Sonntag, 31. Mai 2015

Die Königin zieht aus

Foxy und ich hoffen, dass die Geranienableger unter den Glasglocken Wur-
zeln bilden und  die Königin Ingrid royalen Nachwuchs bekommt.
Ein Sonntag ohne Sonne – super, das kommt mir gerade recht. Ein idealer Tag, um die letzten "Winterlinge" aus dem warmen Wohnzimmer nach draußen umzuquartieren. Ihre hellen Blätter werden bei diesem Schummerlicht nicht gleich einen Sonnenbrand bekommen.
Meine wundervolle Neuerwerbung aus dem vergangenen Sommerurlaub in Schweden, die dänische Geranie Drottning Ingrid, hat den Winter über ein bisschen gelitten, nicht zuletzt, weil eine andere Balkonblume, eine riesige Dipladenia, sie zu allem Überfluss als Rankgerüst genutzt und fast erwürgt hat.
Da half nur die Gartenschere, um die langen Kletterranken und auch die überlangen Geranientriebe einzukürzen oder ganz herunterzuschneiden. So hatte ich am Ende gleich mehrere potenzielle Geranienableger, aus denen neue Pflanzen wachsen können. Also ab mit ihnen unter die Glasglocke, drei weitere Ableger habe ich im Frühbeet untergebracht. Jetzt heißt es warten und hoffen, manchmal werden die Pflänzchen, noch bevor sie Wurzeln bekommen, von irgendwelchen Pilzen hinweggerafft, aber meistens klappt es so mit der Vermehrung.
Und weil ich schon mal dabei war, mussten auch noch unsere herangezogenen Kürbisse nach draußen  auf ihr Beet. Bis auf einige letzte Tomatenpflänzchen, für die ich aber Paten gefunden habe, wird es jetzt langsam leer in den Frühbeeten. Und damit bekommen die Paprika den Platz, den sie zum Wachsen brauchen.

Samstag, 30. Mai 2015

Spargel pur

Drei Pfund Spargel müssen es mindestens sein, denn schließlich essen wir die Stangen am
Liebsten pur, lediglich mit Kartoffeln.

Für Ende Mai ist es ziemlich kühl draußen. Heute regnete es sogar Eis - wir kamen gerade aus dem Baumarkt, wo wir Holz und Farbe gekauft hatten, als wir in einen kurzen, aber heftigen Hagelschauer gerieten. Wenige Minuten später schien schon wieder die Sonne. Das reinste Aprilwetter! Das allerdings hat auch einen Vorteil: Bei so einem Wetter hat man mehr Lust auf Spargel als bei sommerlichen Temperaturen über 20 Grad. Dann reicht uns ein Salat oder ein mit buntem Gemüse gefülltes Fladenbrot zum Abendessen. Aber heute war eindeutig Spargelwetter, und deshalb haben wir uns zu zweit drei Pfund von dem leckeren Stangengengemüse schmecken lassen, das jetzt Saison hat. Außerdem wohnen wir an der niedersächsischen Spargelstraße, und sitzen gewissermaßen direkt an der Quelle. Bis vor Zehn Jahren wurde auch direkt bei uns hinter dem Haus Spargel angebaut. doch wir brauchten das Land für die Pferde, uns so haben wir den Spargelacker in eine Pferdeweide umgewandelt.
Als Veganerinnen essen wir den Spargel am liebsten nur mit Heidekartoffeln - eine weitere Spezialität unserer Region - und Bröselbutter. Die Bröselbutter ist bei uns allerdings butterfrei. Anstelle der Butter verwende ich Rapsöl und anstelle der Semmelbrösel frisch gequetschte Hafer- und Dinkelflocken. Diese werden in dem heißen Öl geröstet, bis sie leicht gebräunt sind, und kommen dann über die Kartoffeln.


Unsere "Bröselbutter" ist butter- und bröselfrei. Sie besteht aus frisch gequetschten und in Rapsöl gerösteten Hafer- und Dinkelflocken.

Freitag, 29. Mai 2015

Parabel über das Leben

Buchtipp: "Im Herzen des Tals" von Nigel Hinton.
Graubraun ist sie, unscheinbar, aber voller Leben. Nigel Hinton hat sich einen sehr kleine Hauptfigur für sein Buch "Im Herzen des Tals" gewählt – eine Heckenbraunelle. Ihre Geschichte ist hinreißend erzählt, mit ihr lernen wir fliegen, mit ihr suchen wir nach den dicksten Insekten, mit ihr bangen wir im Wintersturm, ob wir den nächsten Tag erleben.
Selten habe ich ein Buch gelesen, dass so poetisch erzählt ist und gleichzeitig so grausam ist. Alles Schreckliche, das einem kleinen Vogel zustoßen kann, wird ihr passieren. Vor grandioser Kulisse walten die Gesetze der Natur voller Unbarmherzigkeit. Aber es gibt keine Schuldigen, das Buch erzählt vom Leben, vom Versuch, sich gegen alle Gewalten zu stemmen, Nahrung zu finden, Nachkommen aufzuziehen. Die Schicksale der Menschen laufen parallel zu denen der Tiere ab, Momentaufnahmen, in denen sie sich sehen, ja begegnen. Auch das geht nicht unbedingt gut aus.
Ein Buch, das be- und entzaubert. Wenn wir es gelesen haben, wird kein Vogelgezwitscher einfach nur noch "schön" sein, wir werden die Welt aus den Augen eines kleinen Vogels sehen und wir werden mehr denn je begreifen, wie gleichzeitig stark und zerbrechlich das Leben ist.

Donnerstag, 28. Mai 2015

Blüten im Blick

Blühende Margeriten am Wegesrand – farblich an ein Spiegelei erinnernd, aber erfreulicherweise vegan. Essen würde ich sie dennoch nicht, mir reicht es, mich an ihnen satt zu sehen.
Entlang dem Radweg, auf dem ich fast jeden Tag zum Einkaufen fahre, blühen jetzt wunderschön die Margeriten. Die Autofahrer auf der parallel verlaufenden Straße sehen sie wahrscheinlich gar nicht. Nicht zuletzt deshalb bin ich lieber mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs. So komme ich zwar nicht ganz schnell von A nach B, habe dafür aber stets die kleine Welt am Wegesrand im Blick und werde mit einer Fülle von anregenden Impressionen reichlich entschädigt. Entschleunigung tut nicht nur Körper und Seele gut, sie schärft auch das Wahrnehmungsvermögen.

Eine Allerweltsblume, aber trotzdem (oder gerade deshalb?) schön.

