Freitag, 30. Mai 2014

Geliebt und gehasst

Eine einzelne Kornblume im Rapsfeld, fotografiert gestern beim Hundespaziergang in der Feldmark.
Sie ist die Nationalblume Estlands, die Landschaftsblume der schwedischen Provinz Östergötland, und das Symbol der schwedischen liberalen Volkspartei. In Österreich war sie von 1933 bis 1938 das Erkennungszeichen der damals noch verbotenen Nationalsozialisten, und In Deutschland erklärte   Kaiser Wilhelm I. in Erinnerung an seine Kindheit die „preußisch blaue“ Kornblume zu seiner Lieblingsblume und begründete damit einen regelrechten Kornblumenkult. Nur für die Bauern blieb die Kornblume weiterhin das verhasste Unkraut, das man lieber nicht in seinem Getreide haben wollte. Mit viel Chemie zogen sie in den Kampf gegen die Kornblume (und all die anderen in der modernen Landwirtschaft unerwünschten Pflanzen). Und irgendwann war die Kornblume fast ausgestorben. In der Feldmark sah man sie so gut wie gar nicht mehr. Jetzt ist sie endlich wieder da! Seitdem weniger Gift gespritzt wird, sieht man sie an Wegrändern, meist gemeinsam mit Kamille und Klatschmohn, und ab und zu auch solo mitten im Kornfeld oder, wie auf unserem Foto, im Rapsfeld. Und darüber können wir uns freuen.

Donnerstag, 29. Mai 2014

Ziemlich kalt heute Nacht

Während ich hier blogge, ist Marion gerade dabei, die beiden Frühbeete auszuräumen und die Jungpflanzen ins Warme zu holen, damit sie keinen Kälteschock bekommen und womöglich nich aufhören zu wachsen. Die Nachttempertatur soll nämich fast auf den Gefrierpunkt zurückgehen. Und weil es draußen so kalt ist, habe ich erst einmal den Küchenofen angeheizt. Wer hätte gedacht, dass wir Ende Mai noch heizen müssen?!

Feuer im Ofen – für Ende Mai eher ungewöhnlich.

Mittwoch, 28. Mai 2014

32 Liter in zwei Tagen

Als wären sie mit Glanzspray behandelt worden: die regennassen Blätter unseres Ahorns im Innenhof.
Oje, hat das geschüttet! Nach den zwei Regentagen war unser Regenmesser so gut gefüllt wie noch nie in diesem Jahr: 32 Kubikzentimeter zeigte er an. Das bedeutet 32 Liter Niederschlag auf einen Quadratmeter. Für uns ist das allerdings kein Grund zur Traurigkeit. Im Gegenteil: Der Boden ist jetzt gut durchfeuchtet, und wenn es ab morgen wieder wärmer und trockner wird, haben das Gras auf den Pferdeweiden und die Pflanzen im Gemüsegarten gute Wachstumsbedingungen. Wasser bedeutet Leben, und ohne Wasser können wir ebenso wie die Tiere und Pflanzen nicht überleben. Und von den 32 Litern je Quadratmeter können die Menschen in vielen Dürreregionen dieser Erde nur träumen.
Würden wir in der Stadt wohnen, wäre uns der viele Regen wahrscheinlich schon auf die Nerven gegangen. Aber hier auf dem Land sind wir froh, dass der Frühling diesmal nicht so staubtrocken daherkommt wie in den vergangenen Jahren. Uns ist es lieber, wenn die Blätter von Ahorn, Birke und Kastanie saftig grün sind und vor Feuchtigkeit glänzen als schon auf Herbst zu machen und so braun und trocken zu werden, dass sie sich in der Hand wie Pergamentpapier anfühlen.


Dienstag, 27. Mai 2014

Beim Kerbel gilt: Die Masse macht's

Wenn sich an den Wegrändern die kleinen, weißen Blüten zeigen, ist der Sommer nicht mehr weit.
"Ach, wie schade", sagte Marion, als sie heute von der Arbeit nach Hause kam. "Die haben überall die Straßenränder gemäht und dabei auch den schönen Wiesenkerbel umgemacht."
Wiesenkerbel ist, einzeln betrachtet, eher unscheinbar. Aber in der Masse entwickeln die kleinen, weißen Blüten der krautigen Pflanze eine beachtliche Wirkung. Wenn die Wegränder von blühendem Wiesenkerbel gesäumt sind, ist der Sommer nicht mehr weit.
Dass die Mitarbeiter der Straßenmeistereien auf die schönen Blüten keine Rücksicht nehmen, kann man ihnen nicht wirklich zum Vorwurf machen. Das Kraut behindert die Sicht, die Begrenzungspfähle waren stellenweise schon fast komplett verdeckt. Zum Glück gibt es abseits der Bundes-, Landes- und Kreisstraßen noch genug kleine Wege, an denen entlang der Wiesenkerbel fröhlich wuchern darf. Also rauf aufs Rad (wenn der Regen vorbei ist) und die schönen Bilder in der Feldmark genießen!

Montag, 26. Mai 2014

Eine Schale Sommer

Die schmecken so richtig schön nach Sommer: Erdbeeren mit (veganer) Sahne.
En tallrik sommar (ein Teller Sommer) sagen die Schweden zu frischen Erdbeeren mit Sahne. Die Schweden sind noch erdbeerverrückter als wir. Wenn in Schweden die Erdbeerzeit beginnt, sind die Städte und Dörfer plötzlich voll mit Händlern, die am Straßenrand kleine Campingtische aufstellen und frisch gepflückte Erdbeeren verkaufen. Ein schnelles Geschäft – nachmittags sind so gut wie alle Erdbeeren ausverkauft.
Auch wir sind längst mit dem Erdbeervirus infiziert, freuen uns wie kleine Kinder, wenn die Erdbeersaison beginnt. Das ist bei uns ein paar Wochen früher der Fall als in Schweden, wo die Erdbeerzeit erst im Juni beginnt und zu Midsommar ihren Höhepunkt erreicht.
Natürlich könnten wir schon im März oder April oder sogar noch im Winter frische Erdbeeren kaufen, aber für uns ist es eine Ehrensache, dass wir den Import-Erdbeeren aus Südeuropa widerstehen und auf den großen Augenblick warten, wenn die heimischen Früchte reif sind und in den Verkauf kommen.  Wir würden ja auch nicht auf die Idee kommen, Spargel aus Peru zu kaufen ...
Eigentlich hatten wir uns am Sonnabend sooo auf Erdbeeren gefreut. Aber als wir am Nachmittag mit unseren Fahrrädern zum Einkaufen in die nahegelegene Kleinstadt kamen, war es wie in Schweden: Wer zu spät kommt, wird mit Erdbeerentzug bestraft. Lediglich bei einem Discounter hätten wir noch drei 500-Gramm-Körbchen für jeweils 99 Cent kaufen können. Doch die Früchte waren schon so matschig, dass wir sie wohl kaum mehr heil nach Hause bekommen hätten. Wenn die Qualität nicht stimmt, kann auch ein rotes Preisetikett nicht locken.
Also gab es am Wochenende keine Erdbeeren – wir haben es trotzdem überlebt. Aber heute mussten unbedingt welche her. Anders als am Sonnabend gab es heute auch am späten Nachmittag noch reichlich Erdbeeren zu kaufen. Ich kaufte ein Pfund und konnte es kaum erwarten, mit diesem süßen, roten Schatz im Fahrradkorb wieder nach Hause zu kommen.
Es war perfektes Timing: Als Marion mit ihrem Auto, zurück von der Arbeit, auf den Hof rollte, konnte ich sie mit einem Teller Sommer oder vielmehr mit einer Schale Sommer begrüßen. Wir ließen uns draußen im Garten die Erdbeeren mit Schlagsahne (selbstverständlich vegane) schmecken, und von dem Pfund Erdbeeren blieb kein einziges Gramm übrig.

