Lilli schaut mal kurz im neuen Beet vorbei, geht dann aber lieber grasen. |
Weil die Zäune umgestellt, zum Teil abgerissen sind, läuft sie irgendwann vorn hinterm Vorgartenzaun zur Straße hin Richtung Nachbar, wo der sie, weil er gerade an der Mülltonne hantiert, tierisch erschreckt. Lilli flüchtet mit aufgeregt erhobenem Schwanz, weiß aber gerade nicht so richtig, wo sie ist. Also wieder aufstehen rufen und schon galoppiert sie zu mir hin, mal eben über die gerade sprießenden Radieschen hinweg. "Die kleine blöde Sau", denke ich. Dann bin ich wieder versöhnt, Lilli beginnt doch noch brav zu graben, nicht lange, dann hat sie die Schnauze voll und steuert auf die Margeriten zu ...
So hatte ich mir das nicht gedacht, Lilli gräbt nicht, sondern grast lieber. Sie schnüffelt, wählt bedächtig aus, lässt Kraut stehen, von dem ich mir auch nicht sicher bin, ob es für kleine Schweinchen – wie zum Beispiel das Geißblatt – geeignet ist Eine wirkliche Hilfe war sie mir nicht, als ich sie eineinhalb Stunden später wieder in ihren Auslauf mit Stall bringe. Lilli hatte aber einen spannenden Nachmittag, sie hört gar nicht auf, mir und ihrer Stallgenossin, die solche Ausflüge "saublöd" findet, grunzend davon zu erzählen. Das Abendessen schmeckt ihr trotzdem, obwohl der Löwenzahn als Vorspeise wohl auch schon ganz gut war.
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