Samstag, 31. Dezember 2016

Alles Gute für 2017!

Ein passendes Bild zum Jahreswechsel? 
Statt eines fröhlichen Fotos gibt es diesmal zum Jahresausklang ein etwas düsteres Bild, aufgenommen heute bei unserer Tour mit den Hunden durchs Moor. Ein schwarzer Vogel – ob Rabe oder Krähe konnte ich aus der Ferne nicht erkennen – sitzt oben auf einem der halbtoten Obstbäume am Wegesrand und blickt durch das Dezembergrau über die Moorwiesen. Für mich symbolisiert dieses Bild den Ausblick in eine ungewissen Zukunft. Das Jahr 2016 mit all seinen schrecklichen Ereignissen – als Stichwörter nenne ich nur Aleppo und die Terroranschläge – liegt endlich hinter uns, und das wäre wahrlich ein Grund zum Feiern, aber wer sagt denn, dass in 2017 alles besser wird!? Wer sich auch nur wenig für Politik interessiert, kann gar nicht anders, als sorgenvoll in die Zukunft zu blicken.
Die Experten sind sich einig: 2017 wird das Schicksalsjahr der Europäischen Union, und das hat gar nichts mit dem bevorstehenden Brexit zu tun. Bereits im Frühjahr wird in den Niederlanden und in Frankreich gewählt. Sollte auch nur in einem der beiden Länder die Rechtspopulisten siegen, droht der Zerfall der EU. Ein Wahlsieg der Antidemokraten hätte nicht nur eine Signalwirkung für die Bundestagswahlen im Herbst 2017, sondern würde auch Putin stärkeren Einfluss in Europa verschaffen.
Wie sich die Staatsfinanzen in Italien entwickeln, ist ebensowenig vorhersehbar wie die Politik der neuen US-Regierung mit einem völlig unberechenbaren Mann an der Spitze, mit dem sich die bisherige Weltordnung verschieben könnte – zu Lasten Europas. Für einen weiteren Unsicherheitsfaktor sorgt der türkische Präsident Erdogan.
Während die Politik den Rückwärtsgang eingelegt zu haben scheint, geht der Klimawandel munter weiter. Das Eis an den Polkappen schmilzt mit beängstigender Geschwindigkeit, und auch in den gemäßigten Zonen gibt es bereits irreversible Verschiebungen in der Tier- und Pflanzenwelt.
Natürlich können wir uns damit trösten, dass die Kanzlerin in ihrer Neujahrsansprache auf die gute wirtschaftliche Lage und geringe Arbeitslosigkeit in Deutschland verweist, aber die Situation kann sich auch hierzulande ganz schnell ändern, und die Probleme in Europa und der Welt werden durch ein paar halbherzige Gesetzesänderungen auf nationaler Ebene sicher nicht gelöst.
Doch wir sollten nicht jammern und uns von der berühmten "German Angst" blockieren lassen, sondern trotz allem optimistisch in die Zukunft blicken und die Gegenwart mit dem Ziel gestalten, ein friedliches Miteinander alles Menschen, Tiere und Pflanzen zu erreichen. Und damit fangen wir am besten bei uns selbst und in unserem direkten Umfeld an. Wir können nicht von heute auf morgen die Welt verändern, aber wir können alle dazu beitragen, sie ein bisschen besser zu machen.
Alles Gute fürs neue Jahr!

Freitag, 30. Dezember 2016

Sieben Minuten vor Sonnenuntergang

Sieben Minuten vor Sonnenuntergang in Richtung Westen fotografiert: Hinter den Bäumen steht die Sonne schon fast auf
Höhe des Horizonts.
Auf sieben Sonnenstunden kamen wir heute. Im Sommer wäre das nicht der Rede wert, aber jetzt, nur wenige Tage nach der Wintersonnenwende, sind mehr als sieben Sonnenstunden gar nicht möglich, weil es morgens so spät hell und abends so früh dunkel wird.
Auf dem Rückweg von der Post kam ich pünktlich zum Sonnenuntergang wieder zu Hause an, nämlich um 16:10 Uhr. Um 16:03 Uhr, also sieben Minuten vor Sonnenuntergang, hatte ich auf freier Strecke zwischen den Orten vom Radweg aus noch schnell zwei Fotos gemacht, die wir hier als kleine Einstimmung auf einen hoffentlich ebenfalls halbwegs sonnigen Jahresausklang zeigen.

Sieben Minuten vor Sonnenuntergang in Richtung Osten fotografiert: Die untergehende Sonne sorgt für einen orangerot glühenden Streifen unter dem Himmelsblau.


Donnerstag, 29. Dezember 2016

Ich habe wieder einen Schatten

Endlich wieder Sonne und blauer Himmel! Unser Haus lag dennoch fast den ganzen Tag lang im Schatten. Schuld daran war der Hang hinterm Haus. Die tief stehende Sonne schaffte es nur kurzzeitig, ihre Strahlen über dieses Hindernis hinweg zu schicken. Um das schöne Wetter noch etwas länger genießen zu können, habe ich mir kurzentschlossen einen außerplanmäßigen Hundespaziergang gegönnt. Unterwegs kam ich mir vor wie der Zeiger einer XXL-Sonnenuhr. Die Sonne im Rücken, freute ich mich über meinen megalangen Schatten, der sich in den vergangenen Tagen recht rar gemacht hatte und mich heute erstmals wieder auf einem Spaziergang begleitete. Ich hatte ihn schon vermisst. Wie schön, dass er mir auch morgen und vielleicht auch übermorgen noch Gesellschaft leisten will, bevor er wieder vorübergehend "untertaucht".

Hallo Inka! Mein Schatten winkt mir zur Begrüßung freundlich zu.

Sonntag, 25. Dezember 2016

Im Blaubeerwald

Als es gegen 13 Uhr endlich aufhörte zu regnen, haben wir uns auf den Weg gemacht – zu einer langen Tour mit den Hunden durch den Blaubeerwald, der auch jetzt im Winter schön ist. Wie nicht anders zu erwarten, sind wir unterwegs niemandem begegnet. Klar, die meisten Leute saßen um diese Zeit in großer Runde am Esstisch, um Gänse oder andere Tiere zu verspeisen. So hatten wir den Wald mal wieder ganz für uns allein und konnten die wundervolle Ruhe genießen.

Marion mit Fiene, Fyffes und Fussel im Blaubeerwald.

Samstag, 24. Dezember 2016

Schöne Bescherung

Wie friedlich und entspannend Weihnachten doch sein kann, wenn man sich aus dem ganzen Trubel heraushält! Statt vormittags in einem überfüllten Supermarkt den Einkaufswagen zu beladen und stundenlang an der Kasse anzustehen, haben wir lieber in aller Ruhe gefrühstückt und sind dann zu einer schönen Tour mit den Hunden gestartet. Gemäß der Wetterprognose hatten wir uns auf Regen eingestellt, aber dann fiel unterwegs kein einziger Tropfen und zeitweise schien sogar die Sonne. Eine schöne Bescherung, besser als jedes Geschenk unter dem Weihnachtsbaum (den wir uns übrigens lieber lebendig im Wald angucken als abgehackt im Wohnzimmer).