Sonntag, 25. Mai 2014

Von Maiglöckchen und Riesen-Klonen

Hier hat wieder jemand seine Gartenabfälle entsorgt: Aus dem schon ange-
trockneten Wurzelhaufen herausgerissener Maiglöckchen rette ich ein paar
Pflänzchen für unseren Garten.
"Marion, möchtest Du Maiglöckchen haben?" Eine Arbeitskollegin fragte mich das, nachdem sie in ihrem Garten, aus dem ich schon einige Ableger bekommen hatte, mal wieder aufgeräumt hatte. Ich nicke begeistert. Sie warnt mich: "Du weißt, dass die sich vermehren wie verrückt?" Darüber hatte ich mir bislang keine Gedanken gemacht, aber wenn ich an die dichten Maiglöckchenteppiche in Buchenwäldern denke, dann liegt das eigentlich nah. Ich nahm die Maiglöckchen, die mitten in der Blüte standen, trotzdem und ich war froh, sie trotz des ungünstigen Umpflanzzeitpunkts gut über den Sommer bekommen zu haben. In diesem Jahr haben sie wieder geblüht, ein kleiner Maiglöckchenfleck unter unserer Kastanie.
Heute stieß ich ganz unvermittelt wieder auf Maiglöckchen. Und das im "Taglilien-Wald". So nenne ich einen Waldabschnitt, indem sich aus abgeladenen Gartenabfällen ein schöner Bestand zwischen Kiefern, Eichen und Birken entwickelt hat. Sie könnten jetzt blühen, dachte ich. Wir fuhren langsam mit unseren Rädern, schließlich stieg ich ab und machte mich zu Fuß auf die Suche im Unterholz. Keine einzige Taglilie fand ich, dafür Vergissmeinnicht, Akeleien, Buntnessel, rotlaubige Haselnüsse – und Maiglöckchen auf einem verwickelten Haufen. Als ich das Wurzelgeflecht auseinanderklaubte, wurde mir klar, dass diese Pflanze das Zeug zum Wuchern hat. Ich nahm trotzdem ordentlich viel mit, habe für solche Zwecke immer eine Plastiktüte in der Hosentasche.
Gerade gestern hatte ich in dem Buch "Das kleine Buch der botanischen Wunder" über das Maiglöckchen (Convallaria majalis) gelesen. Diese Pflanze bildet nach der Blüte zwar rote Beeren, in denen sicher auch Samen stecken (ich habe noch nicht nachgeschaut), aber vornehmlich vermehrt sie sich über Wurzelausläufer. Es kann also sein, dass ein viele Quadratmeter großer Maiglöckchenteppich zwar aus lauter Einzelpflanzen besteht, diese aber alle genetisch identisch sind – eine Art Riesen-Klon also. Damit stellte sich die Frage,  so las ich in dem Büchlein, ob es sich bei dem einzelnen Maiglöckchen um ein Individuum handelt, da es doch so viele völlig gleichartige Schwestern hat. Jetzt bin ich schlauer: Botaniker sprechen vom genetischen Individuum und bezeichnen damit die Gesamtheit des Klons und vom Teilindividuum, also der Einzelpflanze, die ich jetzt mitgenommen habe und die in irgendeinem Garten, wahrscheinlich nicht weit von ihr, ihren genetischen Ursprung hat und genauso ist wie die Mutterpflanze, die sie hervorgebracht hat. Interessant wäre jetzt noch, ob die "Teilindividuen", die ich von meiner Arbeitskollegin geschenkt bekommen habe, genetisch identisch sind mit meinem Fund aus dem Wald.
Wie auch immer: Bei beiden handelt es sich um Maiglöckchen und von mir aus dürfen sie sich fleißig weiterklonen. 

Samstag, 24. Mai 2014

Mein Rosensommer

Die erste Rose, die in diesem Jahr bei uns im Garten blüht, ist
die altehrwürdige Louise Odier.
Nein, es gibt kein Wettrennen, aber trotzdem habe ich die erste Rosenblüte herbeigesehnt und mich gefragt, welche von ihnen mich zuerst beschenkt. Die kuperorange Westerland? Die Kletterrose Bridge of Sighs? Die englische Boscobel? Die historische Louise Odier? Oder doch die namenlose Schönheit, die ich für 99 Cent als Kletterrose New Dawn kaufte, die  alles ist, nur keine New Dawn, sich aber im vergangenen Jahr erstaunlich gut mit unserem Sandboden zurechtgefunden hat und nun zum ersten Mal blühen wird?
Alle Rosen haben dicke Knospen, aus denen es rosa, gelb, orange hervorblitzt. In diesen Tagen wird das Blütenwunder beginnen. Den Anfang hat tatsächlich die altehrwürdige Louise Odier gemacht. Zwei Blüten vertrömen schon diesen tiefen, süßen, einfach unwiderstehlichen Rosenduft. Die Blüten sind rosa, einfach nur rosa, ohne Farbspiel, die Blätter gedreht und ineinander um eine winzige gelbe Mitte gerüscht. Schon 1851 wurde diese Sorte in Frankreich gezüchtet, sie soll sich gut in der Vase machen und lange haltbar sein, aber da ich die Zahl der Blüten noch zählen kann, wage ich nicht, eine abzuschneiden, obwohl sie mir das wahrscheinlich nicht einmal übel nehmen würde.
Ich sammle keine Rosen, habe nur eine kleine Zahl verschiedener Sorten, die ich oft genug im Spätsommer oder Herbst, wenn keine Blüte mehr einen Kunden lockt, billig gekauft habe. Damit sie sich bei uns wohlfühlen, musste ich ordentlich tricksen. Habe ein eigenes Beet für sie angelegt, die Erde mit Bentonit (Tonmehl) und verrottetem Mist verbessert, für ordentlichen Winterschutz und Wassergaben gesorgt. Die Mühe scheint sich gelohnt zu haben, bis auf einen Kümmerling sind wohl alle angekommen, haben neue Triebe gebildet, sind gewachsen, obwohl sie keine optimalen Bedingungen bei uns vorfinden.
Widersacher gibt es zuhauf, nicht nur der leichte Sandboden: Blattläuse lieben die Knospenstände, Raupen fressen an Blättern und auch an Blüten, und Sternrußtau (ein Pilz, der die Blätter erst gelb werden und dann absterben lässt) zeigt sich auch hier und da. Aber insgesamt wird dies mein erster richtiger Rosensommer und die kommenden Tage werde ich wie bei einem Adventskalender stets eine neue Entdeckung machen.
Nein, die Rose ist für mich nicht die Königin der Blumen, dafür mag ich Akelei, Lupine oder Ringelblume viel zu sehr, aber verzichten möchte ich auch nicht auf sie.

