Zwei Frauen, ein altes Haus, ein Garten, viele Tiere und der Traum vom guten Leben auf dem Land
Mittwoch, 30. April 2014
Dienstag, 29. April 2014
Rührei ohne Ei
Schnelles, leckeres Abendessen (oder ein herzhaftes
Frühstück): Rührtofu mit geröstetem Roggenbrot.
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Anders als bei Rührei muss bei Rührtofu niemand ein schlechtes Gewissen haben. Für dieses Essen werden keine Tiere gequält, und gesünder ist es allemal. Der als Tofu bekannte Sojabohnenquark ist ein hochwertiger pflanzlicher Eiweißlieferant. Und da die Sojabohnen für Bio-Tofu fast ausschließlich in Europa, vorwiegend in Frankreich und Österreich angebaut werden, läuft die unsinnige Behauptung mancher Zeitgenossen, wir Veganer würden dazu beitragen, dass immer mehr Regenwald abgeholzt wird, um Platz zu schaffen für den großflächigen Sojabohnenanbau, ins Leere.
Für Rührtofu für zwei Personen zum Sattessen brauchen wir:
• 400 g Bio-Tofu (gibt's in fast jedem Supermarkt für 1,79 Euro)
• 200 g braune Champignons
• etwa zehn Bio-Datteltomaten
• 50 g vegane Margerine aus umgehärteten Pflanzenfetten
• 3 Esslöffel Sojasauce
• 2 Esslöffel Hefeflocken
• 1 Prise frisch geriebene Muskatnuss
• 1/2 Teelöffel Rosen-Paprikapulver in Bio-Qualität
• 1 Bund Bio-Schnittlauch (vorzugsweise aus dem eigenen Garten)
• frisch geriebener Pfeffer
Zunächst brate ich in einer gusseisernen Pfanne in der geschmolzenen Margerine die Champignons kurz an. Derweil gebe ich den Tofu in eine Schüssel und zerbrösele ihn mit den Händen. Der zerbröselte Tofu kommt zu den Champignons und wird ebenfalls angebraten. Bevor er braun wird, lösche ich ihn mit der Sojasauce ab, nachdem ich zuvor die Hefeflocken über Tofu und Champignons gestreut habe. Nun gebe ich die halbierten Datteltomaten hinzu, und rühre den Pfanneninhalt mehrmals um. Jetzt fehlen nur noch die Gewürze und der Schnittlauch, der ganz zum Schluss dazugegeben wird.
Zum leckeren Rührtofu, mit dem sich übrigens auch Nicht-Veganer begeistern lassen – reiche ich geröstetes Roggenmischbrot.
Montag, 28. April 2014
Ein Honigtopf, so groß wie ein Feld
Der berauschende Duft des blühenden Rapses zieht mich geradezu magnetisch an. |
Schön sind sie allemal, ihr Geruch ist berauschend, ein bisschen wie Flieder, und Rapshonig hat ihn natürlich verinnerlicht. Über den Feldern scheint die Sonne und flirren die Insekten. Honigbienen entedecke ich nicht, aber Schwebfliegen und andere Fliegetiere, deren Namen ich nicht kenne, aber die genauso magisch angezogen werden wie ich.
Bald ist der Blütenzauber vorbei, auch die Blütenblätter der Äpfel beginnen schon, sich zu lösen. Während der Raps schon einige Zeit gelb leuchtet, steht die große Kastanie erst jetzt in Blüte: ein von Hummeln umschwirrter Traum in Weiß. Ihr Duft kommt nicht ganz so honigsüß dahergeweht, aber dafür werden die Linden auf der anderen Straßenseite sorgen, aber deren Zeit ist noch nicht gekommen ...
Sonntag, 27. April 2014
Frühreife Früchtchen
Vier exotische Beerensträucher, deren ursprüngliche Heimat die russische Halbinsel Kamtschatka in Ostasien ist, bereichern seit heute unseren Garten. |
Die Früchte haben schon fast ihre endgültige
Größe, müssen jetzt nur noch blau werden.