Hinter der Birke mit den beiden, zum V gespreizten Stämmen ist doch tatsächlich blauer Himmel zu sehen.

Freitag, 23. Dezember 2016

Ein Schneeball ohne Schnee

Obwohl wir selbst nicht Weihnachten feiern, wollen wir es doch nicht versäumen, allen frohe und vor allem friedliche Weihnachten zu wünschen. Wir tun das mit einem Foto, das auf den ersten Blick überhaupt keinen Bezug zu Weihnachten hat. Und doch erinnert es uns ein wenig an die roten Kugeln, die man an den Weihnachtsbaum hängt.

Die Beeren würden sich doch auch als Bio-Baumschmuck gut machen, oder?
Obwohl sie rot sind, handelt sich es sich bei ihnen um tatsächlich um Schneebälle – auch das ist nicht unbedingt offensichtlich. Genauer gesagt sind es die Früchte des Gewöhnlichen Schneeballs (Viburnum opulus), die im Graubraun des Winter für kleine Farbtupfer im Garten und am Wegesrand sorgen. Noch besser würden die kleinen, roten Schneeballbeeren im Schnee zur Geltung kommen,  aber man kann ja nicht alles haben. Bei den zu Weihnachten angekündigten Temperaturen im zweistelligen Bereich (bis +14 Grad!) sind die Aussichten auf weiße Weihnachten sowieso gleich Null – alle Jahre wieder.

Mittwoch, 21. Dezember 2016

Die Farbe des Winters

Wäre es nicht so kalt gewesen, hätte man fast glauben können, dass heute der Frühling begonnen hat. Die Gründüngung auf den Feldern hat durch den Frost zwar gelitten, aber dafür hat das Wintergetreide schon kräftig grüne Teppiche gebildet. Aber in Zeiten des Klimawandels ist ja sowieso nicht mehr Weiß, sondern Grün die Farbe des Winters. Wer weiße Weihnachten haben will, sollte lieber seine Sachen packen und in kältere Regionen dieses Planeten flüchten.
Leider war das schöne Wetter nur von kurzer Dauer. Ab morgen soll es wieder nass und grau werden, und das bei deutlich höheren Temperaturen. Aber es gibt dennoch einen Lichtblick: Ab heute (Wintersonnenwende) werden die Tage wieder länger.

Grün sind schon die Felder – und der Frühling beginnt. Nein, auch wenn es heute so aussah: Bis dahin müssen wir uns noch drei Monate gedulden.

Montag, 19. Dezember 2016

Winterlicher Genuss – vegan und regional

Kochen und Backen haben naturgemäß viel mit Mathematik zu tun, allein schon wegen der vielen Mengenangaben. Aber noch ein mathematisches Phänomen scheint sich damit zu verbinden: Auch wenn die Reihe der Kochbücher im Regal lang und länger wird, heißt das längst noch nicht, dass wir die Rezepte daraus auch tatsächlich in unser Kochrepertoire aufnehmen. In diesem Zusammenhang von umgekehrt proportional zu sprechen, – also je mehr Vielfalt im Bücherregal, je mehr Einfalt im Topf –, wäre dann doch übertrieben, aber bei vielen Rezepten bleibt es bei einem alles oder mehr noch nichts verheißenden »Man-Könnte-ja-mal« ...
Das ist jedenfalls meine Erfahrung mit Kochbüchern, aber es gibt zum Glück Ausnahmen. Miriam Emmes und Daniela Friedls »Regionale Winterküche – soja- und weizenfrei, vegan« ist eine solche Ausnahme. Apfel, Schwarzwurzel, Wirsing und selbst Wacholderbeere – allesamt auch jetzt im Winter aus regionalem Anbau oder sogar noch aus dem eigenen Garten verfügbar – werden ohne großen Schnickschnack zu gleichermaßen Augen und Gaumen ansprechenden und trotzdem alltagstauglichen Gerichten verarbeitet. 
Der "Vorteig" für das Apfelbrot muss über
Nacht ruhen.
Das würzig-süße Apfelbrot mit Dinkelmehl, geriebenen Äpfeln, Nüssen und Trockenobst haben wir in zwei Tagen gleich zwei Mal gebacken. Das will etwas heißen. So lecker und unkompliziert verheißen auch all die anderen Rezepte zu sein, angefangen beim warmen Pilzsalat bis hin zum Birnen-Zwiebel-Schmalz mit Zwischenstationen bei Rosenkohl und Maroni oder Flammkuchen mit Rotkohl.
Der Satz »Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah« findet hier seine kulinarische Bestätigung. Immer mehr Menschen möchten nicht zuletzt aus ökologischen Gründen regional und  saisonal essen, können aber mit den dazugehörigen traditionellen Rezepten nicht mehr viel anfangen, dieses Kochbuch aber hat das Zeug dazu, neue Klassiker zu schaffen, die geänderten Ernährungsgewohnheiten wie selbstverständlich Rechnung tragen.
Hier die Daten zum Buch:
Miriam Emme und Daniela Friedl, »Regionale Winterküche – soja- und weizenfrei, vegan«, 160 Seiten, 88 Farbfotos, gebunden, Verlag Eugen Ulmer,  19,90 Euro, ISBN 978-3-8001-0841-1. 

Besonders lecker schmeckt das nach dem Rezept aus dem Buch "Winterküche" gebackene Apfelbrot zum Sonntagnachmittagskaffee – statt Kuchen.

Samstag, 17. Dezember 2016

Weiß überzuckert

Auf dem Weg zur Post komme ich am Rand des Ortes, in dem sich die Postagentur befindet, an einem Wohngebiet vorbei, das durch einen Wall von der Straße abgeschirmt wird. Der Radweg führt direkt an dem Wall entlang, der mit verschiedenen Wildbeerensträuchern bepflanzt ist. Bislang noch nicht aufgefallen war mir, dass Teile des Walls mittlerweile großflächig von Efeu bedeckt sind. Wahrscheinlich bemerkte ich den Efeu heute nur deshalb, weil er vom Frost weiß "überzuckert" worden war und daher besonders reizvoll aussah:


Auch sehr attraktiv fand ich die Hagebutten, die an einem der Wildrosensträucher in unmittelbarer Nähe hingen und ebenfalls einen zarten, weißen Überzug bekommen hatten:


Dienstag, 13. Dezember 2016

Wald im Weihnachtsmodus

Bloß kein Stress, bloß keine Hektik, gerade nicht in der Vorweihnachtszeit, wenn der Kaufrausch fröhliche Feste feiert. Dann doch lieber hinaus in die Natur, Ruhe tanken und frische Luft atmen. Offensichtlich kann man aber gar nicht weit genug gehen, um dem Weihnachtsrummel zu entgehen. Nicht, dass da plötzlich ein Glühweinstand im Wald am Wegesrand aufgebaut gewesen wäre, aber eine kleine Buche – noch in ihrem herbstlich-braunen Blätterkleid – zieht inmitten großer Kiefern den Blick auf sich. Und sofort drängt sich ein Bild auf: Die sieht doch aus wie ein kleiner Weihnachtsbaum!
Die kleine Buche hat braune Blätter statt grüner Nadeln – und sieht dennoch ein
wenig wie ein Weihnachts
baum aus.
Offensichtlich ist auch der Wald schon voll im Weihnachtsmodus und wir gleich mit, sonst hätten wir wahrscheinlich "nur" eine kleine, kegelförmige Buche gesehen und nicht gleich den Weihnachtsbaum. Aber hier scheinen wirklich nur noch ein paar rote Kugel und Kerzen zu fehlen ...