Mittwoch, 27. Mai 2015

Tomaten taugen auch als Glücksbringer

So sieht er in reifem Zustand aus, der Glücksbringer
von Hannover 96. Das Foto haben wir im vergange-
nen Jahr im Spätsommer in unserem Garten gemacht.
Rund sind sie beide, aber das war es auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Wer würde auch schon auf die Idee kommen, Tomaten und Fußbälle zu vergleichen!? Das wäre ja fast so wie der sprichwörtliche Vergleich von Äpfeln mit Birnen.
Aber seit heute sind wir, die wir beide von Fußball überhaupt keine Ahnung haben, doch etwas schlauer. Wir wissen nämlich jetzt, dass die Jungs von Hannover 96 nur deshalb nicht absteigen, weil sie Tomaten als Glücksbringer haben. Wie bitte? Das versteht ihr nicht? Macht nichts, wir erklären es euch:
Es begann im vergangenen Jahr damit, dass sich Bernd, ein Leser dieses Blogs, an uns wandte und uns erzählte, dass er eine Initiative zur Erhaltung historischer Gemüsesorten starten wolle. Ob wir ihm dabei vielleicht behilflich sein könnten? Konkret ging es um den Entwurf eines Faltblattes, das als Flyer verteilt werden sollte. Den Auftrag haben wir gerne übernommen. Und gerne leisten wir auch selbst einen Beitrag zur Erhaltung historischer Gemüsesorten, indem wir diese in unserem Garten anbauen, darunter auch den Namensgeber der Aktion "Rettet Roter Heinz". Regelmäßige Leserinnen und Leser dieses Blogs wissen natürlich, dass der Rote Heinz eine alte Tomatensorte aus der Region Hannover ist, die so gut wie ausgestorben war, jetzt aber, vor allem Dank des ehrenamtlichen Engagements unseres Gartenfreunds Bernd eine Renaissance erlebt.
Heute erreichte uns folgende Nachricht von Bernd: "Hallo Inka, hallo Marion, es gibt tolle Neuigkeiten. Der Rote Heinz hat als Glücksbringer Hannover 96 vor dem Abstieg bewahrt." An die Nachricht war ein Link zur Facebook-Seite von Hannover 96 gehängt. Wer dem Link folgt, sieht neun kräftige Tomaten-Jungpflanzen auf dem Rasen im Stadion stehen. Diese Pflanzen hat Bernd, der  sich für Fußball nicht weniger begeistern kann als für historische Gemüsesorten, dem vom Abstieg aus der Bundesliga bedrohten Verein als Glücksbringer geschenkt. Seitdem stehen die Pflanzen am Spielfeldrand und entfalten dort ihre Glück bringende Wirkung. Hannover 96 verliert nicht mehr, und der Abstieg ist abgewendet. Wie Hannover 96 zu dem ungewöhnlichen Glücksbringer kam, kann man auf den Internetseiten der nach dem historischen Gebiet bei Hannover benannten Initiative nachlesen: Das große Freie.  Zum Lesen empfehlen möchten wir aber nicht nur die Artikel über den Roten Heinz als Glücksbringer für Hannover 96, sondern auch die zahlreichen anderen Beiträge der von Bernd liebevoll und kenntnisreich gestalteten Internetseiten. Dort werden nicht nur viele verschiedene historische Gemüsesorten und ihre Geschichte(n) vorgestellt, sondern es gibt auch Beiträge zum Thema Biologische Vielfalt und Freies Saatgut. Außerdem ist in die Seite ein Blog eingebettet, in dem Bernd über Aktuelles zum Thema Tomaten & Co. berichtet.
Unser Tipp also nicht nur für Fußballfans: www.dasgrossefreie.com

Dienstag, 26. Mai 2015

Kaltstart unter freiem Himmel

Schonzeit beendet: Die jungen Tomatenpflanzen sind aus dem
Frühbeet ins Freie umgezogen.
Mit Sophia, gut bekannt auch als "kalte Sophie", sollen die Eisheiligen am 15. Mai enden und damit die Gefahr später Nachtfröste vorbei sein. In diesem Jahr waren wir mit der Tomatenaussaat spät dran und mit dem Umtopfen ebenso. Aber jetzt musste Schluss sein mit dem Lotterleben im Frühbeetkasten, irgendwann müssen sich die kleinen Exoten doch mit unserem Klima wenn schon nicht anfreunden, so doch wenigstens damit klarkommen. Im Schonklima unter Glas werden sie auf Dauer ohnehin nicht glücklich, sondern nur lange schlappe Schattengestalten.
Also wurde für Sonntag noch schnell der "Auszugstermin" klargemacht, große Töpfe mit Erde gefüllt und ein Pflänzchen nach dem anderen nach draußen verfrachtet. Eisheilige hin oder her, jetzt tun sie mir schon fast wieder leid, wie sie da draußen wacker ausharren: Acht Grad ist auch nicht wirklich viel ...
Aber es gibt auch Pflänzchen, die mögen den Kaltstart unter freiem Himmel. Dill zum Beispiel und selbst Salat. Bei gleichbleibend hohen Temperaturen tun sie sich oft schwer und keimen nur zögerlich oder gar nicht. Also bin ich vorhin schnell noch einmal in den Garten gegangen, um zwei Reihen Dill zu säen. Mal schauen, ob der starke Wechsel zwischen Tag- und Nachttemperaturen lange genug anhält, um den Samen den richtigen Impuls zu geben.
Vielleicht ist das das Schöne am Gärtnern, irgendeine Kultur gedeiht unter den speziellen Bedingungen eines Jahres immer besonders gut. Wenn es den einen zu trocken ist, blühen die anderen besonders schön und entsprechend gibt es auch keine zu kalten oder zu nassen Sommer, irgendetwas gedeiht immer!

Montag, 25. Mai 2015

Wieder zu Hause

Blick aus unserem Zelt auf den grauen Himmel über dem Elbdeich, auf dem Schafe grasen.
Wir waren nicht unglücklich, als wir heute Morgen aus unserem Zelt guckten und auf einen grauen Himmel blickten, denn bei so herrlichem Wetter wie am Pfingssonntag wäre uns die Abreise aus dem traumhaft schönen Biospährenreservat Elbtalaue noch schwerer gefallen. Noch vor dem Frühstück kam Wind auf, und es fiel leichter Regen, und so packten wir das Innenzelt zusammen und bauten unseren Frühstückstisch unter dem schützenden Dach des Außenzeltes auf.
Wegen des Windes und des leichten Regens bauten wir dem Frühstückstisch im Zelt auf (das Innenzelt hatten wir zuvor
schon abgebaut und eingepackt).
Nachdem sämtliches Gepäck im Auto verstaut warm, wollten wir uns noch schnell von Nicolette, der holländischen Hofbesitzerin, verabschieden, saßen dann aber noch fast eine Stunde mit ihr und ihrem Mann zusammen und quatschten über das Sanieren alter Bauernhöfe und über Pferde, Hunde, Katzen und alle anderen Tiere, die sich so "ansammeln", wenn man viel Platz hat. Das Quatschen musste ich allerdings weitgehend Marion überlassen, da ich wegen meiner Bronchitis immer noch kaum sprechen und lediglich flüstern kann.

Zum vierten Mal innerhalb von 48 Stunden überquerten wir die Elbe, diesmal auf der Brück bei Dömitz.
Es war schon gegen Mittag, als wir zum vierten Mal innerhalb von 48 Stunden die Elbe überquerten, diesmal auf der Brücke bei Dömitz in Richtung Westen. Von dort aus mussten wir nur noch rund 80 Kilometer fahren, und dann waren wir auch schon wieder zu Hause und tranken abermals Kaffee, diesmal mit Jasmin und Boris, unseren lieben Hof- und Tiersittern, und zeigten ihnen unsere Fotos von der Elbe.

