Dienstag, 30. September 2014

Nachahmenswerte Bio-Kampagne

 Seit unserem letzten Besuch in Schweden sind erst zwei Monate vergangen, und doch hat sich seitdem einiges getan. Schweden hat nicht nur eine neue Regierung bekommen (jetzt sind wieder die Sozialdemokraten am Ruder), sondern schwimmt auch gerade ganz oben auf der Bio-Welle, und das hat nichts mit dem Regierungswechsel zu tun. In den vergangenen Wochen hat die Zahl der Bio- und Fairtrade-Produkte in den Supermarktregalen noch einmal deutlich zugenommen, und es gibt mittlerweile ein beachtliches Angebot an veganen Lebensmitteln. Aber das Beste ist, dass gestern die Miljövänliga Vecka 2014 begonnen hat. Diese "umweltfreundliche Woche" wird jedes Jahr vom schwedischen Naturschutzbund (Naturskyydsforeningen) ausgerufen. In diesem Jahr hat sie das Thema "ekologiska mat", es geht also um ökologisches Essen, das gut fürs Klima und die eigene Gesundheit ist.

Auch die Supermarktkette "Willy's" beteiligt sich an der Aktionswoche zum Thema "ökologisches Essen". Ihre Parole lautet: "Alle sollen es sich leisten können, ökologisch einzukaufen."

Alle großen Handelsketten im Lebensmittelbereich haben anlässlich der Themenwoche Öko-Kampagnen gestartet. Sie begnügen sich nicht damit, an das Gewissen der Verbraucher zu appellieren, sondern haben für viele Bio-Produkte die Preise so drastisch gesenkt, dass diese jetzt vorübergehend billiger sind als konventionelle Lebensmittel. So haben wir heute zum Beispiel ein Pfund Bio- und Fairtrade-Kaffee für umgerechnet 3,27 Euro gekauft. Das ist ein Superschnäppchen, vor allem wenn man bedenkt, dass der Euro gerade nicht der stärkste und die Mehrwertsteuer in Schweden extrem hoch ist. Abzuwarten bleibt, ob viele der Preissenkungen tatsächlich wie angekündigt dauerhaft sein werden. Aber nachahmenswert finde ich eine solche Kampagne allemal, besonders weil die Handelsketten in diesem Fall gemeinsame Sache machen und den Bio-Boom noch weiter pushen.

Montag, 29. September 2014

Genau zur richtigen Zeit

Blauer Himmel, buntes Ahorn-Laub und mit leuchtend grünem Moos bewachsene Steinmauern - so lieben wir den Herbst in Schweden.

Eigentlich wären wir erst lieber Mitte Oktober nach Schweden gefahren, aber das ging leider nicht, weil Marion dann keinen Urlaub bekommen hätte. Mitte Oktober deshalb, weil dann erfahrungsgemäß die Laubfärbung am schönsten ist. Ende September gibt's wahrscheinlich noch keine bunten Blätter, hatten wir gedacht. Irrtum! In diesem Jahr scheint der Herbst früher als sonst in Schweden begonnen zu haben, und wir sind jetzt genau zur richtigen Zeit hier. Bunter als jetzt werden die Blätter des Ahorns nicht mehr, und Mitte Oktober ist der ganze Zauber vielleicht schon vorbei.
Da es draußen so schön ist, wären wir am liebsten den ganzen Tag mit den Hunden unterwegs. Aber mehr als 15 Kilometer wollen die nicht laufen. Nein, das stimmt nicht ganz. Wenn wir 15 Kilometer gegangen sind, haben die Hunde wahrscheinlich rund 20 Kilometer zurückgelegt, denn sie laufen ja nicht stur geradeaus auf dem Weg, sondern im Zickzack - mal links, mal rechts in den Wald hinein und dann im Bogen wieder zurück zum Weg. Insofern ist es verständlich, dass sie gegen Mittag die Schnauze voll haben vom Laufen und am liebsten den Rest des Tages zusammengekuschelt auf dem Sessel schlafen. Wir schnappen uns dann die Fahrräder und fahren zum Beispiel zum Einkaufen. So haben wir es auch heute gemacht.

Obwohl Foxy noch ziemlich erschöpft ist von unserer heutigen Tour, scheint sie schon wieder die nächste zu planen.
 

Sonntag, 28. September 2014

Den ganzen Tag draußen

Obwohl wir die sogenannte Nutztierhaltung generell ablehnen, freuen wir uns doch ein wenig, wenn wir, wie heute auf unserer Tour mit den Hunden, so eine schöne Rinderherde auf der Weide sehen.

Heute waren wir den ganzen Tag draußen und sind viel gelaufen. Zuerst eine mittelgroße  Runde mit den Hunden durch den Wald (rund 15 km), und am Nachmittag sind wir mit Fussel hinunter zum Badesteg am See, allerdings nicht, um zu baden (das wäre uns auch zu kalt gewesen), sondern um die Aussicht über den See, den wir wieder einmal ganz für uns alleine hatten, zu genießen. Fyffes und Foxy waren nach der Morgentour so erschöpft und müde, dass sie lieber zu Hause geblieben sind. Fussel hingegen war voller Elan und flitzte auf dem Weg zum See munter vorweg.
Zwischen den beiden Touren haben wir Rasen gemäht. Zu Hause in Deutschland hätten wir uns dass am Sonntagmittag nicht getraut, aber hier in Schweden hört man sonntags überall die Rasenmäher dröhnen. Unser Nachbar mähte übrigens zeitgleich mit uns seinen Rasen.
Da wir den Rasen Ende Juli gemäht hatten, benötigten wir diesmal ausnahmsweise einmal keine Motorsense, um den Weg zum Haus freizuschneiden. Das Gras stand höchstens zehn Zentimeter hoch, und das war mit dem Rasenmäher noch gut zu bewältigen. 