Sonntag, 11. Dezember 2016

Ein trüber und trotzdem toller Tag

Trotz des trüben Wetters jeute war es schön, draußen zu sein. Hier machen wir gerade eine kleine Pause.
Nicht einen einzigen Menschen haben wir heute auf unserer Zwölf-Kilometer-Tour mit den Hunden getroffen. Bei dem Wetter war das auch kein Wunder. Denn es hat sich ja leider immer noch nicht herumgesprochen, dass es kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung gibt. 
Uns konnte der Regen an diesem trüben und trotzdem tollen Tag ebensowenig die gute Laune verderben wie den Hunden, die ihre Regenmäntel übergeworfen hatten. 
Nach etwas mehr als der Hälfte der Tour machten wir auf einer Bank eine kleine Pause, genossen schwedischen Glögg (alkoholfrei) aus der Thermosflasche und vegane Kekse, während sich Fyffes, Fussel und Fiene über ein paar Hundekuchen freuten. 
Und als wir gut gestärkt unsere Wanderung fortsetzen, blitzte doch für einen Moment tatsächlich etwas Blau am Himmel.


Samstag, 10. Dezember 2016

Nur das Krächzen der Krähen ...

Krähenbaum vor trüber Spätherbstkulisse. 
Na, das wollte ja heute gar nicht richtig hell werden, und so fuhren wir an disem feuchten, trüben Tag heute schon gegen Mittag mit eingeschalteten Scheinwerfern im Dämmerlicht. Als dann auch noch links am Rand der einspurigen Straße, die sich durch Ackerland windet, einen einzeln stehenden Baum entdeckten, denen sich ein großer Trupp Krähen als Rastplatz ausgesucht hatte, kamen wir uns ein bisschen vor wie in einem Gruselfilm. Als wir anhielten und den Motor des Wagens abstellten, war außer dem Krächzen der Krähen weit und breit kein Laut zu hören, obwohl das Dorf schon in Sichtweite war. Wir kurbelten das Seitenfenster herunter – zum Glück sind wir dazu noch kräftig genug und brauchen deshalb kein Auto mit elektrischen Fensterhebern – und ließen diesen besonderen Moment auf uns wirken.

Freitag, 9. Dezember 2016

Leuchtender Lichtfleck

"Null Sonnenstunden" lautet die Prognose für dieses Wochenende. Zum Trost gibt es deshalb an dieser Stelle einen kleinen Lichtblick, aufgenommen am vergangenen, supersonnigen Wochenende. Hier brechen sich die Strahlen der Sonne Bahn durch die Baumkronen und werfen einen Lichtfleck auf den ansonsten dunklen Waldboden.

Spot an! Die Sonne zaubert einen leuchtenden Lichtfleck auf den Waldboden. 

Donnerstag, 8. Dezember 2016

Lauter Wichtel im Wald

Hat sich dort eine Fee zwischen altem Laub und trockenem Geäst versteckt? Oder ist es ein Wichtel, der da am Waldboden hockt? Auch Assoziationen mit Zuckerwatte oder einem Weihnachtsmannrauschebart kommen einem in den Sinn, geht man an frostigen Tagen durch den Wald und sieht zentimeterlanges "Haar" aus heruntergefallenen Ästen wachsen.
Es gibt Pilze, die ähnlich aussehen, doch das "Feenhaar" hat eine andere Entstehungsgeschichte: Zunächst muss es viel regnen, damit sich das vormals trockene Holz bis zur Sättigungsgrenze vollsaugen kann, danach müssen die Temperaturen fallen, aber bitte schön langsam. Dann passiert es nämlich, dass das aus dem Holz an der Oberfläche austretende Wasser gefriert, von unten drückt weiteres Wasser empor, das ebenfalls gefriert, und so werden die "Haare" aus feinsten Eiskristallen lang und länger.

Schnee? Nein, der Schein trügt.
Ihre feine, zarte Struktur verdanken sie den winzigen Poren im Holz, aus denen das Eis förmlich herauswächst, so wie Zahnpasta aus einer Tube kommt – als langer Strang. Fällt die Temperatur schnell und tief, dann wird es nichts mit dem Zauber, weil der Ast sofort durchfriert und somit kein Wassertransport mehr stattfindet.
Aber die Vorstellung, dass im Wald lauter Wichteln und Feen wohnen, deren Haar hier und dort hervorlugt, die hat etwas Märchenhaftes. Genau richtig für romantische Spaziergänger ...
Der Polarforscher Alfred Wegener soll übrigens einer der ersten gewesen sein, der das Phänomen der Eiswolle beschrieben hat, auch ihm war es bei einem Spaziergang ins Auge gefallen.

Dienstag, 6. Dezember 2016

Lieber doch nicht in die Regenbogenpresse

Wir lieben Regenbögen – wo dieser die Erde "berührt",
liegt, versteckt hinter den Bäumen, unser Hof –, aber
ge
genüber der Regenbogenpresse sind wir doch lieber
etwas 
zurückhaltend. 
Durch die Geschichte in der "ma vie" über uns und unsere lieben Tiere aufmerksam geworden, meldete sich gestern eine Redakteurin der Zeitschrift "Bild der Frau" bei uns. Sie würde gerne in "Bild der Frau" eine Geschichte über uns veröffentlichen, schrieb sie. Das Thema wäre: „Dann  habe ich es einfach gemacht“.  Sie suche, so die Redakteurin weiter, dafür Frauen, "die sich einen Traum erfüllt haben und erzählen, warum es gut tut, dass auch zu wagen". Sie würde sich riesig freuen, wenn wir uns bei ihr melden würden und wir am Telefon die Details besprechen könnten.
Ja, wir haben uns heute gemeldet. Allerdings nicht, um zuzusagen, sondern um zum Ausdruck zu bringen, dass wir uns in der Regenbogenpresse wahrscheinlich nich so gut aufgehoben fühlen würden.
Es wird also keine Geschichte über uns in "Bild der Frau" geben. Die Enttäuschung darüber dürfte allerdings bei den meisten von Euch nicht so groß sein, denn Ihr gehört doch wahrscheinlich sowieso nicht zur Zielgruppe der "bunten Blätter" und greift allenfalls beim Arzt im Wartezimmer mal zu einer dieser Zeitschriften.
Wir freuen uns durchaus über Anfragen von anderen Medien, die eine Geschichte über uns bringen wollen. Aber das Medium muss auch zu uns passen.