Sonntag, 24. Mai 2015

Rechts und links der Elbe

Heute haben wir unsere geplante Radtour entlang der Elbe im Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue gemacht. Nach dem Frühstück sind wir bei wunderbarem Wetter am östlichen Elbufer am und zum Teil auch auf dem Deich bis Darchau gefahren. An Bord der Elbfähre ging es dann hinüber nach Neu-Darchau. Der nette Fährmann wünschte uns frohe Pfingsten und spendierte Fyffes und Foxy Hundekuchen, die er offenbar stets in der Hosentasche dabei hat. Auf der Elbuferstraße von Neu-Darchau bis Hitzacker hatten wir einige steile Anstiege (bis zu 13 Prozent) zu bewältigen, wurden für die anstrengende Bergauf-Strampelei aber auch durch rasante Abfahrten entschädigt. Unterwegs sind wir auf einen Aussichtsturm auf einem Berg am Elbufer geklettert und hatten von dort oben einen sensationellen Panoramablick auf den Fluss und die weite, offen Wiesenlandschaft der Elbtalaue. In Hitzacker könnten wir vom Weinberg aus noch einmal die Aussicht genießen. Zur einen Seite ging der Blick über die Elbe, zur anderen Seite auf die Dächer der Altstadt von Hitzacker, die als Insel im Mündungsbereich der Jeetzel in die Elbe liegt. In Hitzacker staunten wir nicht nur über die Hochwassermarkierungen an den Häusern - eine neue Hochwasserschutzmauer soll solche verheerenden Überflutungen künftig verhindern -, sondern auch darüber, dass es hier sogar eine Nelson-Säule gibt, allerdings deutlich kleiner als die auf dem Trafalgar Square in London. Admiral Nelson hat im Jahr 1800 auf seiner Reise von Dresden nach Hamburg in Hitzacker Station gemacht.

Warten auf die kleine Elbfähre, die uns wieder zurück ans östliche Flussufer bringen soll.

Von Hitzacker setzen wir mit einem Mini-Fährschiff, das Personen und Fahrräder, aber keine Autos befördert, wieder ans östliche Flussufer über. Jetzt mussten wir nur noch fünf Kilometer am Deich entlang radeln, und dann waren wir wieder bei unserem Zelt.
Nach einer Kaffepause haben wir eine kleine Wanderung durch die Marschlandschaft gemacht und sind um krönenden Abschluss unseres Kurzurlaubs noch einmal an den Elbstrand hinunter gegangen. Als wir im warmen, weißen Sand lagen, fühlten wir uns ein bisschen wie am Meer.
Morgen geht es nach dem Frühstück leider schon wieder zurück nach Hause, denn unsere Haus- und Hofsitter haben noch eine längere Rückfahrt vor sich und wollen deshalb nicht zu spät starten.

Kurz vor Sonnenuntergang sind wir noch einmal hinunter an den Elbstrand gegangen.

Samstag, 23. Mai 2015

Kurzurlaub an der Elbe

Da wir über Pfingsten liebe Hof- und Tiersitter haben, die am langen Wochenende das Landleben genießen wollen, könnten wir in einen kleinen Kurzurlaub starten. Er ist zwar nur 48 Stunden lang, aber wir haben uns riesig gefreut, einfach einmal dem Alltag entfliehen zu können.


Um nicht stundenlang im Stau zu stehen, und weil wir ohnehin keine Lust auf lange Autofahrten hatten, sind wir zum Zelten an die Elbe gefahren. Und jetzt genießen wir den Sonnenuntergang im Biospährenreservat Elbtalaue. Wir sind auf der Höhe des hübschen Städtchens Hitzacker, nur auf der östlichen Elbseite. Unser Zelt steht direkt hinter dem Elbdeich auf dem Hof einer netten Holländerin, die  vor einigen Jahren mit Mann, Pferden und Hunden ihr dicht besiedeltes Heimatland verlassen hat und gewissermaßen an der Elbe gestrandet ist. Es ist viel schöner und vor allem ruhiger hier als auf einem offiziellen Campingplatz, wo zu Pfingsten besonders viel Trubel herrscht. Außerdem können Fyffes und Foxy hier frei herumlaufen. Die Schafe auf dem Elbdeich sind zwar in Sichtweite, aber weit genug weg, um für die Hunde interessant zu sein.
Auf der Fahrt hierher haben wir noch einen Bummel durch die Altstadt von Dannenberg gemacht und uns nach der Überquerung der Elbe die alte Stadt Dömitz angeschaut. 
Nach dem Abendessen sind wir stundenlang an der Elbe gewandert - die Hintour hinter dem Deich, die Rücktour vor dem Deich. Und Foxy hat sogar ein wenig in der Elbe geplanscht. Für Fyffes kommt das nicht in Frage, denn er ist chronisch wasserscheu, macht um jede Pfütze einen großen Bogen.
Da wir unsere Falträder mitgenommen haben, können wir morgen bei hoffentlich bestem Pfingstwetter am Ostufer der Elbe bis zur Elbfähre bei Neu-Darchau fahren und dann am Westufer der Elbe zurück bis Hitzacker. Von Hitzacker können wir dann mit einer kleinen Personenfähre, die auch Fahrräder mitnimmt, ans andere Ufer übersetzen.
Wenn ich nicht fürchterlich erkältet wäre - ich habe Fieber und überhaupt keine Stimme mehr - wäre alles perfekt. Aber ich lass mir auch von der blöden Erkältung nicht den Kurzurlaub vermiesen.

Freitag, 22. Mai 2015

Totgesagte leben länger

Wieder vital: Die beim Küchenbrand vor zwei Monaten
verschmorten Geranien haben überlebt.
Die Kraft des Lebens ist immer wieder ein Wunder, sie wirkt auch da, wo ernste Zweifel angebracht sind. So wie bei unseren Küchengeranien. Sie heißen so, weil wir sie immer in unserer großen Küche überwintern. Das schon seit mehreren Jahren. Dort ist es nicht wirklich warm, aber es gefiel ihnen trotzdem.
Bis zu unserem Küchenbrand. Was ich danach im Topf in den Händen hielt, war nur noch ein Schatten der schönen großen Pflanzen, die gerade schon wieder begonnen hatten zu blühen: Die grünen Triebe von schwarzem Ruß verklebt, die Blätter in der Hitze zusammengeschmort. Merkwürdig, der Anblick des zerstörten Herds und der nun schwarzen Küche schmerzte weniger als dieses Jammerbild.
Ich entschloss mich zur Radikalkur. Umtopfen, weil auch auf der Erde dieser stinkende Ruß lag, alle Triebe möglichst weit zurückschneiden. An den Spitzen war das Gewebe weich(-gekocht), an der Basis wurde es fester, aber hatten die Pflanzen den Hitzeansturm überlebt oder taten sie nur so? Ich war gleichzeitig skeptisch und hoffnungsfroh, dass in ihnen noch Leben steckt. Knapp zwei Monate nach dem Unglück hat mir der Anblick des Blumentopfes ein Lächeln ins Gesicht gezaubert: Überall neue Triebe, feste schöne Blätter. Beide Geranien, die weiße und die rosafarbene, die zusammen wohnen, haben überlebt.
Im Vergleich zu den beiden Geranien kosten Herd und Schränke ein Vermögen, aber dieses Erwachen der geliebten Blumen hat mich überreich beschenkt. Nicht alles lässt sich in Euro aufwiegen.

