Dienstag, 24. Januar 2017

Soloauftritt auf der Waldbühne

Eiche mit dem Umfang einer Litfaßsäule.
Manchmal sehen wir den Wald vor lauter Bäumen nicht oder den Baum vor lauter Wald. Im Winter ist das etwas anders, kein grüner Unterwuchs, kein Blattwerk, das die Skulptur aus himmelwärts strebenden Ästen verbirgt. Der Baum reduziert sich auf seine Grundform. Die Rinde offenbart sich als Relief. Die Mächtigkeit des Stammes ist erst jetzt richtig zu sehen, da er sich so klar vom Waldboden abhebt, Gras und Farnwedel sich braun und erschöpft um seinen Fuß gelegt haben.
Und plötzlich sind wir überrascht von diesem Anblick, von diesem Baumriesen, an dem wir so oft schon vorbeigekommen sind, der uns nun aber so eindrucksvoll in seiner Größe erscheint, als sei er quasi über Nacht so groß geworden.
Es ist gar nicht mehr so lange hin, dass sich die Waldbühne um ihn herum wieder belebt, die neuen Grüntöne in den Wipfeln den Blick nach oben lenken, und der alten Eiche ein bisschen die Show stehlen. Dann wird sie – gefühlt – wieder etwas kleiner.  

2 Kommentare:

  1. Hallo ihr!
    Ich weiß gar nicht mehr, wie ich auf euren blog gestoßen bin, aber ich lese ihn jetzt regelmäßig. Zur Zeit bin ich ziemlich traurig, aber wenn ich dann euren blog lese, beruhigt mich das irgendwie. Die Natur ist schon irre irgendwie...
    Liebe Grüße aus einer hässlichen NRW-Stadt,
    Maria.

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    1. Hallo Maria,
      schon allein dafür, dass Dich unsere Beiträge etwas ablenken und beruhigen, lohnt sich das Bloggen. Hoffentlich können wir einen kleinen Beitrag gegen Deine Traurigkeit leisten.
      Liebe Grüße
      Inka und Marion

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