Unser Hof

Mit dem Kauf unseres Hofes haben wir uns vor zehn Jahren einen Traum erfüllt. Schon als Kinder träumten wir von einem Leben in einem alten Bauernhaus mit einem großen Garten, eigenen Wiesen und viel Platz für viele Tiere. Auf keinen Fall wollten wir in einem Hochhaus oder in einem "Eigenheim" in einer Neubausiedlung wohnen. Nach jahrelanger Suche, die durch unsere begrenzten finanziellen Möglichkeiten – wir hatten weder geerbt noch im Lotto gewonnen – stark eingeschränkt worden war, fanden wir endlich unser Traumgrundstück – rund einen Hektar (10.000 qm) groß, nach Westen sanft ansteigend und mit vielen großen, alten Bäumen bestanden. Sogar ein Bach mit sauberem, kristallklaren Wasser fließt durch unser Land. Leider wird das Grundstück durch die Dorfstraße geteilt, aber der Autoverkehr ist erträglich und nervt eigentlich nur morgens und abends, wenn die Pendler zu ihren Arbeitsorten und wieder zurück nach Hause fahren.

Einige Impressionen von unserem Hof.                                                                Fotos: Inka
Auf dem Grundstück stehen etliche Gebäude aus verschiedenen Epochen. Die Vorbesitzer des Hofes wohnten im Hinterhaus – dem in den 1980er Jahren umgebauten, ehemaligen Kuhstall. Wenngleich wir in diesem Haus viel komfortabler hätten wohnen können, stand für uns sofort fest, dass wir in das sanierungsbedürftige, seit Jahren leer stehende Bauernhaus ziehen würden. Mangels Geld sanierten wir es komplett in Eigenleistung – nach und nach, Raum für Raum. Nur für die maroden Dächer holten wir uns Profis zur Hilfe. Bei der Sanierung achteten wir darauf, den ursprünglichen Charakter des Hauses zu erhalten. Wir wollten keine künstliche Landhaus-Idylle schaffen, sondern lieber in einem Haus wohnen, das sein Alter nicht verheimlicht und seine Unzulänglichkeiten nicht kaschiert. Es sind doch gerade die Spuren der Zeit, die so ein Haus interessant machen – so wie die Falten im Gesicht eines alten Menschen von seinem bewegten Leben erzählen.

... und noch ein paar Bilder.

Nachdem wir die Ställe und die Scheune von Schutt und Dreck befreit hatten, konnten endlich die Tiere einziehen. Zunächst natürlich unsere vier Pferde, die wir zuvor auf einer Pachtweide stehen hatten, und unsere Ziege Paulinchen. Von den beiden Katzen, die wir in unser neues Zuhause mitbrachten, wurde leider eine schon nach einigen Monaten überfahren.
Mit uns ins Haus zog unsere älteste Parson-Russell-Hündin Jacky ein. Heute haben wir von ihr Nachkommen in drei Generationen.
Schon bald gesellten sich weitere Tiere hinzu, und heute geht es bei uns fast so zu wie früher auf einem echten Bauernhof. Allerdings sind unsere Tiere allesamt keine so genannten Nutztiere, sondern es sind unsere Freunde, und wir genießen es, mit ihnen zusammen zu sein, auch wenn wir zuweilen über die viele Arbeit, die sie uns machen, fluchen.
Nachdem die Gebäude größtenteils unseren Ansprüchen genügend instandgesetzt sind, widmen wir uns jetzt unserem Garten. Unser Ziel ist es, ihn so zu bewirtschaften, dass er uns eine weitgehende Selbstversorgung mit Obst, Salat und Gemüse ermöglicht.