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In Sibirien heißt die Kamtschatkabeere Gimolost. Hier in Deutschland ist sie auch unter den Bezeichnungen Maibeere, Honigbeere und Sibirische Blaubeere bekannt. Tatsächlich sehen ihre frühreifen Früchte, die schon im Mai (deshalb Maibeere) geerntet werden können, unseren heimischen Blaubeeren ähnlich, allerdings sind sie nicht rund, sondern je nach Sorte walzen-, ei-, oder birnenförmig und deutlich größer.
Die Beeren sollen sehr lecker schmecken, außerdem enthalten sie Vitamine, organische Säuren, Jod, Kalium, Magnesium, Phosphor, Eisen und andere wichtige Stoffe.
Damit wir die Beerensträucher schon in diesem Frühjahr beernten können, habe ich mich für dreijährige Pflanzen entschieden, die bereits Früchte angesetzt haben. Der Gärtner, bei dem ich sie bestellt habe, ist gebürtiger Russe und kennt die Beeren seit seiner Kindheit.
Wir können es kaum erwarten, die frühreifen Früchtchen zu probieren.
Samstag, 26. April 2014
Unterm Apfelbaum
Stundenlang kann der Vier ein Sonnenbad unterm Apfelbaum
nehmen – braun wird er (zum Glück) trotzdem nicht.
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Am späten Nachmittag sah es dann ganz danach aus, als würde es gleich ein heftiges Gewitter geben. Doch die Gewitterwolken zogen über uns hinweg, und dann war es wieder schön und wir hatten einen herrlichen Sonnenuntergang.
Freitag, 25. April 2014
Der erste Maikäfer
Der erste Maikäfer dieses Jahres – herzlich willkommen! |
Bis aus dem frisch geschlüpften Engerling ein ausgewachsener, geschlechtsreifer Käfer geworden ist, vergehen vier Jahre, die der Engerling in der Erde verbringt. Nach der Metamorphose zum Käfer lebt das Tier dann nur noch vier bis sieben Wochen, was eigentlich ein bisschen traurig ist.
Donnerstag, 24. April 2014
Orgie in Grün und Gelb
Wenn der Löwenzahn blüht, ist der Frühling am schönsten, finde ich. |
Trotzdem ist der Löwenzahn eine wunderbare Pflanze. Die Blätter, frisch geerntet, sind ein gut schmeckender Salat, der schon anfängt zu wachsen, wenn sich sonst im Garten noch gar nichts tut. Auch die Blüten sind gut zu verwenden. Man nehme:
300 Gramm Löwenzahnblüten, zwei Liter Wasser und zwei Kilo Zucker (von dem 500 Gramm für einen malzigeren Geschmack gegen Rohrzucker ausgetauscht werden kann), dazu drei bis fünf geachtelte Zitronen. Die Blüten werden über Nacht in Wasser eingeweicht, am nächsten Morgen dann aufgekocht und abgeseiht. Zitronen und Zucker hinzugeben und eine Stunde köcheln lassen. Die Zitronen werden jetzt herausgefischt, der Sirup kann in sterile Gläser umgefüllt werden. Wer das Ganze noch zwei weitere Stunden eindicken lässt, erhält einen dickflüssigen und leckeren Brotaufstrich. Das Rezept entstammt dem Buch "Alles aus Wildpflanzen" von Coco Burckhardt aus dem Ulmer Verlag, das auch sonst sehr zu empfehlen ist.
Mittwoch, 23. April 2014
"Gewalt gegen Tiere allgegenwärtig"
Im historischen Ambiente der alten Wassermühle las Hilal Sezgin (Bildmitte) heute Abend aus ihrem aktuellem Buch. |
Hilal Sezgin ruft zum Umdenken auf. Fotos: Friederike Kohnke |
Während Politiker, Tierhalter und Tierschützer darüber diskutieren, wie eine "artgerechte Nutztierhaltung" aussehen kann, stellt Hilal Sezgin das vermeintliche Recht des Menschen in Frage, Tiere nutzen zu dürfen, und kommt zu dem Schluss, das dies ethisch nicht vertretbar ist. Die sogenannte Nutztierhaltung ist für sie verbunden mit einer Handlungskette der Gewalt, die mit der Zucht anfängt und mit dem massenhaften Gemetzel der Schlachtung endet. "Gewalt gegen Tiere ist uns als Begriff nicht geläufig, aber allgegenwärtig", stellt die Autorin fest. "Und diese Gewalt ist nicht nur gesetzlich erlaubt, sondern wird sogar subventioniert." Wir alle sollten uns die Frage stellen: "Wollen wir eine gewalttätige Gesellschaft sein?" Die Rechtfertigungslast liege nicht bei denjenigen, die die Gewalt gegen Tiere ablehnen, sondern denjenigen, die die Gewalt ausüben – direkt oder auch indirekt, indem sie gedankenlos im Supermarkt zu Eiern, Milch und Fleisch greifen.