Montag, 5. Dezember 2016

Pfeifenputzer?


Was ist das? Sieht doch genau so aus wie ein Pfeifenputzer, oder? Nein, es ist ein Weidezaundraht, an dem sich wunderschöne Eiskristalle gebildet haben, die in der Sonne glitzern. Mittwoch soll es wieder wärmer werden, dann wird dieses vergängliche Kunstwerk der Natur schnell wieder verschwinden.

Sonntag, 4. Dezember 2016

Still sein wird belohnt

Auch am zweiten Adventssonntag sind wir lieber in den Wald als auf den Weihnachtsmarkt gegangen, und wir haben das nicht eine Sekunde bereut. Im Gegenteil: Wenn alle anderen auf den Weihnachtsmärkten herumhängen, haben wir den Wald ganz für uns allein. Und da wir nicht die ganze Zeit lang quatschen, sondern die Stille genießen, haben wir fast bei jeder Tour das Glück, den einen oder anderen menschenscheuen Waldbewohner beobachten zu können. Mal ist es ein Hirsch, mal ein Hase, mal ein Wildschwein. Am vergangenen Sonntag war es ein Fuchs, der vor uns über die Moorwiese lief  – leider war ich mit der Kamera nicht schnell genug, um ein Foto von ihm zu machen –, und diesmal standen zwei Rehe vor uns auf dem Waldweg:

Da hatten die beiden Rehe aber Glück, dass der Hochsitz nicht besetzt war.

Samstag, 3. Dezember 2016

Eisäpfel

Da wir es immer noch nicht geschafft haben, alle unsere Apfelbäume zu beernten, hängen noch einige Winteräpfel an den Bäumen. Gefrostet sehen sie durchaus attraktiv aus, finden wir.

Wie in Puderzucker gewälzt: Die noch an den Bäumen hängenden Winteräpfel haben einen frostigen Überzug bekommen.

Freitag, 2. Dezember 2016

Eine Frage der Wahrnehmung

Ich will nicht den Begriff "Achtsamkeit" bemühen, der so alt ist wie die buddhistische Lehre, aber in jüngster Zeit geradezu inflationär gebraucht wird, um einmal mehr deutlich zu machen, worum es uns in diesem Blog (unter anderem) geht, nämlich darum, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen, in der die Menschen nur ein Teil des Ganzen sind. Deshalb lenken wir in unseren Blogbeiträgen den Blick immer wieder auf die kleine, faszinierende Welt links und rechts des Wegesrandes. Wer sich auf die Umwelt einlässt und mit offenen Augen unterwegs und in Gedanken nicht woanders ist, entdeckt jeden Tag etwas Neues, Interessantes und Faszinierendes. Zum Beispiel diese Baumgruppe, die ich vor wenigen Tagen am Rand des Ochsenmoores fotografiert habe:

Nichts Besonderes und doch faszinierend: Baum-Ensemble am Wegesrand. Mit den beiden Eichen an den Seiten wirkt die dreistämmige Birke wie eingerahmt.  
Eine dreistämmige Birke, links und rechts flankiert von jeweils einer Eiche – ist das nicht eine schöne, harmonische "Komposition"?! Mich hat sie begeistert, vor allem im warmen Licht der tief stehenden Sonne. Ist das eigene Wahrnehmungsvermögen schlecht entwickelt oder verkümmert, wird man solche kleinen, eigentlich unscheinbaren Entdeckungen gar nicht machen. Es lohnt sich also, das Wahrnehmungsvermögen zu schärfen. Achtsamkeitsübungen können dabei helfen. Man muss ja nicht gleich ein Seminar besuchen. 

Donnerstag, 1. Dezember 2016

Obst ist kein Ersatz für Gemüse

Für eine schnelle Gemüsemahlzeit darf es auch gerne
einmal 
Tiefkühlgemüse sein. "Aufpeppen" lässt es sich
durch 
frische Zutaten wie in diesem Fall durch ein Bund
Frühlingszwiebeln, die in Ringe geschnitten in die
Gemüse
pfanne gegeben wurden. 
In der "Welt" von vorgestern las ich heute – ich komme nicht immer dazu, alles Interessantes aus drei Tageszeitungen gleich am Erscheinungstag zu lesen – ein bemerkenswertes Interview. Professor Dr. Andreas Pfeiffer, Endokrinologe und Ernährungsmediziner an der Charité Berlin, wurde zum Ernährungsverhalten der Deutschen befragt. Anlass war eine OECD-Studie, der zufolge die Deutschen beim Gemüsekonsum in der EU ganz weit hinten liegen. Nur in Rumänien und den Niederlanden essen noch weniger Menschen täglich Gemüse. Spitzenreiter in Europa sind beim Gemüseverzehr die Griechen, Italiener, Kroaten, Slowenen, Belgier, Briten und Iren. Dass in England doppelt so viele Menschen täglich Gemüse essen wie in Deutschland, hätte ich, ehrlich gesagt, nicht gedacht, gilt doch die englische Küche nicht unbedingt als die beste.
Ich will hier nicht das ganze Interview nacherzählen, denn es enthält vieles, was längst allgemein bekannt ist, zum Beispiel dass die Deutschen zu viel Brot und Nudeln essen (der übermäßige Fleischkonsum wurde in dem Interview nicht thematisiert). Aber eine Aussage des Ernährungsmediziners sollte an dieser Stelle nicht verschwiegen werden: Obst ist kein Ersatz für Gemüse! Bei Obst sollten wir wegen des hohen Fruchtzucker-Anteils zurückhaltender sein.
Mit dem Smoothie-Boom ist der Obstkonsum hierzulande gestiegen, aber wirklich gesund sind nur die grünen Smoothies, die einen hohen Gemüseanteil haben. Im Winterhalbjahr bieten sich dafür zum Beispiel Grünkohl und Feldsalat an. Reine Obstsmoothies sind dagegen wahre Zuckerbomben.

Mittwoch, 30. November 2016

Bonsai-Weihnachtsbaum

Der eine Baum geht, der andere kommt: Eine kleine Fichte steht auf einem Baumstumpf.
Sieht sie nicht aus wie ein Bonsai-Weihnachtsbaum, die kleine Fichte? Das Besondere an ihr ist, dass sie erhöht auf einem Baumstumpf steht, buchstäblich aus diesem herauswächst. Ein schönes Symbol für den Kreislauf des Lebens und ein Hingucker obendrein. Würde sie nicht auf dem Baumstumpf thronen, hätte ich sie wahrscheinlich gar nicht beachtet, denn junge Fichten in ihrer Größe gibt es viele am Waldrand. Aber nur diese eine erhebt sich selbstbewusst aus der Masse.