Freitag, 23. Mai 2014

Kommunikation mit Tieren ist keine Kunst

Die Kontaktaufnahme und Kommunikation ist nicht nur mit anderen Säugetieren möglich, sondern durchaus auch mit Fischen, wie Marion hier zeigt. Und dieser Fisch ist nicht dressiert! Es war Marions erste Begegnung mit ihm.
Wenn man Tiere nicht wie minderwertige, den Menschen untergeordnete Wesen behandelt, sondern sie als gleichwertige und gleichberechtigte Individuen betrachtet, erübrigt sich die Frage danach, ob die Tiere, die bei uns auf dem Hof leben, zu etwas nütze seien. Dennoch wird sie uns zuweilen gestellt. Wir antworten dann: Ja, selbstverständlich sind zu etwas nütze – für unser Wohlbefinden. Die Tiere, mit denen wir unseren Hof teilen, sind unsere Freunde, und Freunde teilt man ja wohl kaum in nützliche und unnützliche ein. Wer das dennoch macht, sollte sich was schämen.
Unsere Freunde und Mitbewohner sind aber nicht nur gut für unser Wohlbefinden, sondern sie sind in gewisser Weise auch unsere Lehrer. Wir haben schon sooo viel von ihnen gelernt! Um Tiere zu verstehen und sich mit ihnen zu verständigen, muss man nicht besondere Fähigkeiten haben, sondern einfach nur die Bereitschaft, sich unvoreingenommen und ohne jegliche menschliche Überheblichkeit auf sie einzulassen. Das heißt, ihnen gewissermaßen auf Augenhöhe zu begegnen. Nichts Anderes tun die sogenannten Pferde- oder Hundeflüsterer.
Mit Pferden, Hunden, Katzen, Schweinen und den meisten anderen Säugetieren ist die Kommunikation nicht schwer, schließlich sind die Tiere uns (nicht nur genetisch) sehr ähnlich. Doch auch zu Vögeln und sogar zu Fischen und vielen Reptilien kann man relativ leicht Kontakt aufnehmen. Etwas schwieriger, aber nicht unmöglich ist es bei Insekten und Amphibien.
Das Zusammenleben mit vielen verschiedenen Tieren erleichtert die Verständigung ungemein.
Nicht funktionieren wird die Kommunikation, wenn man Tiere auf eine niedrigere Stufe stellt und versucht, sie mit Zuckerbrot und Peitsche gefügig zu machen. Einem Hund mit Hilfe von Leckerlies zur Belohnung ein Kunstück beizubringen, ist keine Leistung. Auch die Dressur von Pferden mit Hilfe von Gerte, Sporen, Ausbindern und anderen Druckmitteln zeugt nicht unbedingt von Verständnis für Tieren.
Viele Veganer lehnen es generell ab, Tiere zu halten. Das tun wir auch. Aber es spricht unserer Ansicht nichts dagegen, mit Tieren Haus, Hof und Garten zu teilen, sofern sie sich in größtmöglicher Freiheit persönlich entfalten können. Im Gegenteil: Das Zusammenleben trägt doch sehr zu einem besseren Verständnis bei.

Donnerstag, 22. Mai 2014

Pflanzen aus alller Welt in einem Garten


Unter diese schirmgroßen Blätter hätten wir uns bei Regen flüchten können. Aber das angekündigte Gewitter blieb aus.
Stangen aus dem Bambuswäldchen ...
Heute haben wir eine kleine Studienreise in den Loki-Schmidt-Garten  – so heißt der Botanische Garten der Universität Hamburg – gemacht und dabei allerlei interessante Nutz- und Zierpflanzen entdeckt, die wir bislang nur aus Büchern kannten, aber noch nie "live" gesehen hatten. Staunend standen wir vor den amerikanischen Mammutbäumen und kleinen Bambuswäldchen und den schirmgroßen Blättern exotischer Pflanzen.
... wurden hier zu Rankhilfen für die Erbsen.
Trotz des hochsommerlich heißen Wetters war es in dem 25 Hektar großen Garten recht angenehm. Die Wüstenpflanzen stehen natürlich in der prallen Sonne, aber es gibt auch viele schöne, schattige Stellen, manche fast dschungelartig, wie zum Beispiel die Giftpflanzenabteilung, wo sogar Lianen von den Bäumen hängen. An Bachläufen und Teichen, unter Blätterdächern und versteckt hinter Sträuchern finden sich überall Bänke und Stühle, und manche Besucher kommen offenbar gar nicht aus botanischem Interesse in den Garten, sondern weil es sich hier so schön entspannen lässt. Wären da nicht ab und zu die startenden und landenden Flugzeuge am Himmel, könnte man glatt vergessen, dass man sich in einer Großstadt befindet. Wie bei uns auf dem Land fühlt man sich im Bauerngarten mit seinem reetgedeckten Haus und den mit Buchsbaumhecken eingefassten Beeten. Gleich nebenan befindet sich der streng formal angelegte Heilpflanzengarten, und ein Stück weiter blüht das Wollgras im Moorbeet. Ein Tag reicht gar nicht, um alle Pflanzen anzuschauen ...
Weder Raps noch Senf: Bei dieser uns bislang unbekannten Pflanze handelt es sich um die Zackenschote, die einen nach Rettich schmeckenden Blattsalat liefern soll.

Ländliche Idylle in der Großstadt: der Bauerngarten im Botanischen Garten.

Blüht nicht rot, sondern blau: der Scheinmohn.
Entspannen in einer grünen Oase. Überall im Garten stehen Bänke und Stühle herum.

Mittwoch, 21. Mai 2014

Kopf hoch!

Auf den ersten Blick macht die Lupine links
doch viel mehr her als die Akelei rechts ...
"Komm doch mal kurz mit! Ich will dir 'was zeigen!" Wir gehen in den Vorgarten, wo Marion auf etwas struppig wirkende Blumen mit blassrosa Blüten zeigt: "Sind die nicht schön?!" 
"Hmm, wenn ich ehrlich bin, finde ich die Lupine daneben viel schöner. Diese hier sehen irgendwie traurig aus, so wie sie ihre Köpfe hängen lassen."
"Das sind Akeleien", erklärt Marion. "Sie gehören zu den ältesten bekannten Gartenblumen. Es gibt sie heutzutage in ganz viel verschiedenen Farben. Guck mal, wir haben hier noch zwei blau-violette Sorten!"
"Aber viel her machen sie nicht ..."
"Auf den ersten Blick vielleicht nicht. Doch wenn du mal vorsichtig ihre Köpfe anhebst und ihnen direkt in die Blüte schaust, wirst du auch festellen, dass sie wunderschön sind."
Marion macht es vor, geht von Blume zu Blume und richtet vorsichtig die zarten Köpfchen auf. Ich bin verblüfft: "Du hast Recht, sie sind tatsächlich wunderschön."
"Sag' ich doch ..."
Also, liebe Akelei, Kopf hoch! Du musst, so schön wie du bist, dein Gesicht überhaupt nicht verstecken!

