Donnerstag, 2. Oktober 2014

Späte, aber schöne Entdeckung


Die alte "Brunns Hall", in der früher die Kurgäste mit einem Glas Heilwasser in der Hand zu den Klängen einer Kapelle vor Sonne, Wind und Wetter geschützt flanierten. 

Seit 17 Jahren haben wir nun schon unser kleines Häuschen in Schweden, und in all diesen Jahren waren wir schon oft in Ronneby, der ältesten Stadt der Provinz Blekinge an der südschwedischen Schärenküste, aber noch nie im Brunnspark, dem Kurpark - ein Fehler, wie sich heute herausstellte. 
Ein Kurpark, das ist doch etwas für alte und/oder Kranke Leute, dachten wir bisher, und dieses Vorurteil hatte uns bislang von einem Besuch abgehalten. Doch als wir neulich lasen, dass der Brunnspark in Ronneby im vergangenen Jahr zum schönsten Park Schwedens gekürt worden war, war unsere Neugierde geweckt. Und so fuhren wir heute nach unserer morgendlichen Tour mit den Hunden und anschließender Kaffeepause nach Ronneby, um den Brunnspark zu entdecken.

 
Eine der alten Villen im Brunnspark.

Und wen sahen wir dort? Anders als erwartet, keine alten und/oder kranken Menschen, sondern junge Mütter mit Kleinkindern, joggende Schüler und einige Touristen offenbar arabischer Herkunft, die mit ihren Smartphones im Rosengarten des Brunnsparks fotografierten. Während die Leute überwiegend jünger waren als wir, waren die Gebäude dafür umso älter. Seit rund 300 Jahren ist Ronneby schon Kurort. Die meisten Gebäude im Brunnspark waren gegen Ende des 19. Jahrhunderts errichtet worden. Auf der anderen Seite des Ronnebyflusses gibt es moderne Health- und Wellness-Resorts, aber im Brunnspark scheint die Zeit vor mehr als 100 Jahren stehengeblieben zu sein. Der Nebel, der sich den ganzen Tag heute nicht so richtig auflösen wollte, verstärkte diesen Eindruck. Wir kamen uns vor wie in einem alten Kinofilm. Schweden ist nicht die Schweiz und Ronneby nicht Davos, aber Thomas Manns "Zauberberg" hätte man größtenteils auch im Brunnsparks verfilmen können.
Außer dem altertümlichen Ambiente und den Themengärten - es gibt einen Duft-, einen Rosen- und einen Japanischen Garten - hat uns besonders gut gefallen, dass der Brunnspark direkt an ein wunderschönes, bergiges Waldgebiet anschließt, das sich bis zur Küste erstreckt und zahlreiche Spazierwege und eine beleuchtete Joggingstrecke zu bieten hat. Oben auf der steil zum Park hin abfallenden Felskante befindet sich ein bronzezeitlicher Grabhügel, und man kann von dort aus den gesamten Brunnspark und die dahinter liegende Stadt überblicken.

Von dem hochhaushohen Felsen hatten wir einen guten Überblick über den Brunnspark und die dahinter liegende Stadt.

Und so sieht der "Aussichtsfelsen" von unten aus.

Und da ein Nachmittag für die Entdeckungen, die man im Brunnspark und der näheren Umgebung machen kann, bei weitem nicht ausreicht, werden wir bei nächster Gelegenheit wiederkommen ...

1 Kommentar:

  1. Da habt ihr wirlich ein kleines Paradies entdeckt.
    Vielen Dank fürs Teilen und geniesst Schweden weiterhin.
    Wie lange reist ihr eigentlich normalerweise nach Schweden?
    Ich möchte ja auch unbedingt einmal da hin, aber die Reisezeit - wenn man ein eigenes Auto dabei haben oder ökologisch Reisen und dort ein Auto mieten will - schreckt mich einfach immer ab.

    Alles Liebe
    Livia

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