Dienstag, 29. November 2016

Wer zu spät kommt, sieht keine Sonne mehr

Eigentlich hätte ich heute gar nicht zum Einkaufen fahren müssen, doch nachdem ich im Radio die Wettervorhersage gehört hatte, die für morgen Schneeregen und Sturmböen ankündigte, schwang ich mich am Nachmittag kurzentschlossen aufs Fahrrad und machte mich auf den Weg in den fünf Kilometer entfernten Hauptort unserer Samtgemeinde. Liebe Sonne und Kälte als Schmuddelwetter! Auf dem Hinweg hatte ich die Sonne im Rücken – und freute mich schon auf den Rückweg. Aber als ich aus dem Supermarkt kam, war die Sonne schon untergegangen und es wurde bereits dunkel. Wer hatte an der Uhr gedreht, war es wirklich schon so spät? Ich guckte erst aufs iPhone-Display, das mir 16:05 Uhr anzeigte, und dann auf den Himmel, wo der glutrote Sonnenball gerade hinter dem Waldrand verschwand. Da hatte ich mich wohl wieder einmal verrechnet, hätte lieber eine halbe Stunde früher zum Einkaufen starten sollen. Immerhin konnte ich mich auf der Rückfahrt mit einem schönen Himmelsaquarell trösten, das aussah wie das Werk eines genialen Malers, der nur wenige, schnelle Pinselstrichen benötigt, um auf großer Leinwand ein Bild zu erschaffen, das den Betrachter geradezu überwältigt.
Aber nicht nur der Blick zum Himmel lohnte sich. Am Boden breitete sich Nebel aus. Wie ein Wolkenteppich schwebte dieser vor der vom letzten Tageslicht spärlich beleuchteten Scherenschnitt-Szenerie.

Um 16:21 Uhr, exakt eine Viertelstunde nach Sonnenuntergang, wirkte der Himmel heute wie von Künstlerhand gemalt. Am Boden waberte derweil Nebel.

Montag, 28. November 2016

Über Nacht versilbert

Das braune, welke Laub ist über Nacht "versilbert" worden.
Wie schön doch welkes Laub sein kann! Gut, dass wir es noch nicht zusammengeharkt haben. Nachdem es in der Nacht knackig kalt war, sah das Laub gegen Morgen aus, als wäre es mit Zucker bestreut worden. Die Eiskristalle haben die Blätter in kleine, silbrig glänzende Kunstwerke der Natur verwandelt. Und wenn wir darüber laufen, raschelt es nicht mehr, sondern es knirscht.

"Frozen maple leaf" nenne ich dieses kleine Kunstwerk der Natur.



Sonntag, 27. November 2016

Schöner Überfall der maskierten Kaltfront

"Goldene" Lärche vor tiefblauem Himmel – so schön
kann der November sein!
Ehrlich gesagt, was eine "maskierte Kaltfront" ist, wussten wir bislang nicht, auch vom "skandinavischen Föhn" hatten wir noch nie gehört. Weil der "Wettermann" im Fernsehen bislang nie Werbung gemacht hat, kann es sich kaum um ein im hohen Norden hergestelltes Elektrogerät handeln, so viel war klar. Wenig später lieferte er die Erklärung: Wenn polare Kaltluft über die skandinavischen Gebirge zieht, sinkt sie an der abgewandten Seite in die Tiefe, trocknet dabei und setzt einen vorübergehenden warmen Luftstrom in Gang, schiebt Wolken einfach beiseite.
So dröge sind die reinen Fakten, die uns heute einen wunderschönen Tag beschert haben. Die "maskierte Kaltfront" ließ die Sonne den ganzen Tag scheinen und der Himmel leuchtete in strahlendem Blau. Vor diesem Hintergrund sahen die letzten Herbstblätter an den Bäumen besonders orange aus, wirkten die Lerchen mit ihren gelben Nadeln wie Fackeln im Wald.
Die Hunde freuten sich auch, weil diese sonntägliche Wandertour besonders lang war – wir wollten gar nicht so recht nach Hause zurück ...
Bei so herrlichem Wetter hätten wir eigentlich mit mehr Sonntagsspaziergängern gerechnet, aber außer einem Radfahrer, zwei Forstleuten und einem älteren Ehepaar trafen wir niemanden. Wahrscheinlich habe all die anderen den ersten Glühwein auf irgendeinem Weihnachtsmarkt getrunken – uns soll‘s recht sein!

Bei dem phantastischen Novemberwetter konnten wir heute den weiten Blick vom Hässelberg übers Ochsenmoor genießen.

Samstag, 26. November 2016

Wie in Watte gepackt

Wenn die Sonne nicht scheint, kann der Herbst ziemlich grau sein. Aber grau ist nicht gleich grau. Im Gegensatz zu dem deprimierend düsteren Grau an Regentagen war das Grau heute eher hell und freundlich. Die Landschaft war in dichten Nebel gehüllt, der wie ein Weichzeichner wirkte und nicht nur die Farben, sondern auch die Geräusche zu dämpfen schien. Fast kam es uns so vor, als wäre draußen alles in Watte gepackt.

So wie heute lassen wir uns das herbstliche Grau gefallen. Das Foto entstand aus dem fahrenden Auto durch die Windschutzscheibe. Wir waren gerade auf dem Rückweg vom Einkaufen im Nachbardorf.



Dienstag, 22. November 2016

Eine gelungene Überraschung

Der Adventskalender lädt dazu ein, jeden Tag bis Weihnachten eine andere Teesorte zu probieren.
Am meisten freut man sich doch über Geschenke, die ganz ohne einen Anlass (wie zum Beispiel Geburtstag oder Weihnachten) kommen. Heute durfte ich mich einmal mehr über eine gelungene Überraschung freuen. Es klingelte. Eine Freundin stand vor der Tür und überreichte mir als Einstimmung auf die Weihnachtszeit einen selbstgebastelten Adventskalender. Er ist so einfach wie genial und ökologisch obendrein. Er besteht aus einer runden Pappscheibe mit Loch in der Mitte. Auf der Scheibe sind 24 wiederverwertbare Wäscheklammern aus Holz angeordnet. Jede der Klammern hält einen Teebeutel mit einer anderen Teesorte – alle von meiner Lieblingsmarke Pukka. Ich trinke jeden Abend eine ganze Kanne Pukka-Tee, aber fast immer nur die Sorte "Süßholz und Zimt". Dank des Adventskalenders kann ich mich jetzt einmal unverbindlich durch das gesamte Sortiment trinken und werde dabei gewiss noch einige andere leckere Sorten entdecken. Danke, liebe Sabine, über diesen Adventskalender habe mich wirklich sehr gefreut.
Und ich schäme mich auch gar nicht, hier Werbung für Pukka zu machen. Es sind einfach die besten Bio-Kräutertees, die ich je getrunken habe. Außerdem hat der Hersteller, die englische Firma Pukka Herbs Ltd. mit Sitz in Bristol, einen ganzheitlichen Ansatz. Bio sind nicht nur die verwendeten Kräuter, sondern auch die Baumwollfäden der Teebeutel. Die Verpackungen sind aus Recyclingpapier und mit Pflanzenfarben bedruckt, die Teebeutel kommen ohne Metallklammer aus und sind somit vollständig kompostierbar, und last but not least hat Pukka meiner Meinung nach einfach das schönste Verpackungsdesign.
Ich weiß, dass viele Leute Teebeuteltee generell ablehnen, weil loser Tee natürlich noch ökologischer ist. Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass loser Tee schneller sein Aroma verliert und man ihn außerdem etwas großzügiger dosiert, sodass man deutlich mehr davon verbraucht, was angesichts des hohen, aber für die Qualität durchaus angemessenen Preises von Pukka-Tee auf Dauer doch etwas kostspielig wäre.