... aber hebt man die zarten Köpfchen und schaut ihnen direkt ins Gesicht, offenbart sich die ganze Schönheit dieser Blumen.



Dienstag, 20. Mai 2014

Mit dem Fahrrad am Fluss

Während Inka noch zaghaft mit der Hand die Wassertemperatur testet, kühlt sich Marion schon die Füße im Fluss.
Da wir für die nächste Ausgabe unseres Natur- und Kulturmagazins für die südliche Lüneburger Heide noch eine Geschichte für die Rubrik "Unterwegs" brauchten, haben wir heute das gute Wetter genutzt und sind zwei Etappen des Ilmenauradwegs gefahren – den 47,5 Kilometer langen Abschnitt zwischen den Städten Uelzen und Lüneburg.
Die Ilmenau ist der größte Fluss der Lüneburger Heide – und vielleicht auch der schönste. Zwischen Uelzen und Lüneburg schlängelt er sich durch eine traumhafte, leicht gewellte Wald- und Wiesenlandschaft.
Zurück sind wir mit dem Zug gefahren. Wir hatten deswegen für die Tour unsere Falträder gewählt. Für sie müssen wir im Zug keine Fahrradkarten lösen.
Jetzt sind wir todmüde, allerdings weniger vom Radfahren, als vielmehr von der Sonne und der Hitze.

Montag, 19. Mai 2014

Aus Sibirien in die Heide

Marion bringt die Sibirische Hauspaprika in den Garten.
Erst Blaubeeren von der Halbinsel Kamtschatka und jetzt Paprika aus Sibirien: Unser Garten füllt sich langsam mit Pflanzen, die raues Klima gewohnt sind und hoffentlich auch hier bei uns Wind und Wetter trotzen und im Winter nicht erfrieren.
Die Sibirische Hauspaprika (Capsicum annuum) stammt aus Zentralsibirien, wo sie speziell für die Haltung im Topf am Fenster während der kurzen sibirische Vegationsperiode gezüchtet worden ist. Sie ist schnell wachsend und kommt mit viel weniger Sonne aus als andere Paprikasorten. Trotzdem bringt sie Früchte mit einem intensiven Paprikaaroma hervor. Von vielen erfahrenden Gärtnern wird die anspruchsvolle Pflanze als "Anfängerchili" empfohlen. Die kleinen Früchte sollen höllisch scharf sein (so, wie wir es lieben) und roh kaum zu genießen sein.
Die zarten Pflänzchen, die Marion heute ins Freie umgesiedelt hat, werden in der Sonne, die in den nächsten Tagen ja reichlich scheinen soll, hoffentlich schnell zu großen, kräftigen Pflanzen heranwachsen.

Sonntag, 18. Mai 2014

Die Winzlinge machen sich ganz schön breit

Heute habe ich damit begonnen, die kleinen Tomatenpflänzchen zu vereinzeln.
Tomaten selbst heranzuziehen, ist ein Kinderspiel und trotzdem ein großes Abenteuer, denn das Wohnzimmer ist nun mal kein Gewächshaus. Hobbygärtner haben es schon allein deshalb schwerer, 1a-Tomaten zu ziehen, aber der Versuch ist es wert, und irgendwie werden die Pflänzchen dann doch Pflanzen, obwohl sie im Vergleich zur Gärtnerware zumindest bei mir ein bisschen mickrig aussehen.
Eine Sorte tat sich in diesem Jahr etwas schwer mit Keimen, und nun hatte ich den Salat: Lauter winzige Pflänzchen, die dringend in neue Töpfe müssen. Die Töpfe sind nicht das Problem, die passende Erde schon eher, am schlimmsten aber ist, dass ich gar nicht weiß, wo ich die ganzen Töpfe aufstellen soll. Im Freien haben wir zwar Platz ohne Ende, aber Tomaten mögen keinen Regen und lieben Sonnenschein – und schon wird es schwierig. Jetzt drängeln sich überall die Töpfe, in Blumenampeln wachsen keine Sommerblumen, sondern Tomaten. Aber ich musste kaum ein Pflänzchen wegwerfen, nur wenige aussortieren, weil sie wirklich zu klein, ihre Blätter angefressen oder die Wurzeln kaum ausgebildet waren. Neben meinen beiden gekauften sehen sie jämmerlich aus, aber für mich sind sie wie immer die schönsten Tomaten der Welt!
Morgen geht das Getopfe weiter – im Frühbeet warten noch etliche Winzlinge. Bestimmt finde ich noch dankbare Abnehmer für meine Rekordnachzucht, denn einen Fehler mache ich immer wieder: Viel zu viele Samen zu sähen. Zunächst passt alles ins kleinste Zimmergewächshaus, nach dem ersten Pikieren wird es erst eng auf der Fensterbank, dann im Frühbeet und jetzt sogar in unserem Garten ...

Samstag, 17. Mai 2014

Ohne Kochen, ohne Zucker: frisch und fruchtige Erdbeermarmelade

Schmeckt nach Sommer: ohne Zucker und ohne Kochen selbst hergestellte Erdbeermarmelade.
Erdbeermarmelade müsste eigentlich zurzeit ein Ladenhüter sein, denn überall gibt es jetzt frische deutsche Erdbeeren zu kaufen, aus denen sich ohne großen Aufwand in weniger als zehn Minuten köstliche Erdbeermarmelade herstellen lässt – ganz ohne Kochen und ganz ohne Zucker.
Ein Kilo Erdbeeren ergibt eine große Müslischüssel voll Marmelade, die sich theoretisch im Kühlschrank bis zu einer Woche halten würde, praktisch aber höchstens drei Tage hält (weil sie so lecker ist und wir sie deshalb spätestens nach drei Tagen aufgegessen haben).
Auch Fussel kann dem Duft der frischen
Erdbeermarmelade nicht widerstehen.
Nachdem die grünen Stielansätze entfernt und die Erdbeeren gewaschen sind, werden sie mit dem Pürierstab so zerkleinert, dass in dem Fruchtmus noch viele leckere Fruchtstückchen enthalten sind. Der Saft einer halben Zitrone bewahrt nicht nur die rote Farbe der Erdbeeren, sondern konserviert die Früchte auch gleich noch ein wenig. Damit die Marmelade nicht vom Brot fließt, binde ich sie mit Johannisbrotkernmehl (fünf Teelöffel). Das Mark einer Vanilleschote rundet das Aroma der Erdbeeren ab, ohne es zu überdecken. Wem die natürliche Süße der Erdbeeren nicht ausreicht (am besten probieren), süßt entweder mit pürierten Datteln oder mit Stevia nach. Aber selbst dann ist die Marmelade nicht annähernd so süß wie gekaufte aus dem Supermarktregal. Dafür hat sie den vollen Fruchtgeschmack und alle guten Inhaltsstoffe der frischen Früchte, die beim Kochen natürlich verloren gehen würden.
Aus frischen, einheimischen Früchten der Saison selbst hergestellte Rohkostmarmelade ist nicht nur gesünder als die überwiegend aus Zucker bestehenden Kalorienbomben im Glas, sondern hat auch eine bessere Ökobilanz: Da ein großer Teil der Früchte für die hierzulande angebotene Marmelade aus China stammt, wo bekanntlich großzügig Pestizide eingesetzt werden, entfallen bei selbst hergestellter Marmelade die weiten Transportwege, und der Verzicht aufs Kochen spart Energie.
Nicht zu toppen ist natürlich frische, ungekochte Marmelade aus Früchten aus dem eigenen Garten. Doch bis die ersten Früchte bei uns im Garten erntereif sind, wird es noch ein paar Wochen dauern ...