Hilal Sezgin hat für sich persönlich die Konsequenzen gezogen: Nach rund 25 Jahren als Vegetariern wurde sie zur Veganerin, verzichtet seitdem auf tierische Produkte. Dass der Mensch, sagt sie, als biologischer Allesfresser alles essen könne, bedeute nicht, dass er das auch tun muss.In der Diskussion wurde deutlich: Wir als Konsumenten entscheiden durch unser Einkaufsverhalten darüber, ob Tiere ausgebeutet, gequält und getötet werden oder nicht. Wer das millionenfache Tierleid nicht mit mit seinem Gewissen vereinbaren kann und konsequenterweise vegan lebt, wird dies nicht als Einschränkung oder Verzicht empfinden, sondern vielmehr als Bereicherung.
Dienstag, 22. April 2014
Da steht ein Pferd auf'm Flur ...
Rainbow hat auf dem Tisch einen Karton mit trocke-
nem Brot erspäht und macht sich nun auf den Weg,
um es sich zu holen.
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Aber was trieb Rainbow dazu, durch den Dieleneingang ins dunkle Haus zu tapsen? Die Frage will ich gerne beantworten: Auf dem Esstisch in der Diele stand ein Karton mit getrocknetem Brot, und darauf fahren Pferde voll ab.
Montag, 21. April 2014
Kaffee und Kuchen, Blitz und Hagel
Bedrohlich türmen sich die Vorboten des nahenden Gewitters am noch blauen Himmel.
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Nach dem Gewitter: Wasserlachen auf dem Hof. |
Ein bisschen Wasser hatte ich mir ja gewünscht für neu eingesäten Rasen, für Mohrrüben und Radieschen, aber das war dann doch etwas zu heftig. Nur die Amseln freuten sich und gingen eifrig auf Regenwurmjagd.
Sonntag, 20. April 2014
Schöne Ostern!
Weißer Kranz um gelbe Mitte, fast wie ein Spiegelei: die Narzisse "Lemon Beauty". |
Seit einer Woche blühen die "Osterglocken", aber sind das wirklich Osterglocken? Eine knifflige Frage, denn ob Osterglocke oder wie hier im Bild, die hellere "Lemon Beauty", bei beiden handelt es sich um Narzissen. Aber nicht jede Narzisse ist zwangsläufig auch eine Osterglocke.
"Osterglocken" blühen rein gelb, werden um die 40 Zentimeter hoch und haben lanzettliche Blätter, in diesem Fall also wie die "Lemon Beauty", deren Farbe ich gefälliger und weniger quietschend empfinde. Das "richtige" Gelb, liefert uns ja auch der Löwenzahn auf der Wiese, den ich da überhaupt nicht kitschig finde.
Aber egal, ob Osterglocke oder einfach Narzisse, auf ihre Blüte um die Osterzeit ist Verlass. Wühlmäuse machen einen Bogen um sie, und sie blühen im Vergleich zu Tulpen verlässlicher über Jahre. Etwas kleiner und mit flacherer Blütentrompete ist die Dichternarzisse (Narcissus poeticus). Sie betört darüber hinaus mit ihrem Duft und passt prima in Naturgärten.
Wir haben sie auch, aber leider haben die Kätzchen, dort, wo sie wachsen, ihren Lieblingsspielplatz, deshalb sehen sie etwas zerrupft aus ...
Samstag, 19. April 2014
Rauchzeichen ...
Das Osterfeuer geriet diesmal zur großen Qualmerei. |
Frohe Ostern!