Donnerstag, 21. Mai 2015

Mitternachtsmalen

Während an der Stirnwand der erste hellgrüne Anstrich trocknet, streiche ich
die Fuß- und Deckenleisten in demselben Olivgrün wie die Wand links.
Als Freiberuflerin verdiene ich zwar weniger Geld als jemand, der in einer Firma fest angestellt ist, aber ich habe mehr Freiheiten. Vor allem kann ich mir meine Arbeitszeiten so einteilen, wir es mir gefällt. Und da ich lieber nachts arbeite, habe ich tagsüber auch mal die Sonne genießen. Nachts kann ich mich irgendwie besser konzentrieren, wahrscheinlich weil kein Telefon klingelt, kaum Autos draußen vor den Bürofenstern unterwegs sind und alles so schön ruhig ist. Außerdem wird dann im Radio bessere Musik gespielt, die nicht ganz so mainstreamig ist wie im Tagesprogramm.
Aber nicht nur im Büro arbeite ich gerne nachts, sondern auch in der Küche. Brot und Kuchen backe ich am liebsten zwischen Mitternacht und zwei Uhr. Zurzeit bin ich in der Küche allerdings mit Malen beschäftigt, denn nach dem Küchenbrand vor zwei Monaten war Totalrenovierung des kohlrabenschwarzen Raumes angesagt. Die ersten Wochen waren wir damit beschäftigt, den Ruß und verkohlte Holzteile zu entfernen. Erst danach konnten wir mit der eigentlichen Renovierung beginnen, und jetzt bin ich gerade dabei die Holzpaneele und die neuen Fuß- und Deckenleisten zu streichen. Ich nehme dafür Wetterschutzfarbe, die ich mir im Baumarkt in den benötigten Farbtönen anrühren ließ. Heute habe ich als Mitternachtsmalerin mehr als drei Liter Farbe verstrichen, und ich werde wahrscheinlich noch einmal so viel benötigen, bevor die Küche fertig gemalt ist.
Wetterschutzfarbe ist eine Farbe auf Wasserbasis und eigentlich für den Außenbereich bestimmt, aber auch ideal für Holzflächen im Küchen- und Sanitärbereich, da die so behandelten Holzflächen unempfindlich gegen Wasser sind und sich einfach mit dem feuchten Lappen abwischen lassen. Außerdem blättert Wetterschutzfarbe nicht ab und lässt sich auch viel besser verarbeiten als Lacke, die ich überhaupt nicht mag. Allerdings ist sie auch erheblich teurer.
In der Küche kombiniere ich unser geliebtes, nach historischem Vorbild angerührtes Olivgrün mit einem frischen Limonengrün. Da der helle Grünton weniger Farbpigmente enthält als der dunkle Grünton, muss ich die limonengrüne Wand nicht nur zwei-, sondern dreimal streichen.
Ende nächster Woche werde ich die Malerarbeiten hoffentlich abgeschlossen haben, und dann freue ich mich schon darauf, im Juni meine alte, neugestaltete Küche wieder einrichten und in Betrieb nehmen zu können. Bis dahin koche in der Diele unseres Bauenhauses. An das Provisorium dort habe ich mich inzwischen so gewöhnt, dass es mir kaum noch etwas ausmacht.

Mittwoch, 20. Mai 2015

Flüsterleiser Bio-Rasenmäher

Einsatzbereit: unser flüsterleises Bio-Rasenmäher-
Modell namens Rainbow.
Wer die Ruhe sucht, darf nicht aufs Land ziehen. Traktorenlärm und ratternde Rasenmäher bilden hier eine allgegenwärtige Geräuschkulisse, und das nicht nur an Werk-, sondern auch an Sonn- und Feiertagen. Im Winterhalbjahr, wenn das Gras nicht wächst, kommen statt der Rasenmäher die Kettensägen zum Einsatz, aber bis das wieder soweit ist, haben wir ja noch ein paar Monate Zeit.
Wir wollen uns auch gar nicht darüber beschweren, denn auch wir besitzen sowohl Motormäher als auch -säge, aber wir setzen beides so wenig wie möglich ein. Zum Brennholzsägen nehmen wir lieber  eine elektrische Kettensäge, denn die ist leichter, stinkt nicht wie ein Zweitakter, und außerdem ist sie viel leichter. Den Rasenmäher benutzen wir vor allem zum Mähen des schmalen Grünstreifens zwischen Gartenzaun und Gehweg. Für das Gras auf dem Hof bedienen wir uns eines flüsterleisen  Bio-Rasenmähers, von denen wir verschiedene Modelle zur Auswahl haben. Für hohes Gras wählen wir vorzugsweise das Modell Rainbow, den Feinschnitt besorgt anschließend das Skudden-Quartett, das inzwischen Verstärkung bekommen hat. Schnuckenbock Valentino unterstützt neuerdings tatkräftig das Grünpflege-Team. 
Das Beste an den Bio-Rasenmähern isst nicht nur, dass sie nicht nur keinen Lärm machen, sondern auch, dass sie wie Mähroboter selbstständig arbeiten. So brauchen wir nicht wie blöd hinter dem Mäher her zu latschen, sondern können die Zeit nutzen, um etwas Anderes zu erledigen. Das ist auch ganz gut so, denn wir empfinden Rasen mähen als eine ausgesprochen lästige Arbeit, vor der wir uns, selbst wenn wir keine Bio-Mäher hätten, drücken würden.
Rasen mähen gehört ja ohnehin nicht zu den Lieblingsbeschäftigungen von uns Frauen. Wir überlassen es deshalb normalerweise den Männern, für die Rasen mähen auf der Hitliste der liebsten Freizeitaktivitäten gleich nach dem Grillen zu kommen scheint. Da wir aber keine Männer im Haus und auf dem Hof haben (und auch gar nicht haben wollen), sind wir froh, dass die Bio-Rasenmäher uns die ungeliebte Arbeit abnehmen.

Dienstag, 19. Mai 2015

Aufessen oder lieber satt sehen?

Im Gemüsebeet blüht der Schnittlauch ...
Schnittlauch hat so wunderschöne Blüten, dass er eine Zierde für jeden Garten ist. Jetzt blüht er gerade, und wir stehen wieder vor der Entscheidung: Sollen wir ihn aufessen oder uns lieber nur an den Blüten satt sehen? Zum Glück hat nicht jeder Halm eine Blüte, und so bleibt auch zur Blütezeit genug zum Abschneiden, und wir können die Blüten stehen lassen. Die Blüten kann man übrigens auch als essbare Dekoration auf dem Teller verwenden. Aber wir tun uns seit jeher schwer, Blüten zu essen, hätten irgendwie kein gutes Gefühl dabei, wahrscheinlich weil wir Blüten so schön finden und sie deshalb nicht einfach verspeisen wollen.
Während die lila Blüten des Schnittlauchs für Farbtupfer im Gemüsebeet sorgen, protzt im Vorgarten der Zierlauch mit seinen fast tennisballgroßen Blüten. Sie sind auch sehr schön, aber, ehrlich gesagt, finden wir die kleinere, ursprünglichere Variante noch schöner.

... und im Vorgarten der vergleichsweise riesige Zierlauch. 

Montag, 18. Mai 2015

Katze müsste man sein . . .

Unser hübsches Katerchen räkelt sich im Gras und genießt die Sonne.
Katze müsste man sein! Dann könnte man sich den ganzen Tag die Sonne auf den Bauch scheinen lassen (sofern sich die Sonne nicht gerade hinter einem Wolkenvorhang versteckt), und man würde sich dreimal am Tag von seinen Menschen das Essen servieren lassen. Aber bitte nicht neidisch werden! Uns Menschen würde auch etwas mehr Gelassenheit und Müßiggang gut tun. Wir haben die Freiheit, unser Leben individuell zu gestalten, doch nur die wenigsten von uns nutzen diese Freiheit, nehmen stattdessen alle äußeren Umstände, die ihr Leben bestimmen, als gegeben, als unveränderlich hin.
Freiheit hat übrigens nichts mit Geld oder materiellem Wohlstand zu tun. Im Gegenteil: Wer für die allgegenwärtigen Verlockungen der Konsumwelt weniger empfänglich ist, kommt mit erstaunlich wenig Geld zurecht, und ist nicht trotzdem, sondern gerade deshalb freier und vermutlich auch glücklicher.
Katzen (oder Hunde oder andere Tiere) definieren sich nicht über Arbeit, über Leistung und Besitz, sie sind einfach nur da und leben. Ist das etwa nicht genug?