Freitag, 16. Mai 2014

Abendessen-auf-der-Pferdeweide-Premiere

Heute Abend haben wir zum ersten Mal in diesem Jahr wieder auf unserem Lieblingsplatz auf der Pferdeweide gegessen.
Was für die Fleischesser das Angrillen, ist für uns die alljährliche Abendessen-auf-der-Pferdeweide-Premiere. Heute war es endlich soweit, und wir schleppten Tisch und Stühle zur Weide. Während es auf unserem tiefer liegenden Hof schon ziemlich duster ist, haben wir (und natürlich auch die Pferde) oben auf dem Hügel abends noch lange richtig schön viel Sonne.
Paulinchen leckt die Reste von Salz und Olivenöl von
Marions Fingern.
Zum alljährlichen Ritual der Abendessen-auf-der Pferdeweide-Premiere gehört kuspriges Steinofenbaguette mit Olivenöl, knackigen, kleinen Datteltomaten, einer Prise Salz und frischem Basilikum. Die Sonne, die friedlich grasenden Pferde um uns herum und das einfache, aber superleckere Essen, all das zusammen ist für uns der Inbegriff von Glück – ein wahr gewordener Traum. Wenn dann nach dem Essen noch unsere Ziege Paulinchen vorbeikommt, um noch eine übriggebliebende Tomate und ein paar Basilikumblätter abzustauben, ist die Idylle perfekt. Da macht es dann auch gar nichts, wenn sich zwischendurch mal eine Wolke vor die Sonne schiebt.
Der Tisch und die beiden Stühle werden auch in diesem Jahr wieder bis zum Herbst auf der Weide bleiben, und wir werden dort hoffentlich viele schöne Sommerabende mit traumhaften Sonnenuntergängen verbringen.

Eine dunkle Wolke verdüsterte den Himmel nur kurzzeitig. Dahinter zeigte sich wieder die untergehende Sonne.

Donnerstag, 15. Mai 2014

. . . und noch einmal kräftig eingeheizt

Ob das der letzte Sack Holzpellets ist,
den wir in diesem Frühling verheizen?
Gut, dass sich die kalte Sophie gestern vorsorglich ihren Schal umgebunden hatte! Zwar zeigte sich heute, am letzten Tag der Eisheiligen, die Sonne öfter als an den Tagen zuvor, aber es blieb so kalt, dass wir abends wieder den Pelletofen einschalteten. Zuvor musste dieser allerdings befüllt werden. Das bedeutet, einen 15 kg schweren Sack Holzpellets aus der Scheune ins Haus zu schleppen.
Auch wenn ihre Wollmäntel schon
ziemlich zottelig und etwas grau sind,
werden die Schafe erst Mitte Juni,
nach der Schafskälte, geschoren.
"Na, ob das wohl der letzte Sack war, den wir in diesem Frühling benötigen?", fragte Marion, als sie mit dem Sack über den Hof wankte. "Hoffentlich!", entgegnete ich, "aber uns steht ja noch die Schafskälte bevor." So wird der Kälteeinbruch genannt, der Mitteleuropa meistens um den 11. Juni heimsucht. Damit sie sich nicht zu Tode frieren, sollten Schafe deshalb möglichst est Mitte Juni geschoren werden. Wir werden uns auch dieses Jahr an diese alte Empfehlung halten und unsere vier Skuddenmädchen noch einige Wochen mit ihren dicken Wollmänteln herumlaufen lassen.

Mittwoch, 14. Mai 2014

Es ist überstanden!

Mit der kalten Sophie enden morgen die Eisheiligen,
und dann wird es endlich wärmer.
Am morgen geht's aufwärts, zumindest mit der Temperatur. Die Eisheiligen enden mit der kalten Sophie. Die ungemütliche, nasskalte Zeit dürfte also vorerst überstanden sein.
"Die kalte Sophie macht alles hie", besagt eine alte Bauernregel. Hie kommt aus dem Bayrischen und bedeutet soviel wie hin oder kaputt. Der Bauernregel zufolge ist im Frühling erst nach dem 15. Mai mit stabiler, milder Wetterlage zu rechnen.
Die kalte Sophie kommt nicht selten frostig daher. In diesem Jahr ist sie erfreulicherweise etwas gnädiger gestimmt. An ihrem Namenstag soll die Temperatur zumindest bei uns in der Region auf 17 Grad klettern. In der Nach ist es allerdings mit vier Grad noch ziemlich kalt, sodass unsere Sophie vorsorglich einen Schal umgebunden hat.
Nach einem kleinen Kälteeinbruch am Sonntag soll die Temperatur laut Wetterprognose bis Mitte nächster Woche auf sommerliche 26 Grad klettern, und das sind sich ganz gute Aussichten ...

Dienstag, 13. Mai 2014

Hoch hinaus mit dem Haus huckepack

Auf einem Fliederblatt in etwa zwei Meter Höhe entdeckten wir heute diese kleine Schnecke.
Wir könnten zehnmal am Tag die gleiche Runde durch den Garten gehen, und dennoch würden wir immer wieder etwas Neues, Interessantes, Spannendes entdecken. Man muss nur genau hinschauen ...
Heute sahen wir zum Beispiel eine kleine Schnecke auf einem der Blätter unseres Flieders im Vorgarten sitzen. Das ist eigentlich nichts Besonderes, aber wenn man bedenkt, dass sich das Blatt, auf dem die Schnecke saß, in etwa zwei Meter Höhe befand und dass die Schnecke da irgendwie – im typischen Schneckentempo und mit ihrem Haus huckepack – heraufgekommen sein muss, ist es schon ziemlich faszinierend, und aus der banalen Begebenheit wird ein bewundernswerte Höchstleistung.

Montag, 12. Mai 2014

Durchgeweicht, aber zufrieden ...

Die ersten Radieschen gucken schon aus der Erde.
Inkas Frisur hat unter dem
Regen gelitten, ihre gute
Laune jedoch nicht.
Abenteuerliche Anfahrt zum Museumsdorf Hösseringen durch tiefe Schlaglöcher und ebensolche Pfützen. Hatten wir uns zu Beginn des Gartenprojektes noch gefragt, wer die frisch keimenden Radieschen oder den Spinat begießt, so mussten wir uns bislang darum noch keine Sorgen machen. Oder kaum Sorgen machen, denn nicht nur die Pflänzchen werden regelmäßig von immer neuen Schauern begossen, auch die Gärtnerinnen, die zum Unkrautzupfen-Einsatz angereist waren.
Inka ließ sich durch das miese Wetter zum Turbotempo antreiben, zusammen waren wir in rekordverdächtigem Tempo fertig, hatten in zwei Stunden Kartoffeln und Spinat entkrautet, einen weiteren Kartoffelacker ins Reine gebracht und konnten zwar ziemlich durchgeweicht, aber zufrieden angesichts  des getanen Werkes die Weiterreise antreten.