Am Nachmittag waren wir mit Fussel unten am See und saßen auf dem Badesteg und blickten übers Wasser.

Samstag, 27. September 2014

Auf dem Weg nach Schweden



Pausenstopp: Marion mit Fyffes, Foxy und Fussel auf der Insel Farø in Dänemark.

Wir sind mal wieder auf dem Weg nach Schweden, da wir dringend ein paar Tage Auszeit brauchen. Die vergangenen drei Wochen waren so mit Arbeit vollgepackt, dass wir manchmal am Rand der totalen Erschöpfung waren. Aber jetzt können wir unsere "Akkus" wieder auftanken, und darauf freuen wir uns sehr.
Mit Fyffes, Foxy und Fussel an Bord sind wir auf der Vogelfluglinie mit dem Fährschiff von Puttgarden nach Rødby gefahren, und dann ging es mit dem Auto weiter durch Dänemark. Von Kopenhagen nach Malmø sind wir über die Øresundbrücke gefahren, und jetzt haben wir in Schweden noch rund 200 Kilometer vor uns.
Damit die Hunde etwas Bewegung bekommen, sind wir mit ihnen auf derlökleinen Insel Farø spazieren gegangen - auf der einen Seite das Meer, auf der anderen Seite die Steilküste. Die Insel liegt zwischen Seeland und Lolland im Storstrøm, dem großen Strom, und die Autobahn führt direkt über sie hinweg. Auf der Insel gibt es einen Rastplatz mit Stellplätzen für Wohnmobile und Picknicktische..

Auf der Öresundbrücke: Nur noch ein paar Meter, dann sind wir in Schweden ...

Freitag, 26. September 2014

Aus Kohl wird Kunst

Ein natürlich gewachsenes Kunstwerk, fotografiert gestern in einem der Gärten im
Museumsdorf Hösseringen.
Wer an Weißkohl denkt (aber wer denkt schon daran?), der hat wahrscheinlich das Bild von den fußballgroßen Kohlköpfen vor Augen, die im Winter im Supermarkt herumliegen und dort im Neonlicht noch bleicher aussehen, als sie ohnehin schon sind. Diese Kohlköpfe haben, im Gegensatz zu Kürbissen, keinen besonderen ästhetischen Reiz. Wir staunen vielleicht über ihre Größe und ihr Gewicht, aber schön finden wie sie deshalb nicht. Dabei kann auch Weißkohl durchaus attraktiv sein, allerdings nur wenn er von einem Sterne-Koch kunstvoll auf einem Teller arrangiert ist oder draußen im Garten. Durch die Wahl des Bildausschnitts lässt sich der Blick des Betrachters auf die kräftigen, geäderten Blätter lenken. Durch die Reduktion auf das Wesentliche – auf Form und Farbe – lassen sich selbst so banale Dinge wie Kohlköpfe derart in Szene setzen, dass man als Betrachter gar nicht anders kann, als sie schön zu finden.

Mittwoch, 24. September 2014

Kleinen Schatz gehoben

Es war schon ein schöner Augenblick, als wir unsere ersten eigenen Kartoffeln aus der Erde holten.
Der erste Korb ist gefüllt – 10 kg wunderbare Bio-Kartoffeln.
Die Landwirte  in der Umgebung sind seit Tagen und Wochen dabei, die Kartoffeln aus der Erde zu holen. Dann müssten unsere, am 18. April gelegt, doch eigentlich auch so weit sein, oder? Unseren "Kartoffelacker" haben wir im Museumsdorf Hösseringen, eine kleine Parzelle am Köthnerhaus lag brach, die haben wir uns privat als Experimentierfeld ausgeguckt, damit sie endlich wieder bewirtschaftet wird. Um das Unkraut, das sich schon zu einem dichten Teppich verwoben hatte, zurückzudrängen und weil die Zeit dafür gerade günstig war, legten wir Saatkartoffeln. Heute war der Tag der Ernte und des Unkautjätens, denn allerlei Wildwuchs hatte sich schon wieder breitgemcht, von den Kartoffelpflanzen war indes wenig zu sehen, ein paar vertrocknete Stängel, die Erdwälle waren nur noch als kleine Erhebungen sichtbar. Aber die Grabgabel förderte dann doch eine ganz ordentliche Menge Kartoffeln zu Tage. Viele ziemlich klein, aber auf den ersten Blick sehr gut gelungen, keine Faulstellen, kein Fraß, alles bestens.

Knappe 30 Kilo holten wir aus der (vorher ungedüngten) Erde, auch hatten wir uns sonst in der Zwischenzeit wenig Mühe mit Unkrautentfernen oder Anhäufeln gemacht. Wir finden das in Ordnung und freuen uns auf Pellkartoffeln oder in Öl gesiedeten Kartoffeln aus eigener Ernte.

Nette Überraschung: Eine Kartoffelherz war auch dabei.


