Sonntag, 12. Juli 2015

Baldrian im Bornbachtal

Mit Fyffes und Foxy unterwegs im Bornbachtal.
Der Bornbach.
Die Wirtschaftswissenschaftler in aller Welt predigen es seit Jahren: Die Austeritätspolitik der EU wird in eine Sackgasse führen. Und genau dort sind wir jetzt gelandet. Das ist nicht etwa die Schuld der Griechen, sondern der verfehlten EU-Finanzpolitik, die maßgeblich von den Deutschen bestimmt und betrieben wird. Angesichts der Berichterstattung in den Medien, die zu einem großen Teil nichts anderes ist als eine üble Hetzkampagne gegen Griechenland, hätten wir auch heute wieder vor Wut auf und ab springen können. Um uns für ein paar Stunden von der EU-Krise abzulenken und auf andere Gedanken zu kommen, unternahmen wir heute eine ausgedehnte Wandertour durch das einsame, wildromantische Bornbachtal bei Stadensen, denn es gibt erwiesenermaßen kaum etwas, das beruhigender wirkt als eine Waldwanderung – außer vielleicht Baldrian, und der wächst reichlich am Wegesrand und steht zurzeit in voller Blüte.
Blühender Baldrian am Wegesrand.
Der zwölf Kilometer lange Bornbach fließt auf der Nordseite des Höhenrückens einer eiszeitlichen Endmoräne entlang und mündet schließlich in die Stederau, die einer der beiden Quellflüsse der Ilmenau ist. Er gilt nach der aufwändigen Renaturierung wieder als einer der saubersten und ökolgisch wertvollsten Heidebäche. Jahrzehntelang hatten Fischteiche, die entlang dem Bach wie Perlen an einer Schnur aufgereiht lagen, die Wasserqualität stark beeinträchtigt. Im Vorfeld der Ausweisung des Bornbachtals als Naturschutzgebiet im Jahr 2008 wurden die Teiche stillgelegt und größtenteils zurückgebaut. Die, die bestehen blieben, wurden zu naturnahen Gewässern umgestaltet.
Auf unserer Wanderung erlebten wir eine abwechslungsreiche Landschaft mit Laub- und Nadelwäldern, feuchten Auwaldbereichen und offenen Wiesen, auf denen sich die Kraniche wohl fühlen.
Kurios: Als wir ins Auto stiegen, um uns auf den Weg zum Bornbachtal zu machen, regnete es. Als wir das Auto verließen, hatte es gerade aufgehört zu regnen. Als wir am Ende unserer Wanderung wieder ins Auto stiegen, begann es erneut zu regnen. Gutes Timing? Nein, Glück gehabt!

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