Freitag, 18. April 2014
Hase und Hagelschauer
Auf der Fahrt zum Museumsdorf sahen wir heute diesen Hasen. |
Unser kleiner Kartoffelacker im Museumsdorf. |
Da wir ein weiteres zugewuchertes Stück Gartenland, das im vergangenen Jahr nicht bestellt worden war, entkrauten mussten, war die Gartenarbeit ziemlich anstrengend. Und trotzdem machte sie uns glücklich und zufrieden. Es ist ein gutes Gefühl, wenn man für sein Essen selbst sorgt. Außerdem können wir uns kaum ein schöneres Ambiente für die Gartenarbeit vorstellen als umgeben von den alten Fachwerkhäusern im Musemsdorf.
Donnerstag, 17. April 2014
Bei uns gibt es immer etwas zu holen
Etwas exotisch, aber sinnvoll: Gut gefülltes Vogelfutterhaus im blühenden Apfelbaum. |
Jeden Tag vertilgen die Vögel fünf Schaufeln voller Sonnen-
blumenkerne. Foxy findet Vögel füttern offenbar langweilig.
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Bis unters Dach wird das Futterhaus gefüllt. |
Für den Herbst haben die Vögel selbst vorgesorgt und in einem Blumenkasten eine Sonnenblume "gesät". |
Mittwoch, 16. April 2014
Zaungast
Fussel sieht als Zaungast ein wenig traurig aus, ist sie aber gar nicht. Sie be-
obachtet mich nur interessiert, wie ich die Pferde füttere.
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"Na, die würden wohl eher beim Tierschutzverein anrufen, wenn da kein Zaun wäre und Fussel Jagd auf die Schafe und Ziegen machen würde", entgegne ich, muss aber einräumen, dass das Bild tatsächlich etwas traurig aussieht – als hätten wir Fussel fies alleine im Garten zurückgelassen und würden jetzt gerade verschwinden. Aber der Zaun muss sein. Die anderen Hunde wären ja friedlich (allerdings nur einzeln, nicht in der Gruppe), aber Fussel würde sich sofort auf die Schafe oder die Ziegen oder wahrscheinlich aus alle gleichzeitig stürzen.
Und auch wenn es so aussieht: Traurig ist sie nicht wirklich. Sie beobachtet mich nur interessiert durch den Lattenzaun, wie ich bei den Pferden den Wasserkübel auffülle. Wenn das erledigt ist, bin ich ja gleich wieder bei ihr ...
Dienstag, 15. April 2014
Eingewandert
Die kleinen Blütenrispen der Traubenkirsche verströmen einen
betörend süßen Duft.
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Montag, 14. April 2014
Ausgetobt
Dramatischer Aprilhimmel mit dunklen Regenwolken über blühendem Rapsfeld. |
Marion holt gegen die Kälte einen Sack
Holzpellets aus der Scheune.
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Wenn der April sich weiterhin so austobt wie heute, geht ihm hoffentlich bald die Puste aus. Das würden wir uns wohl alle wünschen, aber so ungemütlich die Wetterkapriolen auch sind: Irgendwie haben sie auch etwas Dramatisches, etwas Spannendes. Sonne satt und blauer Himmel sind nicht nur für Meteorologen langweilig, sondern auch für alle, die auf gute Landschaftsfotos aus sind, und deshalb finde ich das Aprilwetter geradezu faszinierend. Außerdem war die Luft heute ganz frisch und klar. "Wie am Meer", sagte Marion, und tatsächlich weckte das Wetter in uns die Sehnsucht nach dem Norden, nach Dänemark und Schweden.
Abends beruhigte sich das Wetter, das uns heute reichlich Regenschauer und starke Sturmböen beschert hat, aber dafür wurde es winterlich kalt. Als das Thermometer am Dieleneingang nur noch fünf Grad zeigte, holte Marion einen Sack Holzpellets aus der Scheune, um damit den Pelletofen zu füttern, und jetzt haben wir bei uns im Haus schön warm eingeheizt.
Sonntag, 13. April 2014
Keine Hilfe beim Umgraben
Lilli schaut mal kurz im neuen Beet vorbei, geht dann aber lieber grasen. |
Weil die Zäune umgestellt, zum Teil abgerissen sind, läuft sie irgendwann vorn hinterm Vorgartenzaun zur Straße hin Richtung Nachbar, wo der sie, weil er gerade an der Mülltonne hantiert, tierisch erschreckt. Lilli flüchtet mit aufgeregt erhobenem Schwanz, weiß aber gerade nicht so richtig, wo sie ist. Also wieder aufstehen rufen und schon galoppiert sie zu mir hin, mal eben über die gerade sprießenden Radieschen hinweg. "Die kleine blöde Sau", denke ich. Dann bin ich wieder versöhnt, Lilli beginnt doch noch brav zu graben, nicht lange, dann hat sie die Schnauze voll und steuert auf die Margeriten zu ...