Sonntag, 17. Mai 2015

Schuften für die Neckarkönigin

Stangenbohnen brauchen Stangen, um daran hochzuranken. Meine Wald- und Wiesenkonstruktion wird diesen Zweck hoffentlich erfüllen.
Zwischendurch rief mich Inka zur Kaffeepause mit selbstgebackenem Rhabarberkuchen, aber das war die einzige Unterbrechung, als ich am Abend wieder ins Haus kam, war es schon kurz vor 20 Uhr. Seit dem Mittag hatte ich im Garten gewerkelt, beziehungsweise hatte zunächst einen Abstecher ins nahe Waldstückchen gemacht, denn eine Tüte mit Stangenbohnen der Sorte Neckarkönigin hatte ich zwar, nur keine passenden Stangen für die Bohnen. Im vergangenen Jahr waren im Wäldchen Birken gefällt worden und etliche Stämmchen liegen dort noch immer herum. Mit der kleinen Klappsäge ausgerüstet, habe ich mich hier bedient, wankte mit einem Arm voller Stangen nach Hause zurück und bastelte mein Stangenbohnengerüst zusammen. Es dauerte ein bisschen, bis meine Konstruktion mit den verschieden dicken und langen Ästen Halt fand. Sieht ein bisschen abenteuerlich aus, aber scheint standfest zu sein.
Der Hüter aller guten Gartengeister soll auf die gerade gelegten Bohnen
aufpassen.
Vorher hatte ich das Beet, das bis dahin brach gelegen hatte, erst wieder von dickem Wildwuchs befreien müssen, dann Komposterde heranschleppen und irgendwann endlich säen und gießen. Mein Tun war nicht unbeobachtet geblieben: Ein Amselmännchen kam bis auf einen Meter an mich heran, beäugte mich aufmerksam, um dann im lockeren Erdreich zu scharren. Zwischendurch schaute er kurz, ob ich noch immer an meinem Platz bin, um dann weiter zu kratzen und fette Beute zu machen.
Ich bin gespannt, wie sich die Stangenbohnen machen werden und ob sie tatsächlich so zart und lang sind, wie der Packungstext verspricht, denn Stangenbohnen habe ich noch nie angebaut, auch meine Eltern hatten immer nur Buschbohnen im Garten. Mir gefällt die Aussicht, auf vergleichsweise kleinem Raum eine ansehnliche Ernte heranzuziehen. Mal sehen, ob das gelingt. Als Hüter aller guten Gartengeister habe ich vorsorglich noch meinen Gartenzwerg zur neuen Kultur gesetzt, er wird auf sie aufpassen. Auch auf die heute gesäte Petersilie und lauter Blumen, deren Samen ich überall großzügig verteilt habe.

Samstag, 16. Mai 2015

Pusteblumen

Demnächst vom Winde verweht: Die Früchte des Gewöhnlichen Löwenzahns nennt man auch Schirmfrüchte, da sie
mit kleinen Fallschirmen ausgestattet sind, die gewährleisten sollen, dass sich die Früchte in einem möglichst großen
Radius verteilen. Ein toller Trick der Natur! 
Wie schnell das wieder ging! Vor ein paar Tagen waren die Wiesen noch voller gelber Farbtupfer, und jetzt ist der Löwenzahn größtenteils schon wieder verblüht und hat sich in Pusteblumen verwandelt. Aber auch wenn die Hauptblütezeit jetzt vorbei ist, sieht man noch bis zum Herbst auf Wiesen und an Wegesrändern einzelne gelbe Blüten.

Freitag, 15. Mai 2015

Die Blattstiele kennen wir, aber auch die Blüten?

Hier sind die jungen Blüten noch fast geschlossen.
Von der Rhabarberpflanze kennen wir eigentlich nur die Teile, die in der Küche Verwendung finden: die dicken, rund einen halben Meter langen Blattstiele. Im Garten oder auf dem Feld haben haben wir vielleicht auch schon einmal die riesigen Blätter bestaunt, aber dass Rhabarber auch schöne Blüten hat, wissen nur die wenigsten. Kein Wunder, denn die Blütenrispen werden in der Regel frühzeitig entfernt, um den Ertrag zu erhöhen. Wir haben unserem, im vergangenen Jahr gepflanzten Rhabarber die Blüte gelassen, denn beernten werden wir die Pflanze erst im nächsten Jahr. In diesem Jahr darf sie noch Kraft sammeln und unbehelligt wachsen.

Die Blütenrispen haben eine gewissen Ähnlichkeit mit denen des weißen Flieders. Insekten lieben sie.

Die Rhabarberpflanze mit
dem schon rund 1,5 m hohen
Blütenstand.
Der sogenannte Blütenstandspross kann bis zu zwei Meter hoch werden. Der unserer Rhabarberpflanze hat schon gut zwei Drittel davon geschafft. Die cremeweißen Blüten sind in Rispen angeordnet, die ein wenig an weißen Flieder erinnern – durchaus faszinierend. Ich habe mir die Blüten genau angeschaut, denn ich kann mich nicht erinnern, sie jemals zuvor schon bewusst wahrgenommen zu haben.
Zwar weiß ich schon lange, dass Rhabarber, obwohl er wie Obst verwendet wird, ein Gemüse ist, aber mir war nicht klar, dass Rhabarber ursprünglich aus dem Himalaya stammt und über Russland, wo er seit dem 16. Jahrhundert angebaut wird, im 18. Jahrhundert zu uns nach Europa gelangte.
Am liebsten verwende ich Rhabarber zum Kuchenbacken. Rhabarberkuchen ist eine saisonale Leckerei, von der ich gar nicht genug bekommen kann, zumal der Kuchen nicht so süß ist wie andere Kuchen, vorausgesetzt man neutralisiert die typische Säure des Rhabarbers nicht mir Unmengen von Zucker.
Mein Lieblingsrezept für (selbstverständlich veganen) Rhabarberkuchen habe ich im Laubfresser-Blog gefunden. Statt 600 Gramm nehme ich allerdings 1000 Gramm Rhabarber für eine Springform. Ich finde, das ist nicht zu viel, und meistens werden die Stangen ja auch in Bündeln zu je einem Kilo angeboten.

