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Zur Feier des Tages darf es auch mal Fastfood sein.
Endlich gibt es im schwedischen Möbelhaus eine
vegane Variante der beliebten Köttbullar.
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Normalerweise stehen wir nicht so auf Fastfood, aber wenn das schwedische Möbelhaus sich endlich entschließt, auch für uns Veganerinnen und Veganer etwas zum Essen anzubieten, machen wir zur Feier des Tages gerne eine Ausnahme. Schließlich haben wir uns fast die Finger wund geschrieben und immer wieder Zettel in die für Anregungen und Kritik am Ausgang bereitstehende Zettelbox geworfen, auf denen wir eindringlich unsere Bitte um ein veganes Angebot im Restaurant formuliert hatten. Wir wissen, dass auch viele anderen Veganerinnen und Veganer entsprechende Verbesserungsvorschläge gemacht haben. Aber erst die Tierrechtsorganisation PETA schaffte es, die Schweden zu einem ersten, kleinen Zugeständnis gegenüber uns Veganerinnen und Veganern zu bewegen. Und so meldete PETA im Januar, dass es in den Restaurants der Möbelhäuser ab April vegane Köttbullar geben werde ("Kött", was Fleisch bedeutet, spricht man übrigens wie "Schött").
Der April hat noch nicht begonnen, und die Vegie-Köttbullar stehen daher auch noch nicht auf der Karte, aber heute konnten wir sie dennoch schon probieren. Als vegetarisches "Tagesgericht" wurden "vegetarische Köttbullar mit Rahmsauce" angeboten – wahlweise mit Kartoffelbrei oder Pommes Frites. Vegetarisch ist natürlich nicht vegan, aber da wir es allein schon aus logistischen Gründen für unwahrscheinlich hielten, dass es außer den klassischen Fleischbällchen und den veganen Köttbullar als weitere Variante vegetarische Köttbullar im Möbelhaus-Restaurant geben wird, fragte ich den Mann an der Essensausgabe: "Das, was heute auf der Karte steht, sind also keine veganen Köttbullar? "Nein", antwortete der Mann, "das sind vegetarische." "Verstehe, aber ab nächster Woche soll es doch auch vegane Köttbullar geben?" "Stimmt, das sind genau dieselben wie die, die es heute als Tagesgericht gibt." "Aha, Sie sagten aber gerade, dass diese hier vegetarisch und nicht vegan seien." "Ja, denn diese hier gibt es mit Rahmsauce, und die ist nicht vegan." "Logisch, denn da ist ja Sahne drin. Wenn ich aber auf die Sahnesauce verzichte, habe ich doch vegane Köttbullar?" "Ja, Sie können die Bällchen selbstverständlich auch ohne Sauce bekommen." "Prima, dann zwei Portionen bitte!"
Wir ließen uns die die Bällchen schmecken. Sie bestehen offenbar aus einem Gemüse-Getreidemix und schmecken ähnlich wie die Vegie-Burger, die man in manchen Fastfood-Läden bekommen kann. Durchaus genießbar. Lediglich die Pommes waren kantinentypisch etwas kalt und wenig knusprig.
Nachdem wir durch unsere Bestellung deutlich gemacht hatten, dass tatsächlich Bedarf an veganen Speisen im Restaurant besteht, widmeten wir uns dem eigentlichen Grund unseres Besuchs im schwedischen Möbelhaus: Wir kauften zwei Branddecken, mit denen wir, falls es noch einmal bei uns brennen sollte, hoffentlich die Flammen schnell ersticken können. Einen Feuerlöscher haben wir schon vor ein paar Tagen bei einem Online-Händler gekauft und bereits in der Diele – von allen Räumen gut erreichbar, montiert.
Außer Branddecken und neuen Topflappen und einigen weiteren Kleinigkeiten nahmen wir auch noch den Küchenkatalog mit, um uns etwas inspirieren lassen für den Tag X, wenn unsere ausgebrannte Küche vom Ruß befreit, frisch gestrichen und wieder benutzbar ist. Bis es soweit ist, werden wohl noch einige Wochen vergehen. Heute hat der Sachverständige der Versicherung den Schaden begutachtet, und Anfang nächster Woche will er seinen Bericht schreiben. Somit dürfte die Brandsanierung wohl erst nach Ostern beginnen. Immerhin haben wir die Küche inzwischen leergeräumt und heute einen Fuhre Müll einschließlich unseres völlig zerstörten Gasherds zum Recycling-Hof gebracht.