Donnerstag, 14. August 2014

Königin mit Doktortitel

Mitbringsel aus Schweden: Geranie "Dr. Ingrid".
Geranien sind ja eigentlich ziemlich spießige Blumen, aber in Schweden wird sie gern nicht als Balkon- sondern Zimmerblume gehalten. Immer wieder blieb ich vor kleinen Sprossenfenstern stehen, aus denen mir die dort so beliebte Mårbacka-Geranie mit ihren pastellrosa Blütchen zuzulächeln schien. Benannt ist sie nach dem gleichnamigen Herrensitz in Värmland, wo Selma Lagerlöf zur Welt kam. Meistens aber waren wir im Herbst oder Winter in Schweden, keine gute Zeit, um Geranien zu kaufen. Dort, aber auch in Deutschland blieb die Suche nach einer Pflanze mit einer wenigstens ähnlichen Blütenfarbe erfolglos.
In diesem Jahr  hatte ich mehr Glück. Ein Lichtblick in einem schwedischen Baumarkt. Die Farbe so zart, wie ich sie mir erträumt hatte, wenn auch keine echte Mårbacka, sondern "Dr. Ingrid", wie auf dem Sortenetikett in Dänisch und Englisch zu lesen war. Dr. Ingrid? Ein komischer Name, Doktorgrad und Vorname, eine merkwürdige Kombination. Bis ich dahinter kam, dass das "Dr" nicht für Doktor, sondern für das dänische Wort Dronning (Königin) steht. Die Geranie stammt von Königin Ingrids Schloss in Schonen und kam um 1920 von dort nach Dänemark. Sie sieht der Mårbacka tatsächlich ähnlich, ihr Wuchs aber soll kräftiger, die Blüten dafür etwas kleiner sein. 
Mir egal, meine Suche ist beendet, ich bin zufrieden. Hauptsache, ich bekomme das königliche Blümchen gut durch den Winter – als Zimmerpflanze wie in Schweden.

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