Donnerstag, 14. Mai 2015

Wildes Wachstum

In den Hochbeeten sprießt das Gemüse: vorne Rucola, dahinter Karotten und
rote Gartenmelde.
Von einem Jahr auf das nächste vergesse ich immer wieder, wie das Wachstum ab einem bestimmten Punkt förmlich zu explodieren scheint. Pflanzen, eben noch winzig klein, sind auf einmal fast kniehoch. Auch dem Unkraut kann man förmlich beim Wachsen zusehen, ich habe Mühe, die Beete halbwegs frei zu halten. Aber zum Glück wächst nicht nur das Unkraut. Den Erbsen habe ich heute Birkenreiser aus dem Wald als Rankhilfe geholt, der Rharbarber schiebt beeindruckende Blüten empor, überall haben sich Ringelblumen und auch Borretsch ausgesät. Radieschen auch, das erste war heute erntereif - lecker und so schön scharf.
Hier bewässere ich gerade das neu an-
gelegte Blumenbeet mit Dahlien, Gla-
diolen – und Salat.
Ich traue mich noch nicht, Zucchini, Gurken und Kürbisse hinauszupflanzen, nachts ist es doch noch arg kalt, aber den Sommerblumenzwiebeln habe ich heute ein kleines Beet mit magerer Erde, das noch ein bisschen Aufbauzeit benötigt, zurechtgemacht. Im Keller haben Dahlien und Gladiolen den Winter verschlafen. An den Dahlien zeigen sich winzige Augen, aus denen die neuen Triebe wachsen werden. Ich freue mich schon jetzt auf das Blumenbild, das da entstehen wird. Wenn alles klappt, und die Schnecken sich zurückhalten, wird es eine wilde und ziemlich kunterbunte Mischung aus verschiedenfarbigen Dahlien, weißen Gladiolen, Sonnenblumen in Gelb-, Orange- und Rottönen, orangefarbener Kapuzinerkresse und dazwischen noch Lollo rosso und Cosmeen in Weiß, Rosa und Violett. Keine Ahnung, wie ich darauf gekommen bin, diese farblich ganz und gar nicht harmonierende Mischung zu kredenzen, aber ich hoffe, dass sie fröhlich aussehen wird.
Es hat Freude gemacht, heute den ganzen Nachmittag herumzuwühlen, zu schauen, wie dies oder jenes gedeiht. Die Hummeln summten in der Kastanie, der Garten war voller Vögel. Im Garten gegenüber wurde auch "gearbeitet" - mit der Druckspritze, ich möchte nicht wissen, was für ein Teufelszeug sie da schon wieder verteilt haben. Da ist mir mein Unkraut lieber.

Mittwoch, 13. Mai 2015

Nicht verkauft? Ab in die Tonne!

Im Laden vertrocknet und dann in die Tonne ge-
treten: Geranien als Wegwerfware.
Selten bin ich so traurig vom Einkaufen nach Hause gefahren wie heute Abend. Der Grund war eine Mülltonne oder vielmehr ihr Inhalt. Die Tonne stand vor der hiesigen Filiale des größten deutschen Lebensmittel-Discounters – mit offenen Deckel, sodass ich genau sehen konnte, was sich in der Tonne befand: Jede Menge Geranien in schwarzen Plastiktöpfen, umhüllt von Plastiktüten, auf denen rote Preisschilder mit der Aufschrift "billiger" klebten. 20 Cent je Pflanze sollten die Geranien nur noch kosten. Aber auch zum Schnäppchenpreis wollte sie offenbar niemand mehr haben – wahrscheinlich weil sie schon vertrocknet waren.
Entweder die Pflanzen werden als Aktionsware innerhalb von drei Tagen verkauft – oder sie sterben. Das Personal interessiert sich nicht für die Pflanzen. Die Pflanzen im Laden zu bewässern, das ist nicht vorgesehen, und wahrscheinlich würde eine mitfühlende Kassiererin auch mächtig Ärger mit ihren Vorgesetzten bekommen, wenn sie den Pflanzen mit etwas Wasser das Leben retten würde.
Wie oft haben wir schon aus Mitleid halb vertrocknete Pflanzen bei einem der Discounter gekauft und sie zu Hause wieder aufgepäppelt! Aber damit ist jetzt Schluss. Man sollte generell keine Pflanzen im Supermarkt kaufen. Nur so kann man verhindern, dass Pflanzen als billige Wegwerfware produziert werden. Auch die Kunden haben sich diese Wegwerfmentalität zu eigen gemacht. Kaum jemand lässt seine Geranien oder andere Balkonblumen im Keller überwintern. Kaum sind sie verblüht, werden sie weggeworfen und durch neue, üppig blühende Pflanzen ersetzt. Dabei können gerade Geranien sehr alt werden, und man kann viele Jahre Freude an ihren Blüten haben, wie wir aus eigener Erfahrung bestätigen können.
Traurig gemacht hat mich nicht nur der achtlose Umgang mit den lebenden Pflanzen, sondern auch, dass die Pflanzen einfach mitsamt Topf und Folienumverpackung in die Restmülltonne geworfen worden sind. Mülltrennung? Für die Kunden ist das eine Selbstverständlichkeit, für die Discounter offenbar ein Fremdwort.

Dienstag, 12. Mai 2015

Grüne Hand

Mit ein bisschen Phantasie betrachtet, sieht das Blatt doch einer Hand gar
nicht mal so unähnlich, oder? Sogar einen Daumen hat die "Hand".
Wer streckt uns denn da freundschaftlich seine grüne Hand entgegen? Es ist unsere Feige. Sie wächst in einem Keramikkübel, damit wir sie im Winter ins Haus holen können, denn Feigen sind in tropischen und subtropischen Regionen beheimatet und mögen keine kühlen und nassen norddeutschen Winter. Von Frühling bis Herbst steht die Feige in ihrem Kübel auf dem Hof, und die Sonne scheint durch ihre Blätter und macht die Blattadern sichtbar.
An geschützten Standorten kann die Feige, die zur Familie der Maulbeergewächse gehört, auch ausgepflanzt werden und ganzjährig draußen bleiben. In vielen Parks und Gärten kann man große und kräftige Feigenbäume entdecken, die schon vielen Wintern getrotzt haben. Mache von ihnen blühen sogar und setzen Früchte an.

Montag, 11. Mai 2015

Paddeltour

Marion lässt sich in ihrem Boot von der starken Strömung treiben.
Auf diesem Rastplatz für Wasserwanderer machten wir 
Mittagspause und ließen uns Müslibrötchen schmecken.
Heute waren wir für eine Outdoor-Reportage, die in der nächsten Ausgabe unseres Vier-Jahreszeiten-Magazins für die südliche Lüneburger Heide erscheint, auf der Ilmenau unterwegs. Wir sind mit unseren patentierten amerikanischen Faltbooten, bei denen sich eines Holz- oder Alugestells Luftschläuche unter der Außenhaut befinden, von Uelzen nach Bad Bevensen gepaddelt. Von dort aus sind wir mit dem Zug zurück nach Uelzen gefahren. Die zusammengefalteten Boote, zusammen 32 Kilo schwer, haben wir auf einer klappbaren Sackkarre transportiert.
Für die 22 Flusskilometer einschließlich Pause benötigten wir knapp vier Stunden. Die Rückfahrt mit dem Zug dauerte lediglich acht Minuten. Das liegt daran, dass sich ein naturbelassener Fluss im Unterschied zu einem schnurgeraden Kanal oder einem Bahngleis munter durch die Landschaft schlängelt, und das ist ja gerade das Reizvolle. Beim Paddeln ist der (Um)Weg das Ziel. Unterwegs sahen wir jede Menge Enten, eine Familie Kanadagänse (das sind die mit schwarzem Hals) mit knuddligen, kleinen, gelben Gösseln und zwei dicke Bisamratten. Außerdem staunten wir über die dicken Pappeln und Weiden am Flussufer.

Endstation: Im Kurpark von Bad Bevensen holen wir die Boote aus dem Wasser,
lassen die Luft aus den Schläuchen und falten sie zusammen.
Unser Gepäck auf dem Bahnsteig: Nur die Paddel verraten den 
Inhalt der beiden großen Taschen.
Die Ilmenau ist der größte Fluss der Lüneburger Heide. Sie fließt durch Uelzen, Bad Bevensen, Bienenbüttel, Lüneburg und Bardowick und mündet bei Winsen/Luhe in die Elbe. Gerne wären wir auf ihr von Uelzen bis zur Mündung gepaddelt, aber dafür hätten wir mindestens drei Tage gebraucht. Aber auch die Einzeletappe heute war wunderschön. Wir haben es genossen, uns mit der starken Strömung ohne große Kraftanstrengung flussabwärts treiben zu lassen.