Der Spinat sieht schon gut aus. Vor allem jetzt, nachdem das Unkraut zwischen den Reihen gejätet ist.
Die Petersilie kann sich ebenfalls sehen lassen.
Der Spinat sieht supertoll aus, ist eigentlich schon erntereif, und auch Inkas erste Geschmacksprobe an einem dicken Radieschen fiel positiv aus. "Hhm, richtig scharf." Und kein Wurm drin, was uns als Veganerinnen besonders freut. Die Vorarbeit auf den Beeten, die doch ziemlich zugekrautet waren, war offensichtlich vorbildlich, zwar gab es einiges zu tun, aber richtiger, verzottelter Wildwuchs sieht anders aus. Ein paar der Borretschpflanzen, die einfach so gekeimt hatten, habe ich in unseren Garten mitgenommen, außerdem eine hübsche Beinwellpflanze. Inspiriert von unserem heutigen Garteneinsatz und dem Blick aufs Wetter der nächsten Tage habe ich heute Nacht im Taschenlampengefunzel noch schnell Bohnen gelegt. Der Boden ist schön nass, sodass die  sich gut vollsaugen können und am Freitag bekommen wir Sonne satt und 18 Grad, wenn denn die Vorhersage stimmt. Ideale Bedingungen also zum Keimen, sonnig soll es danach weitgehen.
Demnächst werden wir wohl wieder ins Museumsdorf fahren: Die Erbsen benötigen Reiser als Rankhilfen, Bohnen wollen auch dort gelegt werden und Stroh für die Erdbeeren müssen wir bis dahin auch noch besorgen ...

Groß und kräftig: Der Salbei hat den milden Winter gut überstanden, sodass er durchaus jetzt ein paar Blätter für einen  Tee erübrigen kann.

Sonntag, 11. Mai 2014

Der rote Heinz

Noch ist der rote Heinz ein Grüner: Erst im Spätsommer
wird er (hoffentlich) seinem Namen alle Ehre machen.
Wer, bitte, ist der rote Heinz? Nein, kein Alt-68er, der vorzugsweise links wählt. Als ich bei einer Gärtnereieröffnung am Wochenende das Schild Roter Heinz entdeckte, klingelte es bei mir. Ich meinte mich erinnern zu können, dass es sich um eine ältere deutsche Tomatensorte handelt. Mehr wusste ich nicht, aber genug, um das Tomatenpflänzchen zu kaufen. Der Rote Heinz steht jetzt vorn im Arbeitszimmer am Fenster, ins Frühbeet passt er wegen des langen Anbindestabs nicht. Mittlerweile habe ich nachgelesen und staunend erfahren, dass der Rote Heinz reichtragend, sehr aromatisch und ziemlich platzfest ist. In der Gärtnerei Thunhorst in Hannover ist er über Jahre hinweg immer wieder angebaut worden, Samen wurden gesammelt, bis aus der 08/15-Stabtomate eine geworden ist, die sich im hannoverschen Klima bewährt hat, lecker schmeckt und gute Ernte bringt.
Die Gärtnerei ist längst geschlossen. Der Sohn hat vor einigen Jahren die letzten Samen, die sein Vater schon hütete und selbst nach der Schließung der Gärtnerei noch privat zog, an den Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) übergeben, wo er seither weiter vermehrt wird. Und nicht nur dort, wie mein Pflanzenkauf vom Wochenende zeigt. Jetzt bin ich gespannt, ob der Rote Heinz auch hier, etwas weiter östlich von Hannover, eine gute Figur macht. Klar, Samen werde ich auch wieder sammeln, um diese bewährte Familiensorte am Leben zu erhalten.

Samstag, 10. Mai 2014

Das hat sich gelohnt!

Na, da freut sich aber jemand über die vielen kleinen Geschenke, die wir vom
Einkauf im Landhanel mitgebracht haben.
Wie fast jeden Sonnabend waren wir auch heute Vormittag beim Landhandel, um Pferdefutter zu besorgen. Diesmal hat sich der Weg dorthin richtig gelohnt. Der Raiffeisenmarkt hatte seinen Eingang von der Ostseite des Gebäudes auf die Südseite verlegt. Warum? Keine Ahnung! Vielleicht, damit die Mitarbeiter, die an der Kasse neben dem Eingang sitzen, einen schönen, sonnigen Arbeitsplatz bekommen? Wie auch immer, für die Genossenschaft war die Neueröffnung nach dem kleinen Umbau ein Grund zum Feiern. Neben der obligatorischen Bier- und Bratwurst-Bude draußen auf dem Parkplatz gab es drinnen im Markt viele schöne Geschenke für die Pferde-, Katzen- und Hundehalter unter den Kunden. Somit hätten wir eigentlich gleich mit drei prall gefüllten Überraschungstüten aus dem Laden gehen können. Aber das kam uns dann doch zu unverschämt vor, und außerdem war nur der Inhalt der Pferdetüte fleischfrei. Die Tütel enthielt außer zahlreichen Futtermittelproben auch eine hochwertige Pferdebürste. Der große Messbecher fürs Pferdefutter passte gar nicht mehr in die Tüte hinein.
An der Kasse bekamen wir dann noch ein Paket Grill- und Ofenanzünder geschenkt, und als es ans Bezahlen ging, legte uns der Raiffeisen-Mitarbeiter drei Würfel auf den Kassentisch. Wir sollten Prozente würfeln. Von drei bis 18 Prozent reichte die Spanne. Marion versuchte ihr Glück und würfelte eine Fünf und zwei Einsen. Naja, immerhin sieben Prozent.
"Das ist ja wie Geburtstag und Weihnachten zusammen", freute sich Marion, als wir, nachdem wir unsere drei Pferdefuttersäcke auf die Pickup-Ladefläche gewuchtet hatten, unsere Geschenke auf der Rückbank verstauten.
Auch zu Hause war die Freude groß. Als wir das Auto entluden, standen die Pferde schon erwartungsvoll am Zaun ihres Paddocks. Sie wussten offenbar ganz genau, dass die vielen kleinen Beutel allerlei Leckereien für sie enthalten.

Freitag, 9. Mai 2014

Pastelltulpen

Ist sie nicht schön, diese Tulpe?
Tulpen zählen nicht unbedingt zu unseren Lieblingsblumen. Irgendwie sind sie uns meistens zu knallig, zu aufdringlich. Wir mögen es lieber etwas dezenter. Aber seit wir die Viridiflora-Tulpe Greenland im Garten haben, also erst seit diesem Jahr, sind wir in unserem Urteil, was Tulpen betrifft, nicht mehr so streng. Als diese Tulpen ihre großen Blütenköpfe in den zartesten Pastelltönen öffneten, waren wir sogleich hin und weg. Es war gewissermaßen Liebe auf den ersten Blick. Wir müssen im Herbst unbedingt noch weitere Tulpenzwiebeln dieser Sorte bei uns im Vorgarten in der Erde versenken!

Große Blütenköpfe in zarten Pastellfarben in unserem Vorgarten.

Nun doch: Mieses Regenwetter!