Dienstag, 23. September 2014

Kleiner Nager kommt groß 'raus

Heute hat es endlich geklappt: Das Eichhörnchen, das gerade unserem Nussbaum plündert, hat sich zum Photoshooting in Positur gesetzt.
Auch ohne Teleobjektiv konnten wir es schon gut beobachten:

Dann haben wir das Objektiv gewechselt, damit wir das Eichhörnchen etwas größer aufnehmen könnnen. Das Eichhörnchen spielte zum Glück mit und blieb derweil auf seinem Ast sitzen und widmete sich einer Walnuss: 


Und hier ist das kleine Nagetier noch einmal in Großaufnahme, von vorne fotografiert:





Montag, 22. September 2014

Hornisse in Großaufnahme

... und einmal mehr hatten wir bei unserer abendlichen Hunderunde durchs Dorf eine interessante Begegnung. Diesmal entdeckten wir im Lichtkegel der Taschenlampe eine Hornisse. Sie saß auf der Straße, und wir hätten sie wahrscheinlich versehentlich totgetrampelt, wenn wir ohne Taschenlampe unterwegs gewesen wären. Wir blieben stehen und schauten uns das relativ große Insekt genauer an. Wie schon bei der Heuschrecke kam es uns auch bei der Hornisse so vor, als würden wir sie unter dem Mikroskop betrachten – dank des hellen LED-Lichtes einerseits und des dunklen Hintergrunds andererseits war jedes Detail des filigranen Körpers faszinierend klar und deutlich zu erkennen. Gut, dass so spät abends außer uns niemand mehr im Dorf unterwegs war. Die Leute hätten uns wohl für verrückt erklärt, hätten sie uns gesehen, wie wir da mitten auf der Straße hockten und auf den Asphalt starrten.

Leider schien die Hornisse schon mehr tot als lebendig zu sein, als wir sie im Lichtkegel der Taschenlampe auf der Straße entdeckten. Für uns war sie dennoch ein interessantes Studienobjekt.

Samstag, 20. September 2014

Nachtschicht im Vorgarten

Die Gartenkreuzspinne kann ihre Farbe ihrer Umgebung anpassen. Diese ist
nicht braun, sondern eher schwarzweiß, im Schmetterlingsflieder ist sie
kaum zu sehen, wohl aber im Taschenlampenlicht.
Eigentlich hatte ich nur nachschauen wollen, ob der Schmetterlingsflieder noch weitere Blüten bekommt, da überrasche ich doch glatt eine Kreuzspinne beim Mittagsschlaf. Die ist so groß, dass ich noch einmal genauer hinschauen muss, aber das Kreuz auf ihrem Rücken ist deutlich erkennbar, allein ihr Körper misst fast einen Kubikzentimeter. Zu fressen hatte sie wohl genug, ihr Netz aber sieht ziemlich zerfranst aus, überall sind Fäden gerissen. Die Spinne scheint‘s nicht zu stören, sie hat sich ein Blatt gemütlich zur Hängematte "zusammengesponnen", darin sitzt sie jetzt und regt sich nicht.
Abends will ich Inka meinen tierischen "Riesenfund" zeigen, mit der Taschenlampe gehen wir auf Safari. Und siehe da: Die Spinne hat ihren Mittagsschlaf beendet, ist offenbar nachtaktiv. Im Taschenlampenlicht sehen wir deutlich, wie sie neue Fäden spinnt, ihr Netz repariert.
Das Spinnentier (es handelt sich wohl um die häufige Gartenkreuzspinne Araneus diadematus) sieht silbrig aus, hat ihre Farbe also den unterseits fast weißen Blättern des Schmetterlingsflieders angepasst.
Es scheint ein gutes Kreuzspinnenjahr zu sein, direkt vor dem Küchenfenster hat ein kleineres Exemplar sein Netz gesponnen. In den Rosen finde ich weitere.
Angst vor Spinnen dürfen wir hier nicht haben, zu wohl fühlen sie sich im Garten und zu unserem Leidwesen auch in unserem alten Bauernhaus. Wir haben eine ganze Reihe verschiedener Arten, die wahlweise im Küchenspülbecken hocken, in den Zimmerpflanzen wohnen oder den Zimmerecken. Ab und zu wildere ich sie aus und setze sie wieder nach draußen, allerdings mit mäßigem Erfolg. Sie gehören irgendwie dazu. Nur gelegentlich greifen wir zum Besen, auch die Fensterbretter müssen von ihrem "Gebrösel" gesäubert werden, aber ansonsten herrscht friedliche Ko-Existenz.
Dass die Riesenspinne aus dem Vorgarten nicht auch gleich bei uns eingezogen ist, finde ich trotzdem ganz nett von ihr ...

Freitag, 19. September 2014

Leuchtend rote Brombeerblätter

Im Licht der goldenen Abendsonne leuchten die herbstlich gefärbten Brombeerblätter besonders intensiv.
Neben Ahorn und Essigbaum ist es die Brombeere, die sich durch eine besonders kräftige Herbstfäbrung auszeichnet. Schon jetzt, im September, zeigen sich die ersten roten Blättern an den Ranken. Während die Herbstfärbung der meisten anderen Pflanzen nur von kurzer Dauer ist, bleibt uns die der Brombeere auch noch den ganzen Winter hindurch erhalten. Es lohnt sich also nicht nur wegen der Früchte, im Garten einige Brombeerpflanzen anzusiedeln.

Donnerstag, 18. September 2014

Einer der letzten schönen Sommertage

So stimmungsvoll verabschiedete sich der wunderschöne Sommertag heute Abend.
Wow, war das ein Tag heute! Da hätten wir ja beinahe einen Sonnenbrand bekommen, aber da wir zurzeit viel zu tun haben, ist die Aufenthaltsdauer im Freien leider etwas begrenzt. Im Büro war es erheblich kälter als draußen, und wir haben alle Fenster aufgemacht, um warme Luft ins Haus zu lassen.
Wenn die Sonne sich abends mit so einem leuchtend roten Ball verabschiedet wie heute, ist das fast immer ein gutes Zeichen. Morgen wird es also noch einmal richtig schön werden, laut Vorhersage allerdings nur bis gegen Mittag, denn dann sollen wohl erste Gewitter aufziehen. Warten wir es ab und freuen uns bis dahin über einen der letzten Sommertage dieses Jahres! Zur Erinnerung: In fünf Tagen, am 23. September, ist Herbstbeginn.