Sonntag, 10. Mai 2015

Von der Knospe zur Blüte

Seit knapp einem Monat mache ich fast jeden Tag Detailfotos von unserer großen, alten Kastanie. Hier ist eine kleine Auswahl von Bildern, die zeigen, wie sich aus der Knospe langsam die Blüte entwickelt. Das erste Foto ist vom 18. März, das letzte von heute. Man sieht auch sehr schön, wie sich nach und nach die Blätter entfalten.















Samstag, 9. Mai 2015

Totgespritzt

Kein schöner Anblick, diese Steppe! Im vergangenen Jahr stand auf dem Acker Mais. Dieser wurde im Herbst geerntet Auf dem brach liegenden Acker wuchs Gras. Das war offenbar unerwünscht, und so wurde es kurzerhand totgespritzt. Deshalb ist es nicht so saftig grün, wie man es im Frühling erwartet, sondern braun.

Bei so trübem Wetter wie heute ein besonders trostloser Anblick: totgespritztes Gras auf einem Acker.
Nicht viel anders sieht das Resultat aus, wenn die Bauern einen Acker in Gülle ertränkt haben. Neulich kamen wir an Acker vorbei, den die dort knöchelhoch stehende Gülle in eine Schlammwüste verwandelt hatte. Man mag es sich kaum vorstellen, wie die Belastung des Grundwasser steigt, wenn die schwarze Suppe langsam versickert.

Freitag, 8. Mai 2015

Mitternächtliche Begegnung mit einer Stachelkugel

Zusammengerollt zu einer Stachelkugel, ist der Igel recht gut geschützt. Nur 
gegen Autos nützt ihm diese Strategie nichts.
Wir hätten sie im Dunkeln wahrscheinlich gar nicht entdeckt, aber die Hunde mit ihren feinen Nasen hatten sie natürlich sofort aufgespürt, die Stachelkugel auf dem Rasen. Kläffend standen sie um die Kugel herum, hüteten sich aber davor, sie zu attackieren, denn sie wissen aus leidvoller Erfahrung: Das kann ziemlich weh tun.
Obwohl wir wussten, dass dem Igel zusammengerollten nichts passieren würde, holten wir die Hunde sofort wieder ins Haus, nicht nur, um dem Igel noch mehr Stress zu ersparen, sondern auch aus Rücksicht auf die Nachbarn. Die müssen jetzt, gegen Mitternacht, schon genug Lärm ertragen, denn jetzt sind grölende Besoffene auf dem Nachhauseweg. An diesem Wochenende ist bei uns im Dorf nämlich Schützenfest, und anscheinend können das die meisten der Teilnehmer nur in stark alkoholisierten Zustand ertragen.
Um unangenehme Begegnungen mit torkelnden Schützenbrüdern zu vermeiden, haben wir die mitternächtliche Hunderunde durchs Dorf heute ausnahmsweise einmal ausfallen lassen und die Hunde stattdessen nur auf den Hof gelassen. Und so kam es zu der Begegnung mit der Stachelkugel. Außerdem tauchten im Taschenlampenlicht die ersten beiden Maikäfer dieses Jahres auf.

Donnerstag, 7. Mai 2015

Braune Blätter schon im Mai?

Braune Blätter wie im Herbst. Aber welk wirkt das Buchenlaub dennoch nicht.
Die Blutbuche am Uelzener Ratsteich.
Oje, ist die Buche etwa am Absterben oder warum sind schon jetzt im Mai ihre Blätter braun? Anhaltende Trockenheit kann nicht die Ursache sein, denn in den vergangenen Tagen und Wochen hat es immer wieder zum Teil heftig geregnet. Außerdem steht der große Baum direkt am Wasser, nämlich am Ufer des Ratsteichs in Uelzen.
Des Rätsels Lösung: Es handelt sich um eine Blutbuche, die sich durch ihre, je nach Lichteinfall rötlich bis bräunlichen Blätter von der bei uns am weitesten verbreiteten Buchenart, der Rotbuche, unterscheidet. Die Rotbuche hat übrigens, anders als es ihr Name vermuten lässt, grüne Blätter.
Bei der Blutbuche handelt es sich um eine Mutation der Rotbuche. Die Rotfärbung ist auf das Fehlen eines Enzyms zurückzuführen, das normalerweise den roten Pflanzenfarbstoff in der äußeren Blattschicht abbaut. Daher ist bei den Blättern der Blutbuche die äußere Blattschicht nicht durchsichtig, sondern rötlich gefärbt, sodass das Blattgrün im Innern des Blattes nicht zu sehen ist.
Faszinierend finde ich, dass die Blätter der Blutbuche im Laufe des Sommers ihre rötliche Farbe verlieren und gewissermaßen ergrünen. Im Herbst sind die dann kaum noch von den Blättern der Rotbuche zu unterscheiden.
Ja, die Botanik ist durchaus faszinierend. Man muss sich nur etwas näher mit den Pflanzen beschäftigen ...

Mittwoch, 6. Mai 2015

Luftpost mit Grusel-Faktor

Was ist denn da angeflattert gekommen? Luftpost mit Grusel-Faktor.
Nanu, was liegt denn da hinten auf der Weide? Irgendetwas Oranges. Beim Näherkommen erkenne ich: Es handelt sich um einen leeren Sack. Den hat wohl der Wind vom benachbarten Acker zu uns herüber geweht. Ich hebe ihn auf, um ihn in die Altpapiertonne zu werfen. Auf den Weg dorthin lese ich die Aufschrift: Saatgut für "Hybridmais" war in dem Sack. Was auch sonst? Seit die Biogas-Anlagen wie die Pilze aus dem Boden geschossen sind, wird hierzulande so viel Mais angebaut wie nie zuvor – Artenvielfalt adé!
Ab in die Tonne mit dem blöden Sack! Ich will ihn gerade zusammenknüllen, da entdecke ich den weißen Aufkleber mit einer ganzen Liste von Warnhinweisen. Das Saatgut ist nämlich, wie in der konventionellen Landwirtschaft üblich, mit einem Fungizid behandelt worden – "gebeizt" nennt man das –, um es resistent gegen Schimmelpilzsporen zu machen. Laut Wikipedia werden in Deutschland jährlich etwa 10.000 Tonnen Fungizide verkauft und im Pflanzenschutz eingesetzt. Dies entspricht etwa einem Viertel der Gesamtmenge an Pflanzenschutzmitteln.
Fungizide haben zweifellos entscheidend dazu beigetragen, dass es weniger Ernteausfälle gibt, aber ob sie für Menschen und Tiere wirklich so harmlos sind, wie die Saatgut-Produzenten beteuern? Wenn man die Warnhinweise liest, kann man durchaus daran zweifeln.
Hier die Warnhinweise im Wortlaut:
"Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen. Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung und Schutzhandschuhe tragen. Von Nahrungsmitteln, Getränken und Futtermitteln fernhalten. Bei der Arbeit nicht essen, trinken, rauchen, Staub nicht einatmen. Berührung mit der Haut vermeiden. Abfälle und Behälter müssen in gesicherter Weise beseitigt werden. Bei Verschlucken sofort ärztlichen Rat einholen und Verpackung oder Etikett vorzeigen. Zur Vermeidung einer Kontamination der Umwelt geeigneten Behälter verwenden. Freisetzung in die Umwelt vermeiden. Besondere Anweisungen einholen/Sicherheitsdatenblatt zu Rate ziehen. Mittel und/oder dessen Behälter nicht in Gewässer gelangen lassen. Verschüttetes Saatgut sofort zusammenkehren und entfernen. Das behandelte Saatgut einschließlich enthaltener oder beim Sävorgang entstehender Stäube vollständig in den Boden einbringen."
Wer die Warnhinweise liest, könnte denken, dass der Sack
kein Saatgut, sondern pures Gift enthielt.
Kursios finde ich, dass man das Saatgut nicht in die Umwelt "freisetzen", aber in der Erde verbuddeln darf. Ich habe von Chemie nicht viel Ahnung, aber wenn ich den Aufkleber ohne den Sack gefunden hätte, wäre ich wohl kaum auf die Idee gekommen, dass sich die Warnhinweise auf Saatgut beziehen. Ich hätte vielmehr an einen üblen Gift-Cocktail gedacht, so etwas in der Art von Agent Orange, dem chemischen Entlaubungsmittel, das im Vietnam-Krieg zum Einsatz kam. Mir wird jedenfalls ganz mulmig zumute, wenn ich daran denke, dass derart behandeltes Saatgut nicht nur  beim Anbau nachwachsender Rohstoffe, sondern auch in der landwirtschaftlichen Lebensmittelproduktion zum Einsatz kommt. Im Bio-Anbau sind Fungizide übrigens lediglich in Form von Kupferpräparaten erlaubt, aber auch deren Verwendung ist nicht unumstritten.