Der nächtliche Kontrollgang in den Garten hat sich
gelohnt: Eine Nackschnecke sitzt in den kleinen
Petersilienpflänzchen. Für zwei kommt jede Rettung
zu spät, die anderen haben noch eine Chance.
Nahtlos kann ich heute an meinen Beitrag von gestern anknüpfen. Mein "Geschwätz" von gestern kümmert mich schon noch, hat nichts von seiner Wahrheit verloren, aber ist eben nur die halbe Wahrheit. Dass das "Unkraut", also Wildkräuter, die in meinen Augen am falschen Platz wachsen, ebenso wie das Weidegras gut gedeihen, ist nur ein Teilaspekt, der wirklich kaum ins Gewicht fällt. Aber da ist noch jemand anderes, der es feucht und nicht so kalt liebt: Schnecken und schlimmer noch – Nacktschnecken.
"Ich mache jetzt meinen Kontrollgang", kündige ich Inka an. Und die guckt etwas irritiert. Traue ich ihr etwa nicht zu, dass sie die Tierchen vorbildlich versorgt, Stalltüren geschlossen und auch sonst alles getan hat, was es abends bei uns auf dem Hof zu tun gibt? Nein, darum geht es nicht. "Schnecken", schiebe ich als Begründung nach, denn gestern habe ich noch spät in der Nacht ins bis dahin kriechtiersichere Frühbeet geschaut. Eigentlich wollte ich nur gucken, ob alles wächst und ob ich wieder gießen muss, bis ich vier mittelgroße braune Nacktschnecken entdeckte, die gezielt auf die Mini-Petersilie zusteuern. Ich nehme die Tierchen mit, sammle noch fünf weitere von der Indianernessel ab, finde weitere vier Tierchen zwischen Zuckerschoten und Radieschen sowie eine in den Erdbeeren. Mit der Hand voller Schnecken gehe ich hinüber auf unser "wildes Grundstück", wo sie keinen Schaden anrichten können, aber bestimmt genug zu fressen finden. Hinterher habe ich Mühe, den zähen Schleim von meinen Fingern abzuwaschen, aber trotz der Lücken im gesäten Gemüse: zerstückeln, mit Salz überstreuen und was es der Abscheulichkeiten mehr gibt, die kommen nicht in Frage. Die Schnecken wollen, was wir auch machen – essen. Daran ist nichts Verwerfliches.
Die schöne grüne Raupe an der Kletterrose habe ich sitzenlassen, die Pflanze ist groß genug, diesen Fraß zu überleben. Und die Raupen von unserem kleinsten Apfelbaum, die habe ich, soweit sie fassbar waren, an einen großen Apfelbaumnachbarn versetzt. Der Natur ins Handwerk zu pfuschen, ist eine heikle Angelegenheit, aber ich versuche, es so behutsam wie möglich zu machen. Ob mir das gelingt, ich hoffe es, weil ich letztendlich auch nicht weiß, wie es den Schnecken nebenan ergeht.

Mittwoch, 7. Mai 2014

Von wegen mieses Regenwetter!

1 mm im Regenmesser – das ist nicht viel, gefühlt war es deutlich mehr. Aber die nächste Regenfront zieht schon heran. 
Regenwetter wie jetzt ist für mich schönes Wetter. Oft genug ist die Weidesaison, kaum hat sie begonnen, schon wieder vorbei, weil einfach kein Regen fällt, um das Gras wachsen zu lassen. Unser Sandboden trocknet schneller aus, als uns lieb ist, und anders als die Landwirte, die schon im April dass erste Mal ihre Wasserkanonen anstellten, sind wir auf ständigen Regennachschub von oben angewiesen. In diesem Jahr hat das bislang gut geklappt, und überall ist es grün, wie es sich für den Frühling gehört.
Rainbow vor dunklen Regenwolken,
dank derer das Gras saftig grün ist.
Die Pferdchen und Schafe finden das auch klasse, Gras ist eben tausendmal leckerer als selbst das feinste Heu. Einen Nachteil hat der Regen allerdings : Das Unkraut auf unseren neu angelegten Beetflächen wächst auch ganz gut ... Aber Unkrautjäten, damit tröste ich mich, ist auch nicht mehr Arbeit, als ständig Wasserkannen zu schleppen.

Dienstag, 6. Mai 2014

Ausweichmanöver mit dem Rasenmäher

Eine Insel mit Gänseblümchen. Wie traurig wäre es doch, diese schönen Blumen abzumähen!
Heute habe ich zum ersten Mal in diesem Jahr den Rasen gemäht. Entschuldigung, liebe Nachbarn, aber vorher ging es nicht! Hätte ich etwa all die wunderschönen Löwenzahnblüten abmähen sollen? Nein, zu einer solchen Grausamkeit bin ich nicht fähig. Deshalb lasse ich den Rasen lieber wachsen, bis der Löwenzahn verblüht ist und der Wind die Pusteblumen davongetragen hat. Länger dürfte ich allerdings auch nicht warten, denn sonst bräuchte ich einen speziellen Wiesenmäher, um durch das hohe Gras zu kommen. An einigen Stellen streikte der Rasenmäher jetzt schon, und der Motor ging aus, sodass ich ihn neu starten musste.
Auch wenn der Großteil des Löwenzahns verblüht ist, gibt es noch einige schöne, gelbe Tupfer. Außerdem haben wir einige kleine Inseln mit Gänseblümchen im Rasen, und in der Nähe unserer großen, alten Kastanie wachsen Kastanienbäumchen in Bonsai-Größe aus dem grünen Gras empor. Auch sie erfordern elegante Ausweichmanöver. Wer mich beim Rasenmäher beobachtet, wird vielleicht vermuten, dass ich mir zuvor Mut angetrunken habe und deshalb solche Schlenker mache. Dabei trinke ich doch gar keinen Alkohol!

Auch wenn der Rasen dadurch vielleicht etwas struppig aussieht: Der blühende Löwenzahn darf stehen bleiben!

Ich weiß zwar, dass ich nicht alle Kastanien im Rasen lassen kann, denn sonst wohnen wir bald in einem Kastanienwald, aber ich will die kleinen Bäumchen im Herbst, sobald sie ihre zarten Blätter abgeworfen haben, vorsichtig ausgraben und teils topfen teils sofort an eine andere Stelle auf unserem Hof umpflanzen.
Man mag mich für bescheuert halten, aber auch Pflanzen sind Lebewesen. Nur weil sie anders aussehen als Säugetiere, zu denen bekanntlich auch wir Menschen zählen, und sich langsamer bewegen, sind sie nicht minderwertiger. "Pflanzen sind in der Tat langsame Lebewesen und funktionieren vollkommen anders als Tiere. Doch gerade diese Andersartigkeit macht sie so faszinierend", schreibt der Potsdamer Biologie-Professor Ewald Weber in seinem kleinen Buch der botanischen Wunder, das unbedingt lesenswert ist und hier bei Gelegenheit noch ausführlich vorgestellt wird. "Dabei", so Weber weiter, kommt den Pflanzen eine Schlüsselrolle zu. Ohne Pflanzen könnte kein einziges Tier leben, auch wir Menschen nicht."
Deshalb, finde ich, sollten wir Pflanzen mit mit ein bisschen mehr Ehrfurcht und Respekt behandeln – und das nicht nur beim Rasenmähen!