So hatte ich mir das nicht gedacht, Lilli gräbt nicht, sondern grast lieber. Sie schnüffelt, wählt bedächtig aus, lässt Kraut stehen, von dem ich mir auch nicht sicher bin, ob es für kleine Schweinchen – wie zum Beispiel das Geißblatt – geeignet ist Eine wirkliche Hilfe war sie mir nicht, als ich sie eineinhalb Stunden später wieder in ihren Auslauf mit Stall bringe. Lilli hatte aber einen spannenden Nachmittag, sie hört gar nicht auf, mir und ihrer Stallgenossin, die solche Ausflüge "saublöd" findet, grunzend davon zu erzählen. Das Abendessen schmeckt ihr trotzdem, obwohl der Löwenzahn als Vorspeise wohl auch schon ganz gut war.
Samstag, 12. April 2014
Pionierarbeit
Mit der Grabgabel habe ich heute begonnen, unseren Gar-
ten zu erweitern.
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Damit der Selbstversorgergarten nicht nur ein Traum bleibt, habe ich heute erst einmal Pionierarbeit geleistet und die Gartenfläche vergrößert. Die Schafe mussten einen Streifen von ihrer Weide abgeben. Aber das werden sie sicher verschmerzen, denn auf dem Streifen war das Gras sowieso nicht mehr so doll, und stellenweise hatten Moos und irgendwelches Kraut das Gras bereits verdrängt, sodass wir das Gras hätten neu einsäen müssen.
Stattdessen habe ich mir die Grabgabel geschnappt und die Grasnarbe entfernt, allerdings nur auf einem ersten Teilstück, und das war schon anstrengend genug. Aber wir können uns ja Stück für Stück vorarbeiten. Rom wurde bekanntlich auch nicht an einem Tag erbaut.
Ohne Zaun keine Ernte: Immerhin sind
die Einschlaghülsen für die Pfähle
schon gesetzt.
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Bevor wir auf den Beeten säen können, müssen wir erst einmal einen Zaun zu den Schafen hin errichten, sonst ernten die unser Gemüse. Nachdem ich im Abstand von zwei Metern Einschlaghülsen in der Erde versenkt habe, können wir jetzt Pfähle setzen und einen Drahtzaun ziehen. Das Material dafür müssen wir allerdings erst noch besorgen. Bis dahin habe ich das neue Gartenland mit alten Zaunresten provisorisch von der Weide abgetrennt.
Am liebsten würde ich gleich morgen früh im Garten weitermachen, doch wir haben noch mindestens zwei Fuhren Tannengrün von unseren winterlichen Sturmopfern zum Osterfeuerplatz zu bringen.
Freitag, 11. April 2014
Gute Aussichten
Endlich wieder Sonne im Garten! |
Donnerstag, 10. April 2014
Gibt's bald keinen Osterhasen mehr?
Die industrielle Landwirtschaft ist der größte Feind des Osterhasens. Foto: Birgit Petersen/KÖN |
Heute kam ich dann doch noch zu einem Osterhasenfoto – allerdings musste ich mich dafür gar nicht selbst auf die Lauer legen, sondern ich bekam es geliefert, und zwar zusammen mit einer Pressemitteilung des Kompetenzzentrums Ökolandbau Niedersachsen, kurz KÖN. "Der Osterhase ist in Gefahr" lautete die Überschrift. Aus aktuellem Anlass – schließlich ist demnächst Ostern – wird in der Pressemitteilung darauf hingewiesen, dass Lepus europeus, der wilde Feldhase, bedroht ist. Die Bestandszahlen seien weiter rückläufig. Seit 1998 steht der Feldhase auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Während der Deutsche Jagdverband den Bestand der Feldhasen für Deutschland auf rund 3,5 Mio. Tiere schätzt, geht der Verein Wildtierschutz Deutschland von nur noch rund 1,2 Mio Hasen aus. Der Bestand hat sich demnach seit 2007 halbiert. Auch der Landesjagdbericht für Niedersachsen verzeichnet eine starke Abnahme von 2005 bis 2012 auf rund 12 Hasen pro 100 Hektar. In vielen Regionen wird der Feldhase kaum noch bejagt, weil die Bestände zu gering sind. So sank die Jagdstreckein Niedersachsen seit 2005 von rund 120 000 auf 70 000 Hasen jährlich.