Dienstag, 5. Mai 2015

Landflucht: Die Urbanisierung der Bienen

Wir freuen uns über jede Biene, die den Weg zu uns in den Garten findet. Diese hier sitzt in einer Apfelblüte. 
Da sind wir aber froh, dass wir heute von dem Unwetter verschont geblieben sind! Das Sturmtief hat uns buchstäblich links liegen lassen und ist weiter nördlich übers Land gefegt und hat dabei schlimme Schäden angerichtet. Bei uns hat es zwar auch kräftig gestürmt und geschüttet, aber nach etwa einer Viertelstunde schien schon wieder die Sonne. Glück gehabt! Nachdem wir die Sturmwarnungen in der Wettervorhersage gesehen hatten, machten wir uns ernsthaft Sorgen um die Apfelblüte. Die Kirschblüte ist ja schon so gut wie vorbei, aber die Apfelblüte kommt jetzt gerade richtig in Gang. Es wäre doch jammerschade gewesen, wenn die Blüten vom Unwetter zerstört worden wären, denn das hätte bedeutet, dass wir im Herbst keine Äpfel würden ernten können.
Für eine gute Apfelernte unerlässlich sind auch die fleißigen Fliegetierchen, allen voran die Bienen, denn nur bestäubte Blüten bringen Früchte hervor. Wir freuen uns  aber nicht nur aus Eigennutz über jede Biene in unserem Garten, sondern auch weil sie inzwischen so selten sind, dass sie wahrscheinlich demnächst auf die Rote Liste der vom Aussterben bedrohten Arten kommen. Während sich in den großen Städten das Imkern erfreulicherweise zu einem richtigen Trend entwickelt hat, sterben im ländlichen Raum mit den alten Imkern – Nachwuchs gibt es kaum – auch die Honigbienen.
Marion hat sich früher einige Jahre lang selbst als Imkerin betätigt, und wir haben noch die gesamte Imkerausrüstung im Schuppen. Irgendwann war sie so frustriert, dass sie das Imkern aufgegeben hat. Wenn man nicht bereit ist, mit vollem Chemieeinsatz gegen das seuchenartige Bienensterben, für das vor allem die aus Asien eingeschleppte Varroamilbe verantwortlich ist, anzukämpfen, hat man kaum eine Chance, zumal zu den Parasiten noch das auf dem Land immer schlechter werdende  Nahrungsangebot hinzukommt, dass die Bienen schwächt. Die Mais-Monokulturen, die das Futter für die unersättlichen Biogas-Anlagen liefern, taugen leider nicht als Bienenweiden. Zum Glück gibt es inzwischen in jedem Garten- und auch in fast jedem Supermarkt bienenfreundliche Blumensamenmischungen, die man nicht nur im eigenen Garten, sondern auch auf Brachflächen und an Weg- und Waldrändern ausstreuen sollte. Mit solchen Samenmischungen lässt sich auf einfache Weise Tausenden von Bienen das Überleben sichern – zwar nur für einen Sommer, aber immerhin! Es wird Zeit, dass die Guerilla-Gardening-Bewegung ihre Aktivitäten nicht nur auf die Städte beschränkt, sondern auch auf dem Land im wahrsten Sinne des Wortes "Feldzüge" unternimmt. In den Städten mit ihren vielen Gärten und Parks haben die Bienen inzwischen weitaus bessere Lebensbedinungen als auf dem Land. Dagegen müssen wir etwas tun!

Montag, 4. Mai 2015

Papagei plus Spinne

In unserem Innenhof haben wir jetzt mehrere farbenprächtige Papageien. So heißen nämlich die Pracht-Tulpen mit ihren bizarr geformten Blüten, die auf langen, kräftigen Stielen sitzen. Die genaue Bezeichnung dieser Tulpenzüchtung lautet Apricot Parrot, also Aprikosen-Papagei. Und wer genau hinschaut, sieht das kleine Spinnentier, das ziemlich einfarbig und unscheinbar und somit gut getarnt auf der Blüte sitzt, die alle Blicke auf sich zieht, während die Spinne kaum auffällt.

Apricot Parrot – eine wunderschöne Tulpe, die ein wenig aussieht wie ein exotischer Papagei.

Sonntag, 3. Mai 2015

Manchmal lohnt sich langes Warten

Bevor der Baum weiter in die Höhe schießt, muss ich mir die Blüten wenig-
stens einmal aus der Nähe betrachten.
Wenn der Zufall – oder war es eher ein Vogel? – mitgärtnert, dann stellt einen das manchmal vor Rätsel. Viel zu dicht am Haus und obendrein noch vor einem Fenster wächst seit Jahren ein unbekanntes Gewächs.
Das im Austrieb rötliche Laub sieht attraktiv aus, aber vergeblich warteten wir auf eine Blüte. Denn dass der geheimnisvolle Einwanderer irgendwann blühen würde, stand für mich fest. Stattdessen wurde der Strauch eher zum Baum, lugte schon über die Dachrinne. Einen Ast nahm ich ab, damit wenigstens wieder Licht durchs Fenster kommt, und irgendwann spielte ich mit dem Gedanken, alles wegzuschneiden.
Davon kann jetzt keine Rede mehr sein. Eine Zierkirsche ist bei uns eingewandert, hat jetzt, nach sechs oder sieben Jahren, zum ersten Mal sehr dunkelrosa geblüht. Eine schöne Überraschung, sie hat sich wirklich Zeit gelassen. Ein ganz ähnlicher Baum steht 200 Meter weiter entfernt im Dorf, wir gehen bei der Hunderunde fast täglich daran vorbei, aber die Ähnlichkeit war mir zuvor nie aufgefallen. Jetzt bleibt nur noch die Hoffnung, dass es sich nicht um einen Sämling der Zierkirsche Prunus serrulata "Kanzan" handelt, "wird mit zwölf Metern riesig" steht im Beschreibungstext dieser Sorte ...