Mittwoch, 17. September 2014

Gehopse statt Gekläffe

Wie die Flummis hopsen die Hunde hinter dem Zaun auf und ab.
Er ist nicht schön, aber zweckmäßig, unser in Schwedenrot gestrichener Bretterzaun, der die Hunde von den Pferden und den Ziegen abschirmen soll. Hätten wir den Zaun nicht, gäbe es wahrscheinlich ständig Tote und Verletzte. Die Hunde würden die Pferde jagen, sich hinten in den Schweifhaaren festbeißen und sich mitschleifen lassen – bis es den Pferden reicht und sie dann auskeilen. Ein solcher Tritt könnte tödlich sein. Deshalb haben wir unseren Hof in zwei Bereiche geteilt. In einem können sich die Hunde austoben, im anderen die Pferde und die Ziegen. Früher hatten wir einen Maschendrahtzaun, aber der war nicht so gut geeignet, da die Hunde durch den Zaun gucken und die Pferde und Ziegen sehen konnten und sie wie die Irren ankläfften.
Dank des Sichschutzzaun gibt es weniger Gekläffe, aber dafür umso mehr Gehopse. Immwe wenn ein Pferd oder eine Ziege in die Nähe des Zauns kommt, springen die Hunde dahinter auf und ab wie die Flummis. Das sieht ziemlich lustig aus und ist das reinste Kasperletheater.
Leider waren die Hunde durch das ständige Gehopse irgendwann so gut im Training, dass sie es doch tatsächlich schafften, über den ein Meter hohen Zaun zu springen. Also haben wir ihn mit einem Drahtgitterstreifen erhöht. Seitdem finden die Kasperletheater-Vorstellungen leider hinter Gittern statt.

Dienstag, 16. September 2014

Wildlinge herzlich willkommen!

Warten auf den großen Augenblick, wenn sich die nächste Blüte wie von Zauberhand öffnet.
Neulich gab es bei einem Discounter "bienenfreundliche Stauden". Viele davon gehören sowieso zur Standard-Ausstattung im Staudenbeet und sind fast schon ein bisschen langweilig: Mädchenauge etwa oder Lavendel bei den Rosen. Auf jeden Fall bienen- und/oder schmetterlingsfreundlich sind alle Wildblumen, nur dass die mitunter machen, was sie wollen, besonders diejenigen, die sich selbst aussamen. Fingerhut ist so ein Kandidat, der sich gern "dünn" macht, um dann, oft genug massenweise an einer Stelle wieder aufzutauchen. Im Blumenbeet ist es nicht anders wie im Wald, ein freier Fleck, wo zum Beispiel eine Pflanze ausgebuddelt worden ist, setzt ein wahres Feuerwerk der Keimung aller möglichen Samen, die da verborgen in der Erde geschlummert haben, frei: Lupinen, Margeriten, Ringelblumen, Akeleien, Bartnelken und was sich da sonst noch im Garten aussäen kann, und manchmal nutzen völlig unbekannte und weit gereiste Gewächse die Lücke  (eine Felsenbirne oder Vogelbeere etwa).
Ungewöhnliche Rosenunterpflanzung: Neu gekeimte Nacht-
kerzen. Sie blühen erst im nächsten Sommer.
Die wunderbar duftenden Nachtkerzen schienen bei uns im Garten schon völlig verschwunden, bis wir ein neues Beet anlegten. Unter Rosen hat sich jetzt etwas angesiedelt, dass ein bisschen an Salat erinnert: Nachtkerzen zuhauf. Auf diese Idee – gelbblühende Nachtkerzen neben rosafarbenen Rosen – kann nur ein mutiger oder ein farbenblinder Gartenplaner oder eben die Natur kommen. Die Nachtfalter im nächsten Jahr dürfen sich jedenfalls freuen ...
Die Pflanzenarrangements, die sich mitunter zusammenfinden, können optisch durchaus ungewöhnlich daherkommen, aber gesund sind diese Sämlinge und Wohngemeinschaften eigentlich immer, wachsen sie doch selbstbestimmt am für sie richtigen Ort. Wildlinge sind immer gut – für eine Überraschung und auf jeden Fall für Insekten.

Montag, 15. September 2014

Schon Moos angesetzt

Eigentlich ein schönes Plätzchen, um den Sonnenuntergang zu genießen, aber leider
viel zu selten genutzt. Und jetzt hat die Bank schon Moos angesetzt.
Da steht sie oben an der Pferdeweide, nach Westen ausgerichtet, und rottet langsam vor sich hin. Oje, die hat ja sogar schon Moos angesetzt! Irgendwie sind wir in diesem Sommer viel zu selten dazu gekommen, abends den Hang hinaufzugehen, uns auf die Bank zu setzen und den Sonnenuntergang zu genießen. Woran lag es? Am Wetter? An der fehlenden Zeit? Oder am Maisfeld hinter der Pferdeweide, das uns immer mehr den freien Blick auf den Horizont versperrt hat? Wie auch immer, ich fasse jetzt schon einen guten Vorsatz fürs nächste Jahr: Öfter die Bank benutzen! Hoffentlich hält die überhaupt noch solange durch. Sie sieht ja schon arg morsch aus.