Als Hauptgrund für das Verschwinden der Hasen wird die intensive Landwirtschaft genannt, die zunehmend durch Monokulturen, intensive Düngung und den Einsatz immer größerer Maschinen geprägt sei.
Wie können wir dem Hasen helfen? Am besten durch Ökolandbau, betonen die Fachleute vom KÖN. Im ökologischen Landbau werde nicht nur extensiver gewirtschaftet, es gebe auch mehr Hecken, Feldgehölze und Kräutersäume an den Ackerrändern. Diese dienen dem Feldhasen als Nahrungsquelle und Deckung.
„Im Ökolandbau werden die Feldränder weniger intensiv bearbeitet und nicht durch Herbizide
oder Insektizide belastet“, sagt Birgit Petersen von der Naturschutzberatung beim KÖN in
Visselhövede. „Für Hasen, Rebhühner und Co. bedeutet das mehr Deckung und ein besseres,
vielfältigeres Nahrungsangebot.” Jetzt im Frühjahr sind die Feldhasen zusätzlich durch die
Feldbestellung und Wiesenmahd gefährdet. Viele Junghasen werden durch Maschinen getötet
oder von der Jauche verätzt. Konventionelles Grünland wird bis zu sechs Mal pro Jahr gemäht.
“Durch die starke Ausweitung des Maisanbaus haben sich die Lebensbedingungen des
Feldhasen weiter verschlechtert”, so Birgit Petersen.
Auch in einer vom Bundesamt für Naturschutz geförderten Langzeituntersuchung auf der
Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen zeigte sich der positive Einfluss des ökologischen
Landbaus auf die Hasenpopulation. So lag 2001 vor der Umstellung des gut 300 Hektar großen
Gebiets auf ökologische Bewirtschaftung die Feldhasendichte unter 10 Tiere pro km². Bis 2008
erhöhte sich dort die Dichte auf 55 Tiere pro km². Die Ursache sehen die Forscher in der
größeren Nahrungsvielfalt der ökogischen Ackerflächen und den Saumstrukturen, die den
Tieren auch im Winter als Tagesschlafplätze dienen.
Die Wirtschaftsweise im ökogischen Landbau komme den Bedürfnissen des Feldhasen
entgegen, meint Birgit Petersen vom KÖN. „Weit verbreitet ist hier z.B. der zweijährige
Kleegrasanbau. Hier finden die Hasen nicht nur Schutz, sondern auch ganzjährige Nahrung“, so
Petersen. Von vermehrten Brachflächen, Feldhecken und Blühstreifen würden nicht nur Hasen,
sondern auch viele Vogelarten und Insekten profitieren.
Wr sich zu Ostern nicht nur beschenken lassen, sondern auch dem Osterhasen ein Geschenk machen will, sollte konsequent Gemüse aus ökologischem Landbau kaufen. Es wäre doch schade, wenn wir in einigen Jahren den Osterhasen nur noch ausgestopft im Naturkundemuseum betrachten könnten und nicht mehr draußen in der Natur.
Mittwoch, 9. April 2014
Stresstest für die Gärtnerin
Jetzt erfahre ich gerade eine neue Seite des Gärtnerns, nämlich die des Gärtnerns in der Gruppe. Plötzlich gerate ich unter Leistungsdruck, sehe mich schon als Verliererin im unbewussten Wettstreit. Auslöser ist die E-Mail einer lieben Mitgärtnerin im Museumsdorf Hösseringen, die uns an ihrem Glück teilhaben lassen möchte. Das mitgeschickte Foto zeigt eine Töpfchenpalette in der es mächtig keimt. Weißkohl soll das mal werden, aber der Anfang sieht ohne Frage vielversprechend aus.