Sonntag, 20. November 2016

Bitterer Nachgeschmack

Wie schön anzusehen: Ein paar Blätter haben sich in ihrem Fall in der Zwillingsastgabel des großen Walnussbaums verfangen und sind dort liegengeblieben. Eine winzige Sorge – oder Arbeit – weniger, denn das meiste Laub hat es bis auf den Boden geschafft oder verstopft doch nun wenigstens die Dachrinnen.
Im späten Herbst, wenn die vorwitzigen Eichhörnchen, deren Ankunft wir immer sehnlichst erwarten, längst die Ernte abgeschlossen haben, bleibt für uns der "Rest" übrig. Der Rest besteht aus gefühlten mehreren Tonnen fein säuberlich miteinander verklebter, nasser und glitschiger Walnussbaumblätter, die einen bitterwürzigen und Sinne umnebelnden Duft verbreiten. Es ist jedes Jahr aufs Neue eine Strafarbeit, Steinplatten, Wege und die Erde rundherum um alle sonstigen grünen Bewohner unseres Innenhofs von dieser erstickenden Decke zu befreien.

Der Nussbaum in unserem Innenhof ist schön, aber das braune, übel riechende Laub zu beseitigen, ist alle Jahre wieder eine Strafarbeit.
Wir sind die Letzten, die jedem heruntergefallenen Blatt mit einem Laubsauger hinterherjagen, doch wo Walnussblätter liegen, wächst kein Gras mehr und auch sonst nichts. Es scheint, als wolle der raumgreifende Baum sichergehen, dass kein anderes Gewächs in seinem nächsten Umkreis Fuß fasst und sei es nur etwas so Zartes wie ein kleines Veilchen.
Also bleibt nur, sich an die Eichhörnchen zu erinnern, wie sie von Ast zu Ast springen, Nüsse ernten und oft genug hoch oben im Baum gleich genüsslich zu verspeisen. Dieses Bild tröstet und erinnert uns daran, warum wir unsere Walnuss trotz allem doch so gern mögen, während wir etwas angewidert den Laubsack füllen, wieder und wieder, bis wir so nach und nach den Innenhof freigelegt haben.
Ohne schützende Laubdecke muss trotzdem kein Strauch und kein Pflänzchen überwintern, dafür sorgt die große Eiche, die ihr Laub fein verteilt über Wochen und Monate herabrieseln lässt und erst im nächsten Frühjahr komplett kahl sein wird. Aber ihrem Blätterregen schauen wir gänzlich gelassen entgegen ...

Samstag, 19. November 2016

In die Binsen gegangen

Heute sind wir in die Binsen gegangen. Das ist uns schon öfter passiert und auch gar nicht so tragisch, wie es klingt. Die Redewendung "In die Binsen gehen" steht für verloren gehen oder fehlschlagen. Sie kommt aus der Entenjagd. Wenn sich die Enten ins Röhricht (umgangssprachlich: die Binsen) flüchten oder getroffene Vögel ins Röhricht fallen, sind sie für den Hund nicht mehr auffindbar und somit verloren.
Wir sind zum Glück nicht sprichwörtlich, sondern buchstäblich in die Binsen gegangen. Wir waren wieder einmal im Moor – und haben uns diesmal erstaunlicherweise einmal keine nassen Füße geholt, obwohl das Wasser auf den Moorwiesen knöchelhoch stand und auch die wenigen Wege, die es dort gibt, ziemlich matschig waren.
Im Frühling und Sommer meiden wir das Moor – aus Rücksicht auf die dort brütenden Vögel und die zahlreichen anderen Tiere, die dort ihren Nachwuchs aufziehen. Nur im Herbst und im Winter streifen wir durch das Moor, das nur rund einen halben Kilometer hinter unserem Haus beginnt, und genießen dort die weite Landschaft und die Ruhe. Obwohl es von Entwässerungsgräben durchzogen und größtenteils in Weideland umgewandelt ist, hat sich das Moor noch etwas Wildnischarakter bewahrt.

Auf den feuchten Moorwiesen gibt es großflächige Binsenbestände.

Freitag, 18. November 2016

Elfenhaar?

Im grauen, trüben November ist es gar nicht so einfach, draußen schöne Fotomotive zu finden. Vielleicht gucke ich deshalb noch genauer hin als sonst. Auf einer kleinen Fotopirsch entdeckte ich an einer Birke ein grünes Etwas, das mir vorkam wie Elfenhaar. Wer sagt denn, dass das immer golden sein muss!?

"Elfenhaar" an einem mit Flechten besetzten Birkenzweig.
So ein Zufall: Gerade bekomme ich eine Werbemail eines Kameraherstellers, die mich auffordert: "Fotografieren Sie die Magie Ihrer Umgebung". Das habe ich schon getan (siehe oben).

Dienstag, 15. November 2016

Getrübte Idylle

Es ist schön, den Vögeln am Futterhaus zuzusehen, wie sie schwirrend heranrauschen und mit kerniger Beute in den Zweigen des Apfelbaumes verschwinden, wo die Mahlzeit beginnt. In diesen Tagen ist mein Blick aber auch ein bisschen sorgenvoll. Ein Futterhaus ist im übertragenen Sinn nicht nur ein gedeckter Tisch, sondern eben auch ein Ort, an dem sich viele Vögel treffen, die sich sonst  wahrscheinlich nicht so häufig über den Weg fliegen. 
So aber speisen Buch- und Grünfinken, die Kleiber, die Weiden-, Blau- und Kohlmeisen gemeinsam. Und jeden Tag werden neue Meldungen über die grassierende Vogelgrippe bekannt.Unser mit Sonnenblumenkernen gefülltes Futterhäuschen soll den Tieren helfen, gut über den Winter zu kommen, könnte es jetzt auch zum Ansteckungsort werden? Bislang scheint jedoch alles gut zu sein, kein Vogel sieht kränklich aus, keiner liegt tot im Garten. Das bleibt hoffentlich auch so, denn eine Stallpflicht für unsere kleinen wild lebenden Freunde, die ist keine Option. 