Eine kleine Kastanie wächst aus dem grünen Gras empor – nein, über die könnte ich nicht mit dem Rasenmäher fahren.

Montag, 5. Mai 2014

Fleischfreie Füllung fürs Fladenbrot

Während vorne in der Pfanne das Gemüse gart, quillt hinten im Topf das gut
gewürzte Sojagranulat.
Für alle, die gerne öfter oder – noch besser – ganz auf Fleisch und andere tierische Produkte verzichten möchten, es sich aber partout noch nicht vorstellen können, auf Döner & Co. zu verzichten, habe ich eine vegane Alternative kreiert, die so lecker ist, dass man danach sowieso nie wieder in einen Döner beißen will.
Für zwei Personen so richtig zum Sattessen oder für vier Personen als Snack werden folgende Zutaten benötigt:
• 1 Fladenbrot, im Ofen oder im Kontaktgrill kurz aufgebacken und dann geviertelt und aufgeschnitten
• 200 g frische Champignons
• 1 Bund Frühlingszwiebeln
• 1 Dose Mais
• 62,5 g Sojagranulat (= 1/2 bzw. 1/4 Beutel, gibt's in jedem größeren Supermarkt im Bio-Regal)
• 125 g Datteltomaten
• 250 ml Alpro Soya Cuisine (die pflanzliche Alternative zu Saurer Sahne und Crème fraîche)
• Salz, Pfeffer aus der Mühle
• 1/2 Teelöffel Rosenpaprikapulver
• 1/4 Teelöffel geschrotete Chillischoten
• ein paar Stängel frische Petersilie (tiefgefrorene oder gefriergetrocknete tut es zur Not auch)

Zum Schluss kommt die Sojasahne dazu, und dann ist sie auch schon fertig, die fleischfreie Füllung fürs Fladenbrot.
Zubereitung: Die Frühlingszwiebeln waschen und in Ringe schneiden. Die Datteltomaten halbieren. Die Champignons putzen, in gleichmäßig dicke Scheiben schneiden und in einer Pfanne mit hohem Rand in veganer Margarine (z. B. Deli-Reform) scharf anbraten.
Derweil 60 ml Wasser zum Kochen bringen und das Sojagranulat einrühren. Den Topf von der Kochstelle nehmen, Salz, Pfeffer Paprikapulver und Chilli dazugeben und das Sojagranulat quellen lassen.
Jetzt die Frühlingszwiebeln und die Tomaten zu den Pilzen in die Pfanne geben und unter Rühren kurz anbraten. Den abgetropften Mais dazugeben und dann das gewürzte Sojagranulat unterheben. Zum Schluss die Sojasahne dazugeben und bei schwacher Hitze etwas einköcheln lassen. Die heiße Pfanne auf den Tisch stellen, damit sich jeder sein Fladenbrotviertel selbst befüllen kann. Guten Appetit!

Sonntag, 4. Mai 2014

Der erste Frosch im Teich

Seit diesem Wochenende haben wir einen neuen Teichbewohner: Ein Frosch ist in den Mini-Teich eingezogen, den wir Anfang Januar vom Sperrmüll geholt hatten, und darüber haben wir uns sehr gefreut. Den ganzen Tag lang saß er gestern auf dem schwarzen, warmen Beckenrand und sonnte sich. Heute allerdings war es ihm offenbar zu kühl (uns auch!), und zum Sonnen fehlte die Sonne.
Deshalb hat er es vorgezogen abzutauchen (oder hat er sich an Land ein geschütztes Plätzchen gesucht?).  Hoffentlich wird es bald wieder wärmer! Aber leider sieht es nicht danach aus. Laut Wettervorhersage wird sich die Sonne in der morgen beginnenden Woche nur sporadisch zeigen, und es wird wohl ziemlich kühl bleiben.

Während wir hoffen, dass der unschöne Beckenrand unseres Mini-Teiches
bald eingewachsen und nicht mehr zu sehen ist,  scheint es "unserem"  
Frosch sehr zu gefallen, dass der Beckenrand aus schwarzem Kunststoff ist,
der sich in der Sonne ordentlich aufheizt.

Samstag, 3. Mai 2014

Weißes Wunder

In der Vase hält der schöne Flieder leider nicht lange.
Früher als sonst hat der Flieder schon Ende April begonnen, seine Blüten zu öffnen. Der verschwenderische Duft erinnert an den von Hyazinthen, manchen macht er Kopfschmerzen, ich versenke mich gern  in ihn hinein. Wir selbst haben auch Flieder im Garten, aber ich schneide so gut wie nie auch nur einen Zweig ab. So kraftvoll er aussieht, in der Vase macht der schöne Blüher meist schon nach ein paar Tagen schlapp. All die Tricks, wie die Zweigenden mit den Hammer zu bearbeiten oder kurz in kochendes Wasser zu tunken, finde ich ziemlich gewalttätig, die Blätter zu entfernen, ist allerdings hilfreich, möchte man sich etwas länger an den Blüten erfreuen. Trotzdem habe ich mich heute über den großen Strauß gefreut, sein Duft begleitet mich beim Schreiben dieser Zeilen. Wenn er verblüht ist, dann kann ich ja wieder in den Garten gehen und direkt am Strauch schnuppern, denn dort ist die Fliederblüte noch längst nicht vorbei!


Freitag, 2. Mai 2014

Geliebter Bücherturm

Der Bücherstapel auf dem Nachttisch wird immer höher.
Lesen, lesen, lesen: Sichtbarer Ausdruck meiner Leidenschaft ist der Bücherstapel auf meinem Nachttisch, der langsam bedrohliche Höhe annimmt und mit dem schiefen Turm von Pisa einige Ähnlichkeit aufweist. Der wilde Stapel ist allerdings weniger das Ergebnis meines etwas unterentwickelten Ordnungssinns, sondern zeigt doch eher, dass nicht jedes Buch zu jeder Stimmung und zu jedem Müdigkeitszustand passt, dass manches gern ein zweites und drittes Mal gelesen werden möchte, ein anderes Nachschlagewerk ist, ein drittes leicht zu lessende Nachtlektüre, ein viertes eher für einen noch ziemlich wachen Verstand. So bediene ich mich nach Lust und Laune, habe gleichzeitig immer mehrere Buchbegleiter, bis sie ordentlich ins Regal umziehen, um dann – wer weiß – bei nächster Gelegenheit wieder ein Baustein in meinem Bücherstapel zu werden ...

Donnerstag, 1. Mai 2014

Die Geometrie – ein weites Feld


Die Geometrie ist, wie man hier sehr schön sehen kann, ein weites Feld. Wie mit dem Lineal gezogen sind die Wälle auf diesem Acker am Rand unseres Dorfes. Unter den Wällen wachsen die berühmten Heidekartoffeln. Noch lugt kein Blatt aus der Erde, aber das wird sich schnell ändern. Kartoffeln werden angehäufelt – so heißt das Aufpflügen der Wälle –, damit die Knollen nicht Tageslicht abbekommen, grün werden und das giftige Solanin bilden.