Sonntag, 14. September 2014

Kleine Herbstskizze vom Kletterkünstler

Die Walnussernte ist in vollem Gange, nur wir werden wohl wieder kaum etwas abbekommen.
Irgendjemand sitzt oben bei uns im Nussbaum, einen Zeichenblock hat er wohl vor sich und schon wieder nur eine schiefe Bleistiftlinie aufs Papier gebracht, aber wozu gibt es Radiergummis? Der da oben im Baum hat eines dabei, laut und deutlich ist das quietschende Geräusch zu hören – nur den unzufriedenen Zeichner, den sehe ich nicht.
Am Stamm hoch und 'runter, so geht das den ganzen Tag.
Das "Radiergummigeräusch" kündigt bei uns den Herbst an. Nein, da sitzt natürlich niemand oben in der Baumkrone und verzeichnet sich ständig. Es sind die Eichhörnchen, die es nicht abwarten können, bis die Walnüsse freiwillig aus ihren grünen Hüllen fallen. Die Eichhörnchen helfen also nach, knabbern und quietschen sich durch die dicke, grüne Fruchthülle, die die noch etwas weiche Nuss umgibt.
Die Eichhörnchen sind nicht leise, rascheln durchs Laub, flitzen Stamm und Äste hinauf und hinunter. Nur zum Fotografieren halten sie nicht still, obwohl ich bei meiner "Fotosafari" geduldig am geöffneten  Fenster ausharre.
Die Vorbesitzer des Hauses schwärmten von  kistenweise Walnüssen in manchen Jahren, hatten einen langen Stock an der Hauswand lehnen, um mit einem Schlag an die Äste die Ernte etwas zu erleichtern. Früher scheint es hier keine Eichhörnchen gegeben zu haben, unsere lassen uns jedenfalls nur zufällig etwas übrig. Und fällt ihnen eine Nuss aus den Händen, dann landet die bestimmt nicht auf dem Rasen, sondern garantiert im Schweineauslauf, dann haben wir wieder das Nachsehen. Lilli lässt nichts umkommen.
Süß sind sie, die kleinen rotbraunen Kletterkünstler, allein wegen ihnen ist es schön, einen Walnussbaum im Garten zu haben.

Samstag, 13. September 2014

Dickes Huhn mit neun Buchstaben

Dickes Huhn mit neun Buchstaben? Die richtige Antwort auf diese Kreuzworträtselfrage lautet:  Fetthenne. Heute habe ich eine gesehen. Sie stand am Ortsrand gegenüber einem Maisfeld. Dort gehört sie eigentlich nicht hin. Offenbar ist sie ausgerissen, aber nicht aus einem Hühnerstall, sondern aus einem Garten. Fetthennen sind nämlich keine Tiere, sondern Pflanzen. Sie gehören zur Familie der Dickblattgewächse, die wie Kakteen und andere Sukkulenten in ihren dickfleischigen Blättern Wasser speichern können. Fetthennen mit langen Stielen nennt man Hohe Fetthennen. Dieses besonders schön blühende Exemplar ist eine von zahlreichen Zuchtformen. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um die Sorte "Herbstfreude". Sie zählt zu den Bauerngarten-Klassikern, gilt als als robust und pflegeleicht. Und sie zeichnet sich durch eine lange Blütezeit aus, blüht nicht nur den ganzen Herbst hindurch, sondern unter guten Bedingungen sogar noch im Winter.

So sieht es aus, das "dicke Huhn", das ich heute am Wegesrand entdeckt habe.

Freitag, 12. September 2014

Senf – gut für den Boden

Nachdem die Kartoffelernte eingebracht ist, wächst jetzt Senf auf dem Kartoffelacker.
Nanu, wunderte ich mich heute Abend, als ich mit dem Fahrrad zum Einkaufen fuhr, war hier nicht neulich noch ein Kartoffelacker? Ja, klar! Und jetzt wächst hier schon wieder etwas ganz Anderes – Senf nämlich. Der wird allerdings nicht geerntet, sondern irgendwann untergepflügt. Er dient nämlich als Gründündung und soll die Humusbildung im Boden unterstützen und der Bodenerosion und dem Auswaschen von Pflanzennährstoffen aus dem Boden vorbeugen. Früher ließ man den Boden den Winter über brach liegen. Heutztage gönnt man ihm stattdessen etwas Gutes und sät, je nachdem, was zuvor als Hauptfrucht auf der jeweiligen Fläche angebaut worden sind, entweder Senf, Klee, Lupinen oder eine andere schnell wachsende Pflanze.
Ist der Winter kalt, erfriert der Senf. In milden Wintern, so wie dem vergangenen, schafft es der Senf sogar bis zur Blüte. Das führt dann leicht zu Irritationen. Manche Leute wundern sich, wenn sie im tiefsten Winter gelbe Blütenteppiche auf manchen Äckern sehen: Blüht da etwa Raps? Jetzt um diese Zeit?

Donnerstag, 11. September 2014

Jetzt sind es nur noch drei . . .

Hier ist sie noch quicklebendig. Heute Morgen
lag sie tot am Straßenrand.