Die Meisen sind noch munter. Hoffentlich bleiben sie von der Vogelgrippe verschont.

Sonntag, 13. November 2016

Neue Pfade finden

Diesen breiten Damm durchs Moor kennen wir gut,
aber 
links und rechts des Weges gibt es noch so
manchen fremden 
Pfad zu entdecken.
Wir können es kaum erwarten, die Hunde auch nicht: hinaus, hinaus! Die Sonne scheint, es ist kalt, hier und da liegt noch etwas Schnee. Wir kennen die Wege rund herum, aber eben doch nicht alle. Die Landschaft, die einst Moor war und auch heute noch ziemlich feucht und zum Teil nahezu undurchdringliches Dickicht ist, wird zum riesengroßen Puzzle: Wälder, Baumgruppen, Bäche, Wiesen ergeben Stück für Stück das Gesamtbild.
In unseren Köpfen zeichnen wir unsere eigene Landkarte. Warum treffen wir auf unserem Rundlauf nie auf den Weg, der doch auch hinunter in die Moorwiesen führt, ist er wohl zugewachsen? Dieses Rätsel lässt uns nicht los, schließlich ergibt jeder neue Weg neue Möglichkeiten, die Feldmark zu erkunden, zu neuen Stellen vorzudringen und aus neuem Blickwinkel alles zu sehen. Und obwohl wir schon so oft hier oder dort langgegangen sind, reicht manchmal ein umgestürzter Baum, um einen verlorenen und scheinbar im Nirgendwo verschwundenen Pfad wieder zu entdecken.
Vielleicht haben wir heute nur aufmerksamer geschaut, vielleicht hatte der Schnee Brombeergestrüpp zu Boden gedrückt, jedenfalls entdeckten wir den Endpunkt des Weges, den wir bislang für eine Sackgasse gehalten hatten und deshalb nie gegangen waren.

Samstag, 12. November 2016

Lametta am Baum

Ja, ist denn schon wieder Weihnachten? Noch nicht ganz, aber auf unserer heutigen Tour mit den Hunden entdeckten wir am Waldrand schon die ersten weihnachtlich mit Lametta geschmückten Weihnachtsbäume. Besonders gefreut hat uns, dass kein silbrig glänzendes Stanniollametta oder die heutzutage übliche Billig-Variante aus metallisiertem Kunststoff verwendet worden ist, sondern natürliches Lametta, das in reinstem Weiß erstrahlt und, wie wir finden, auch viel edler wirkt als die künstliche Variante.
Bei näherer Betrachtung entdeckten wir auch, wer die Urheber des weihnachtlichen Baumschmucks waren: Spinnen.

Eigentlich mögen wir kein Lametta am Weihnachtsbaum, aber mit diesem Naturprodukt
könnten wir uns durchaus anfreunden.

Freitag, 11. November 2016

Sonne und schmelzender Schnee

Endlich wieder Sonne und blauer Himmel! Das tat gut! Obwohl es so kalt war, schaffte es die Sonne, den Schnee zu schmelzen, und das war ein bisschen schade. Aber man kann ja nicht immer alles, was schön ist, gleichzeitig haben, und der Winter hat schließlich noch gar nicht begonnen. Immerhin ist im Schatten noch etwas Schnee liegen geblieben.

Nur im Schatten liegt nach dem sonnigen Tag heute noch etwas Schnee.
Und so schön, wie der Tag war, klang er auch aus – mit einem herrlichen Sonnenuntergang. Kaum war der glutrote Ball hinterm Horizont verschwunden, sank die Temperatur rapide, und ich musste auf dem Rückweg von der Post kräftig in die Pedale treten, um nicht zu sehr zu frieren.

Winterlicher Sonnenuntergang bei Minustemperatur.



Dienstag, 8. November 2016

Der erste Schnee

Die Winteräpfel hängen noch am Baum – und tragen jetzt eine Schneemütze.
Ein bisschen Schnee hatten wir neulich schon in Schweden, aber heute ist das Tief aus Skandinavien auch bei uns in Norddeutschland angekommen und hat uns reichlich Schnee beschert. Allerdings keinen feinen Pulverschnee, sondern ein ziemlich nasse Pampe, die wahrscheinlich auch nicht lange liegen bleiben wird. Hauptsache, sie verwandelt sich über Nacht nicht Eis.
Nach einigen milden Wintern und dem vergangenen, der gar keiner war, gibt es in diesem Jahr vielleicht endlich wieder einmal einen richtigen Winter. Den könnten wir auch gut gebrauchen, schon allein aus Schutz vor der Tigermücke und anderem Getier, das in Folge des Klimawandels zu uns eingewandert ist – ebenso wie allerlei Pflanzenschädlinge, gegen die mehrere Tage anhaltender, knackiger Frost das beste Mittel ist.

Unser Gartenhaus im Schnee.

Montag, 7. November 2016

Leuchtende Lärchen


In unserer persönlichen Hitliste der einheimischen Bäume mit der schönsten Laubfärbung kommt gleich nach Ahorn und Buche die Lärche. Ihre nadelförmigen Blätter leuchten in der Sonne goldgelb, aber auch bei bedeckten Himmel, wie auf dem Foto oben, haben sie noch eine beachtliche Leuchtkraft.
Und wenn bald die ersten Herbststürme die Lärchen kahlgefegt haben werden, bleibt auf dem Waldboden ein weicher Nadelteppich zurück, dessen Farbe sich allmählich von Goldgelb in Fuchsbraun ändert.,

Sonntag, 6. November 2016

Graugrünes Wesen


Nanu, was ist denn das für ein seltsamer Igel auf dem Stein? Graugrün statt braun und gar nicht stachelig. Fiene und Fussel sind etwas irritiert und untersuchen vorsichtig das graugrüne Wesen. Da es sich aber nicht bewegt, verlieren sie schnell wieder das Interesse, und wir können unsere Wanderung fortsetzen.

Samstag, 5. November 2016

Ein Fall für den Pomologen?


Zitronen? Granatäpfel? Auch wenn diese Früchte auf den ersten Blick ziemlich exotisch aussehen, handelt es sich weder um Zitronen, noch um Granat-, sondern schlicht um Äpfel.
Auch wenn wir gerne Äpfel essen, mit der Apfelkunde, der Pomologie, kennen wir uns nicht aus, können nur ein paar Sorten unterscheiden, aber keine unbekannten bestimmen. Diese Äpfel, als Fallobst an einem Weg gefunden, müssten wegen ihrer ungewöhnlichen Form das Herz eines Pomologen höher schlagen lassen. Äpfel im Supermarkt ähneln sich in ihrer Form, wer in Gartenbüchern blättert, in denen alte und regionale Sorten beschrieben werden, kann ahnen, welche Geschmacks- und auch Formenvielfalt es bei dieser vermeintlichen Allerweltsfrucht zu entdecken gibt: Von runden Äpfeln ist da die Rede, aber auch von walzenförmigen, plattrunden, gerippten, hochkegeligen. Keine Ahnung, wie unsere Fundäpfel korrekt zu beschreiben wären, aber in Richtung kegelig wird es wohl schon gehen. 
Die Frage, um welche Sorte es sich hier handelt, können wir nicht beantworten. Aber nachher werden wir "unsere" Äpfel probieren und können dann wenigstens sagen, ob sie schmecken. Ihr Duft ist jedenfalls verheißungsvoll: süß und "apfelig" ... 

