehen blühen.

Über die Blüten freuten nicht nur wir uns, sondern auch die Bienen.

Donnerstag, 6. April 2017

Blütenweiß

Exotische Schönheit im Vorgarten: Die Sternmagnolie hat ihre weißen Blüten entfaltet.
Bei uns im Garten hat der Frühling gerade seine weiße Phase. Im Vorgarten unter der großen Kastanie  blühen die Krokusse Miss Vain und die Sternmagnolie um die Wette, und weiter hinten im Garten bei den Obstbäumen zeigen sich die kleinen Blüten der Mirabelle. Nur die Kastanienblüte lässt noch auf sich warten.
Wir lieben die weißen Blüten. Sie sind wirken so zart, rein und edel. Nicht umsonst gilt das Blütenweiß als der Inbegriff der Reinheit.

Die Mirabelle hat schon eine Wildbiene angelockt.
Wie kleine Spiegeleier mit einem gelben Farbklecks in der Mitte: Krokusse der Sorte Miss Vain.