Und ich? Auch ich habe eine "grüne Hausaufgabe" zu erledigen und soll den Wirsingkohl für den Garten vorziehen. Immerhin, den Samen habe ich mittlerweile gekauft, das war es dann aber auch. Das Päckchen liegt noch verschlossen herum – mit anderen Worten, ich habe allen Grund, ein bisschen in Panik zu verfallen. Da hilft es auch nichts, dass ich (für unseren eigenen Garten) schon mächtig Salatpflänzchen vorziehe. Die sind nämlich weg, über Nacht verschwunden. Eine silbrig glänzende Spur auf der Erde und eine winzige, demnächst nach diesem zarten Mahl sicher wachsende Nacktschnecke ist wohl die Erklärung für diesen natürlichen Schwund. Jetzt heißt es also durchzuatmen und mit frischer Kraft ans Werk zu gehen, noch ist nichts verloren.
Dienstag, 8. April 2014
Aprilwetter
Das Aprilwetter zaubert herrlich dramatische Lichtstimmungen – hier heute Nachmittag der Blick aus einem meiner Bürofrenster. |
Auf den April ist immer noch Verlass, und das ist ja in Zeiten des Klimawandels eine gute Nachricht. Und gut finde ich dieses Aprilwetter insofern, als es herrlich dramatische Lichtstimmungen zaubert.
Montag, 7. April 2014
Er mag's schön schattig
Zart gestreifte, kleine Blüten: Waldsauerklee mag es lieber schattig als sonnig. |
Waldsauerklee ist die schattenverträglichste heimische Pflanzenart. Ihr reicht ein Minimum an Tageslicht. Gegen zu viel Sonne ist der Klee geradezu allergisch. Er klappt dann seine Blätter nach unten zusammen.
Quizfrage: Was hat der Sauerklee mit Rhabarber, Mangold und Spinat gemeinsam? Antwort: Alle vier Pflanzen enthalten Oxalsäure, die das Gefühl stumpfer Zähne erzeugt.
Sonntag, 6. April 2014
Ackern für Afra
So zugekrautet wir vorne vor der Buchhecke war es auch hinten im Garten, wo wir heute unseren kleinen Kartoffelacker
angelegt haben.
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Ganz schön anstrengend: Mit Grubber und Sauzahn durch
den Wurzelfilz.
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Als wir nach zwei Stunden endlich die Kartoffeln – mehlig kochende der Sorte Afra – in der Erde versenkten, waren wir froh, dass wir immerhin fast den halben Garten beackert hatten. Die andere Hälfte folgt an einem der nächsten Wochenenden.
Obwohl es ziemlich anstrengend war, machte es auch Spaß, wieder in dem traumhaften Ambiente des Museumsdorfs, umgeben von alten Häusern und in Sichtweite der Heidschnuckenherde zu arbeiten.
Mehlig kochende Bio-Kartoffeln, die wir so gerne mögen, sind im Laden schwer zu
bekommen. Deshalb freuen wir uns jetzt auf die erste eigene Ernte.
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Samstag, 5. April 2014
Futter fürs Feuer
Jede Menge Futter fürs Osterfeuer haben wir heute auf Pickup und Anhänger aufgetürmt. |
Nachdem der Berg beseitigt war, beschlossen wir erschöpft, den zweiten Berg, der noch auf der anderen Pferdeweide unten am Bach herumliegt, erst am nächsten Sonnabend abzutragen.
Mit unserem roten "Feuerwehrauto" brachten wir insgesamt drei solcher Fuhren zum Osterfeuerplatz. |
Freitag, 4. April 2014
Grünes Kraut und blaue Beeren
Dieses saftig grün leuchtende Blaubeerkraut habe
ich gestern Abend auf einer kleinen Mountain- bike-Tour fotografiert. |
Sehr schön ist das Heidelbeerkraut auch im Herbst, wenn es sich die Blätter zum Teil tiefrot färben.
Übrigens: Bei den dicken, blauen Beeren, die es im Supermarkt zu kaufen gibt, handelt es sich um Kulturheidelbeeren, die zwar deutlich größer, aber dafür viel weniger aromatisch sind als die Wildfrüchte. Deshalb holen wir unsere Heidelbeeren lieber aus dem Wald. In diesem Jahr wollen wir sie auch einmal in unserem Dörrapparat trocknen, um mit den Trockenfrüchten unser Müsli zu süßen und zu verfeinern.