Freitag, 4. November 2016

Den Abend vergoldet

Der "goldene" Oktober lässt sich durchaus bis in den grauen November verlängern. Am einfachsten geht das mit stimmungsvoller Beleuchtung im Haus. Heute haben wir uns den Abend mit einem Mix aus verschiedenen Lichtquellen "vergoldet". Wir haben uns, wie fast jeden Abend in der dunklen Jahreszeit, mit Kerzen, Petroleumlampe und elektrischer Beleuchtung genau die Lichtstimmung "gebastelt", die nach einem regnerischen Herbsttag Balsam für die Seele ist und den November buchstäblich in einem anderen Licht erscheinen lässt - eine Art Wohlfühlen-Befunzelung.
Helles, weißes Licht kann zwar an dunklen Herbsttagen hilfreich sein, um morgens munter zu werden, aber abends wird Licht, das mehr Rot- als Blauanteile hat, als angenehmer und beruhigender empfunden. Deshalb haben die meisten Smartphones und Tablets auch eine Art Nachtmodus, in dem das Licht, das den Bildschirm beleuchtet,  von Kaltweiß auf Warmweiß umgeschaltet ist.


Mittwoch, 2. November 2016

Noch nicht von Winde verweht

Gut, dass die Buchen ihre Blätter länger festhalten als zum Beispiel der Ahorn, dessen Laub längst am Boden liegt. Jetzt, Anfang November, sind es vor allem die Buchen, die für leuchtende Farbtupfer im Wald und am Wegesrand sorgen. Für unsere Wandertouren wählen wir deshalb zurzeit vorzugsweise Buchenwälder oder zumindest mit Buchen durchsetzte Mischwälder. Hoffentlich dauert es noch eine Weile, bis auch das Buchenlaub buchstäblich vom Winde verweht sein wird.

Das Buchenlaub leuchtet auch, wenn die Sonne nicht scheint.

Montag, 31. Oktober 2016

Auf der Flucht

So, das war es dann wohl. Der schönste Monat des Herbstes ist vorbei, die Uhren sind auf Winterzeit zurückgestellt, und die Tage werden immer kürzer. Zum Ausklang des "goldenen" Oktobers gab es heute schon einen kleinen Vorgeschmack auf die grauen, trüben Novembertage. Kein Wunder, dass die Zugvögel flüchten und sich auf die lange Reise gen Süden machen. Ein Kranichschwarm nach dem anderen zog am Wochenende übers Moor hinweg. Die Kraniche, die jedes Jahr bei uns im Moor brüten und ihren Nachwuchs aufziehen, hatten allerdings keine Lust, sich den laut rufenden Artgenossen anzuschließen. Solange wir keinen Dauerfrost haben oder eine dichte Schneedecke die Futtersuche erschwert, gibt es außer der "inneren Uhr" eigentlich auch noch gar keinen Grund, das Weite zu suchen.


Sonntag, 30. Oktober 2016

Verkehrte Welt: Apfelblüte Ende Oktober

Liegt es am Klimawandel? Heute haben wir jedenfalls eine verkehrte Welt erlebt. Auf unseren Sonntagswanderungen kommen wir häufiger an einem Apfelbaum vorbei. Er ist nicht uralt, 15 Jahre vielleicht, steht an einer Ecke, wo ein Feldweg auf den anderen trifft. Irgendwann ist wohl mal jemand mit schweren Ackergerät dagegengekracht, deshalb steht er nun etwas schräg, ein dicker Ast liegt abgebrochen im Gras. Dieses Szenario kennen wir, doch etwas störte heute das Bild: Wir blieben wie angewurzelt stehen. Kann das sein? Neben roten Äpfeln trägt der Baum an seinen ansonsten schon seit Wochen blattlosen Ästen einige neue grüne Blätter und – ganz unzweifelhaft – rosa überhauchte Apfelblüten!

Blüten und Früchte zeitgleich an einem Baum – wie kann denn so etwas passieren?
Inka holt den Fotoapparat heraus, ich beginne zu grübeln: Was ist hier passiert? Einige "verirrte" Blüten im Herbst, die habe ich schon an Magnolien oder auch Forsythien gesehen. Auch das Phänomen der "Notblüte" gibt es, spürt eine Pflanze, dass ihr Leben bedroht ist, so versucht sie noch schnell, sich zu vermehren, bildet Blüten und möglichst sogar Früchte aus.
In der Tat sieht der Baum nicht gesund aus, hat lange vor der Zeit in diesem besonders trockenen Spätsommer seine Blätter abgeworfen. Vielleicht sind die Blüten im Herbst ein Zeichen von Trockenstress, vielleicht stirbt der Baum tatsächlich ab. Seine Äste sehen aus wie verdorrt. Ich breche eine Blattknospe, die im nächsten Frühjahr treiben müsste, ab und bin erstaunt: Sie ist innen grün, hier ist – auch wenn es oberflächlich nicht so aussieht – noch Leben drin.
Das rätselhafte Bäumchen werden wir im Auge behalten.

Freitag, 28. Oktober 2016

Sturmfrisur

Momentan sei es für die Jahreszeit zu warm, sagen die Meteorologen. Ja, mag sein, aber gefühlt war es heute ziemlich kalt, zumindest auf dem Fahrrad, und das lag an der Kombination von Regen und Wind. Beides gleichzeitig ließ mich heute ganz schön frösteln. Zum Glück hatte ich mich für die Fahrt zu meinem Termin fürs E-Bike entschieden, und so musste ich mich immerhin nicht abeseln, als ich bergauf gegen den Wind strampelte. Oben auf dem Hügel, den ich überwinden musste, blies mir der Westwind den Regen direkt ins Gesicht. Hätte ich keine Kapuze aufgehabt, hätte ich ein schönes Selfie von mir mit den Birken am Straßenrand im Hintergrund machen können – allesamt mit Sturmfrisur. Da ich aber keine Lust auf nasse Haare und ein nasses Smartphone hatte, ließ ich die Kapuze auf, verzichtete auf das Selfie und fotografierte lieber nur schnell die Birken.

Straßenbäume mit Sturmfrisur. Merkwürdig nur, dass die Fahrbahn, obwohl es regnete,
ziemlich trocken aussieht.