Heute gibt es statt einer lustigen Tiergeschichte zur Abwechslung mal wieder eine traurige: Heute Morgen kamen nur noch drei Katzen zur Essensausgabe am Küchenfesnter zum Innenhof. Ich befürchtete schon das Schlimmste, schloss die Haustür auf und ging nach draußen an die Gartenpforte, um nachzuschauen, ob die Katze vielleicht schon tot am Straßenrand liegt. Aber zum Glück lag sie dort nicht. Etwa eine halbe Stunde später machte sich Marion auf den Weg zur Arbeit. Sie verabschiedete sich und ging hinaus, öffnete das Hoftor. Doch statt ins Auto zu steigen, kam sie wieder ins Haus gelaufen – weinend.
Ich wusste sofort, was los war. "O nein!" rief ich, "ist sie doch tot?" Marion nickte und schluchzte. Die Katze lag direkt vor dem Hoftor. Dort hatte ich sie von der Gartenpforte aus nicht sehen können. Sie war noch warm, Blut lief ihr aus dem Mund.
Jetzt sind von den insgesamt fünf Katzen, die im Mai 2013 bei uns auf dem Hof zur Welt gekommen sind, bereits zwei tot – beide totgefahren. Ende März mussten wir die erste Katze beerdigen, heute nun die zweite. Insgesamt sind in den vergangenen Jahren bei uns vor der Haustür nun schon ein halbes Dutzend Katzen dem Straßenverkehr zum Opfer gefallen. Das liegt vor allem daran, dass seit der Straßensanierung im Sommer 2013 die Dorfstraße zur Rennstrecke geworden ist. Zuvor zwangen Schlaglöcher die Raser, die geschwindigkeit zu drosseln.
Die Autofahrer finden offenbar nichts dabei, mit Tempo 80 durchs Dorf zu heizen. Einige telefonieren dabei mit dem Handy am Ohr, andere gucken gar nicht auf die Straße, sondern tippen auf dem Bildschirm ihres Smartphones herum (habe ich heute erst wieder gesehen!). Vor einigen Monaten ist hier im Dorf ein Kind angefahren worden und dabei lebensgefährlich verletzt worden. Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob das Kind den Unfall überhaupt überlebt hat.
Na klar, auch in verkehrsberuhigten Zonen kann es zu Unfällen mit Tieren oder Kindern kommen. Aber die Gefahr ist deutlich geringer.
Ich hätte zumindest erwartet, dass nach dem Unfall mit dem Kind die Polizei mal zur Abschreckung auf der Dorfstraße die Geschwindigkeit misst. Aber bislang ist nichts dergleichen passiert, und so wird fröhlich weiter gerast. Nachts brettern hier rücksichtslose Egoisten sogar mit mehr als 100 km/h durch den Ort.

Mittwoch, 10. September 2014

Frühstücksfernsehen für Fussel

Was das Fernsehprogramm betrifft, ist unsere liebe Fussel äußerst wählerisch. Sie schaut sich weder Filme noch Quiz-Shows an. Noch nicht einmal Tiersendungen können sie begeistern – mit einer Ausnahme: Frühstücksfernsehen, das allerdings nur, wenn es sich dabei um eine Live-Übertragung handelt. Leider ist die Sendung für Fussels Geschmack viel zu kurz. Höchstens fünf Minuten dauert sie. Dann sind die Katzen, die das Frühstücksfernsehen moderieren, auf ihrem Frühstücksplatz vor dem Küchenfenster zum Innenhof, durch das die Essensausgabe erfolgt, fertig mit Essen. Doch während die eigentlich ziemlich eintönige Sendung, läuft, sitzt Fussel wie begannt vor der Scheibe, die durch die vielen Katzenpfotenabdrücke  – die Katzen klopfen ans Fenster, wenn sie etwas zu essen haben wollen – spätestens am zweiten Tag nach dem Fensterputzen zur Mattscheibe wird, und lässt sich durch nichts ablenken (es sei denn, der Paketbote klingelt an der Haustür).
Fussels Frühstücksfernsehen hat sogar gegenüber modernen, energiesparenden LED-Backlight-TV-Geräten einen erheblichen Vorteil: Es hat keinerlei Einfluss auf den Stromzähler, und neue Batterien für die Fernbedienung werdne auch nie benötigt.

Die anderen drei Moderatoren des Frühstücksfernsehens haben gerade Pause. Fussel findet die Live-Übertragung dennoch äußerst spannend und interessant.

Dienstag, 9. September 2014

Alles im Fluss

Ist das nicht traumhaft schön? So schön, dass ich mich von diesem Ort kaum losreißen konnte. Stundenlang hätte ich gestern auf der Brücke im Wald stehen und einfach nur auf den Fluss starren können. Aber ich musste weiter, hatte noch einen Termin ...

Auf Anhieb habe ich mich gestern in diesen wunderschönen Ort verliebt.

Bei dem Fluss handelt es sich übrigens um die Lachte. Das ist ein Nebenfluss der Aller mit klarem, sauberen Wasser. 38 Kilometer lang schlängelt sie sich durch die südliche Lüneburger Heide und mündet bei Lachtehausen, einem Ortsteil der Stadt Celle, in die Aller. Das Foto habe ich einige hundert Meter vor der Einmündung gemacht.
Ich muss unbedingt, wenn demnächst die herbstliche Laubfärbung beginnt, noch einmal dorthin und Marion diese schöne Stelle zeigen.