Donnerstag, 3. April 2014
Freibadsaison eröffnet
Die Kois sind wieder in ihrem Sommerquartier. |
"Das wird auch Zeit, dass die wieder nach draußen kommen, denn der eine sieht ja schon aus wie ein Grottenolm", witzelte Marion. Wir wissen natürlich, dass der Koi schon genauso blass in sein Winterquartier gegangen ist. Dafür ist der andere umso goldiger. Immerhin können wir sie dank der unterschiedlichen Färbung gut unterscheiden.
Jetzt müssen wir noch ein paar neue Wasserpflanzen besorgen, denn nur die Schwertlilie hat den Winter halbwegs unbeschadet überstanden.
Mittwoch, 2. April 2014
Lauter nette Begegnungen
"Lieben, nicht essen!" lautet die Botschaft dieser Aufkleber, die ich gestern geschenkt bekommen habe. |
Wir alle sind Mitglied einer Community, die bunt, sympathisch, intelligent und bereichernd ist. Auf dem Weg ins Büro bekomme ich spontan einen veganen Muffin geschenkt oder – wie neulich in der Stadt – "Agitationsmaterial". "Wir werden immer mehr, aber das reicht noch nicht, es ist alles so schrecklich", sagt mir eine junge Frau, die über eine gemeinsame Bekannte den Weg zu mir gefunden hat. Sie möchte dem Tierleid nicht mehr tatenlos zuschauen, hat deshalb Aufkleber entworfen, die sie mir reichlich in die Hand drückt, um die vegane Idee voranzubringen und damit der Ausbeutung von Huhn, Kuh, Schwein und Schaf ein Ende zu setzen. Die Schutzbleche ihres Fahrrades sind schon reichlich beklebt, jetzt sind andere dran, um ihre Gesinnung nach außen zu tragen. Ich mag Aufkleber eigentlich nicht so gern, aber für diesen hier sollte ich vielleicht eine Ausnahme machen, weil er so süß aussieht und den Kern der Sache trifft. Jetzt muss ich nur noch mein Auto waschen, damit er auch zur Geltung kommt.
Dienstag, 1. April 2014
Kein trockenes Gartenbuch
Genau das richtige Buch fürs Gartenglück in Zeiten des Klimawandels. |
»Der Gärtner verschwendet nichts, auch kein Wasser«, schreibt Dorothée Waechter in ihrem Buch »Gärtnern (fast) ohne Wasser«. Und wir wissen sowieso, dass Wasser aus Gießkanne oder Sprenger den Regenguss ohnehin nicht wirklich ersetzen kann. Auch wenn das Gärtnern (fast) ohne Gießen bedeutet, von manch einer Lieblingspflanze Abschied zu nehmen, so ist das Buch doch randvoll mit Inspirationen, wie wir dem naturgegebenen Wassermangel kreativ begegnen können. Es ist vor allem eine Anleitung zum Genau-Hinschauen, zum Beobachten und zum beherzten Ändern. Sandböden lassen sich mit Bentonit aufwerten, Sonnenhut kommt als Präriepflanze mit Trockenheit viel besser zurecht als die durstige Hortensie. Trist und langweilig, das zeigen die Bilder, muss auch ein trockener Garten nicht aussehen.
Dorothée Waechter lenkt den Blick auf das, was früher selbstverständlich war: Pflanzen so auszuwählen, dass sie zu den Boden- und Wetterbedingungen, die bei uns vorherrschen, passen. Auf die Hortensie muss deshalb ja trotzdem niemand verzichten, aber sie ist dann im Kübel auf jeden Fall besser aufgehoben, als im Vorgarten mit chronischem Wassermangel. Mit dichten Pflanzendecken und Mulch, die die Verdunstung minimieren, können Gegenmaßnahmen ergriffen werden, die langfristig wirken und den Boden auf längere Sicht aufwerten. In diesem Sinn lenkt das Buch den Blick auf die Kapitel, die wir in anderen Gartenbüchern gern überblättern: auf Bodenpflege und Pflanzenwahl. Wer die Tipps in dem Buch befolgt, bekommt keine Depression mehr, weil nicht wachsen will, was nicht wachsen kann.
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