Montag, 8. September 2014

Irgendwie faszinierend , diese Einöde

Der Himmel über dem Schmarloh, im Hintergrund der Windpark.
Der Schmarloh fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Vielleicht, weil es dort so einsam ist? Oder weil man dort so weit gucken kann? Oder weil es dort immer ziemlich windig ist? Oder weil sich um diesen Höhenzug in der südlichen Lüneburger Heide eine schaurige Sage (siehe unten) rankt? Wahrscheinlich ist es alles zusammen, was den Reiz dieser von der Eiszeit geformten Einöde ausmacht, in der früher Erdöl gefördert und heute Energie aus Windkraft erzeugt wird. Am intensivsten erlebt man sie mit dem Fahrrad – 16 Kilometer immer nach Westen (also meistens gegen den Wind). Bis auf ein kleines Stück mit schlechte Wegstrecke ist man ausschließlich auf kaum befahrenen, einspurigen, asphaltierten Straßen unterwegs. Bei Westwind empfiehlt es sich, die Strecke in umgekehrte Richtung zu fahren. Für eine kleine Pause bietet sich der mit einem Picknickplatz und einer Schutzhütte ausgestattete "Magische Ort" an, an dem "sprechende Steine" die Jasper-Sage erzählen:
Der Schäfer Jasper hat einen Bandmacher, bei dem er viel Geld vermutete, auf dem Schmarloh erschlagen, ihn dann ausgeplündert und in der hohen Heide verscharrt. In der Nacht hatte der Schäfer keine Ruhe mehr, er fürchtete stets, dass seine Mordtat entdeckt werden könnte. Er grub darum die Leiche wieder aus und schob sie auf einer Karre an eine noch heimlichere Stelle; doch bald entfernte er sie nachts auch von da wieder.
In seiner Verzweiflung soll er zuletzt die Leiche unter einem mächtigen Wacholderstrauch verscharrt haben, auch das Geld dazu, um Ruhe vor seinem Gewissen zu haben. Aber noch heute muss er zur Strafe mit der Leiche auf der Schubkarre im Schmarloh umgehen. Mancher, der sich spät abends in dieser Wildnis verirrt hatte, ist ihm mit seiner unheimlichen Last schon begegnet oder hat das Jirk-Jark seiner Karre gehört. Noch heute sagt man, wenn es Abends im Schmarloh unheimlich wird: "Jasper slütt den Schmalloh tau!" Das soll bedeuten, dass sich aus der Einöde und der Wirrnis der Wege nur schwer einer wieder herausfinde. Der große Wacholder in der Wohlenroder Feldmark ist aber im Kriege von Fremden abgeschlagen worden.


Quellen: Celler Sagen aus Stadt und Land, Celle 1949 Adolf Meyer,
Ortschronik Grebshorn, Bd. II der Geschichte der Gemeinde Eldingen, 1990 
Im Schmarloh fährt man auf schmalen, von Bäumen gesäumten und kaum befahrenen Straßen.

Sonntag, 7. September 2014

Wandern mit Fyffes und Foxy

Heute gibt es hier eine kleine Bildergeschichte mit Fyffes und Foxy in den Hauptrollen. Wir waren mit ihnen wandern. Um zum Ausgangspunkt unserer Wanderung zu gelangen, mussten wir zunächst etwa zehn Kilometer mit dem Auto fahren. Solche Fahrten sind für unsere Nerven stets eine arge Strapaze, denn Fyffes und Foxy stehen so unter Strom und sind so aufgeregt und voller Vorfreude, dass sie im Auto laut fiepend auf und ab springen.

Fyffes und Foxy waren auf der Autofahrt so aufgeregt, dass sie schon völlig außer Atem waren, als wir am Startpunkt unserer Wanderung ankamen.
Will Foxy etwa schon eine Pause machen? Wir sind doch noch nicht einmal einen halben Kilometer gelaufen!


Wenn wir, wie heute, zehn Kilometer gehen, legen Fyffes und Foxy bestimmt die doppelte Wegstrecke zurück, denn sie laufen ständig kreuz und quer, mal links und mal rechts in den Wald hinein. Zum Glück jagen sie nicht und kommen auch sofort zurück, wenn man sie ruft. In diesem Fall allerdings ...
Fyffes war vom Weg ab seitlich in den Wald geflitzt. Als wir ihn riefen, kam er in einem Bogen zurück, blieb dann aber stehen, weil nicht durch Brennnesseln und Brembeerranken lsufen wollte. Marion musste ihn holen.
Nach einigen Kilometer standen wir plötzlich an einem Bach, durch den eine Furt führte. "Da müssen wir wohl jetzt die Schuhe ausziehen und durchwaten", meinte Marion.
Schuhe aus und durchs Wasser waten?
Nein, doch nicht! Seitlich im Unterholz entdeckten wir einen Steg, auf dem wir trockenen
Fußes über den Bach gelangten.
Etwa auf halber Wegstrecke machten wir eine kurze Pause auf einer Bank an einem Hang. Von dort hatten wir einen schönen Blick über das Tal.
Während ich die Aussicht genieße, macht Foxy offenbar Turnübungen.
Gut gestärkt mit veganen Hundekuchen sind Fyffes und Foxy nach der Pause wieder putzmunter.
Neben dem Wanderparkplatz, auf dem wir unser Auto abgestellt haben, steht ein Picknicktisch.

So, Tour beendet. Wann gibt es 'was zu essen?


Samstag, 6. September 2014

Schöne Beifahrerinnen

So eine schöne Beifahrerin wie heute hatte ich selten.
Der Mann, der auf dem Parkplatz des Supermarkts neben mir aus dem Auto steigt, lächelt mich an: "Sie sind ja mit einem rollenden Gewächshaus unterwegs", sagt er und schaut auf die Rosen, die da neben dem Lenkrad erblühen.
Solche netten Beifahrerinnen hätte ich gern öfter. Es ist erstaunlich, wie ein paar grüne Blätter und Blüten eine komplett andere Atmosphäre schaffen, aus einem Auto mit viel Plastik und Kurzflorteppich tatsächlich ein "rollenden Gewächshaus" machen.
Und dann dieser Duft der Beetrose Kosmos, mit dem kein "Wunderbäumchen" dieser Welt, egal welcher Duftnote, mithalten kann.
Im Raiffeisen-Markt um die Ecke ist Ausverkauf, die Rosensaison ist (fast) vorbei, aber auf zwei besonders schöne Exemplare, auf die hatte ich schon vor ein paar Tagen ein Auge geworfen. Die Kassiererin klingt fast ein bisschen  enttäuscht: "Kein Luzerne-Mix heute?" fragt sie, die mich sonst immer nur mit stapelweise Säcken voller Tierfutter an der Kasse ankommen sieht.
Nein, heute gab es "Futter für die Seele", weil Blumen die Welt einfach schöner machen.

Freitag, 5. September 2014

. . . und noch eine abendliche Begegnung

Einer hübscher, noch relativ kleiner Igel. Wegen des Blitzes kneift er (verständlicherweise) die Augen zusammen.
Gestern eine Heuschrecke, heute ein Igel: Auf unserem allabendlichen Hundespaziergang gibt es eigentlich immer etwas zu entdecken. Dieser Igel flitzte vor uns über die Straße und versteckte sich dann unter den über einen Gartenzaun hängenden Zweigen eines Strauches. Ich machte zwei Fotos und ließ ihn dann in Ruhe. Das faszinierende bei Igeln: Sie machen in jeder Nacht die gleiche Runde. Wenn man einen an einem Abend an einer bestimmten Stelle gesehen hat, muss man nur um am nächsten Tag um die gleiche Zeit wieder dort sein, um ihm erneut zu begegnen.

Donnerstag, 4. September 2014

Im Lichtkegel der Taschenlampe

Diese Heuschrecke war heute Abend noch ziemlich spät unterwegs. Ist sie nicht wunderschön?!
Dass uns auf unserem allabendlichen Hundespaziergang Igel über den Weg laufen und Fledermäuse um die Ohren flattern, sind wir schon gewohnt. Auch Kröten und Molche auf dem Weg zum Dorfteich haben wir schon oft gesehen und einmal sogar eine Blindschleiche, die sich mitten im Dorf über die Straße schlängelte. Heute Abend aber wären wir beinahe auf ein Tier getreten, dass sonst eigentlich eher tagsüber unterwegs ist. Im Lichtkegel der Taschenlampe tauchte plötzlich einen halben Meter vor uns stattliche Heuschrecke auf. Sie war offenbar auf dem Weg aus der Wiese in den Gehözstreifen auf der anderen Straßenseite. Wir waren ganz fasziniert von diesem schönen Insekt. Zum Glück ist die schmale Straße, die eigentlich nur ein ausgebauter Feldweg ist, nachts so gut wie nicht befahren, und so ist die Gefahr, dass das Tier unter die Räder kommt, eher gering. 

Mittwoch, 3. September 2014

Zur Einstimmung . . .

Statt vieler Worte gibt es heute lieber ein schönes Foto zur Einstimmung auf den morgigen Sonnentag, den wir, auch wenn wir arbeiten müssen, unbedingt ausgiebig genießen sollten:

Das goldene Licht der Abendsonne zaubert romantische Stimmung auf die Pferdeweide. Während Motte (links) und Rainbow grasen, hat sich Sharika hingelegt und lässt sich die Sonne aufs Fell scheinen. Rechts Ziege Paulinchen.

Dienstag, 2. September 2014

Auf in den Altweibersommer!

Im Gras liegen schon die ersten bunten Blätter und leuchten im goldenen Licht der Herbstsonne.
Die Landschaft ist in goldenes Licht getaucht, und die Schatten werden immer länger, und von den Bäumen fallen segeln schon die ersten braunen Blätter herab. Ja, es ist nicht zu übersehen: Der Herbst hat schon begonnen – zumindest der meteorolgische. Bevor es auch nach dem Kalender Herbst wird, läuft der Sommer noch einmal zu Hochform auf und schenkt uns ein furioses Finale mit viel Sonne und Temperaturen, die bis auf 26 Grad am Freitag klettern, zumindest laut Vorhersage. Freuen wir uns also auf einen schönen Altweibersommer mit warmen Tagen und kalten Nächte, traumhaften Lichtstimmungen.und morgens vom Tau benetzten Spinnweben!

Heute Abend lag es schon in Luft: Morgen beginnt der Altweibersommer!

Montag, 1. September 2014

Mein lieber Schwan, das war knapp!

Der Schwan vorne sieht eigentlich ganz friedlich aus,
aber tatsächlich war er ziemlich auf Krawall gebürstet.
Als ich heute nach einem Termin in Uelzen am Ratsteich vorbeikam und und die vielen Enten auf dem Wasser sah – ich liebe Stockenten! –, holte ich sogleich meine Kamera aus dem Rucksack, hockte mich ans Ufer und machte ein paar Bilder, und dann wäre ich vor Schreck fast ins Wasser gefallen, denn plötzlich fauchte es ganz fürchterlich, und im Kameradisplay tauchte ein Schwan auf, der offenbar von meiner Anwesenheit am Ufer not amused war. Ich hatte ihn gar nicht kommen gesehen, da die bis fast ins Wasser hinabhängenden Zweige eines Ahorns eine Art grünen Vorhang bildeten, der das Sichtfeld etwas einschränkte.
Jetzt näherte sich auch noch ein zweiter Schwan. Der erste hasste es offenbar, fotografiert zu werden. Bedrohlich stieß er mit dem Schnabel in Richtung Objektiv. Offenbar wollte er mir die Kamera aus der Hand schlagen. Schnelle machte ich noch ein Foto von den beiden zornigen Wasservögeln und suchte dann vorsichtshalber das Weite.